KFC Uerdingen: So plant Krämer mit Kevin Großkreutz

Ein Weltmeister in der 3. Liga: Der Wechsel von Kevin Großkreutz zum KFC Uerdingen hat deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Zwar hat der 29-Jährige seinen Zenit wohl bereits überschritten, dennoch sieht Trainer Stefan Krämer in Großkreutz "eine Toplösung", wie er nun sagt.
"… sonst wirst du gefressen"
Eigentlich waren die Transferbemühungen des Aufsteigers bereits abgeschlossen, schließlich umfasste der Kader zuletzt bereits 28 Spieler – darunter die Ex-Bundesliga-Spieler Stefan Aigner und Maximilian Beister. Und auch die linke Seite war mit Pauli-Leihgabe Maurice Litka bereits besetzt. Doch nachdem sich der 22-Jährige beim Schwimmen einen mehrfachen Bänderriss in der Schulter zugezogen hatte, schaute sich der KFC noch einmal um. "Als dann der Name Großkreutz fiel, konnte ich es zuerst gar nicht glauben", gibt Krämer in der "Bild" zu. "Aber dann hat einfach alles gepasst."
Warum die Wahl auf den langjährigen Bundesliga-Spieler, dessen Karriere zuletzt bergab ging, gefallen ist, begründet der KFC-Coach so: "Wir haben Kevin geholt, weil du in der 3. Liga Typen brauchst, sonst wirst du gefressen." Großkreutz, betont Krämer, sei "genau der Typ, den du brauchst, um eine gewisse Mentalität auf den Platz zu bringen." Schon unmittelbar nach der Ankunft des 29-Jährigen im Trainingslager des KFC im österreichischen Hopfgarten am vergangenen Donnerstag suchte Krämer das Gespräch mit dem Weltmeister von 2014 und berichtet: "Der Junge ist hochmotiviert und heiß, sieht das Ganze als große Gelegenheit."
Debüt am Montagabend
Mit Großkreutz, so der Aufstiegstrainer der Krefelder in der "Westdeutschen Zeitung", habe der KFC Uerdingen "eine Toplösung gefunden" – vor allem mit Blick auf Krämers Spielidee: "Wir wollen schnell und mutig nach vorne spielen. Und wenn wir den Ball verlieren, innerhalb kurzer Zeit zurückgewinnen. Da ist Kevin genau der richtige Mann." Auf der linken Seite soll Großkreutz den Unterschied ausmachen und das ganze Team durch seinen Einsatz mitreißen. "Kevin ist einer, der immer vornewegmarschiert, der sich gegen schwierige Situationen stemmt", sagt der KFC-Coach, betont aber auch: "Er hat zwei Jahre gehabt, in denen es für ihn nicht so gelaufen ist. Deshalb soll er sich hier nicht unter Druck setzen."
Am Montagabend, wenn Uerdingen zum Testspiel gegen den tschechischen Erstligisten 1. FK Pribram antritt, soll der 2014er Weltmeister erstmals auf dem Platz stehen. Sagen darf Großkreutz momentan übrigens nichts. Vielmehr soll sich der 29-Jährige in Ruhe auf die bereits in knapp drei Wochen beginnende Saison vorbereiten – und dann Taten sprechen lassen.