KFC hadert mit Elfmeterpfiff: "Ist schon befremdlich"
Der Ball kommt im Aufstiegsrennen des KFC Uerdingen nicht ins Rollen: Gegen die SG Sonnenhof Großaspach gab es beim 2:3 das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg. Die Mannschaft von Trainer Norbert Meier konnte eine Führung und Spielkontrolle nicht aufrecht erhalten, auch weil es einen strittigen Elfmeter gab. Daran soll die erneute Niederlage allerdings nicht fest gemacht werden.
Keine Punkte im Vorbeigehen
Norbert Meier arbeitet am Image des KFC Uerdingen. Jedoch wird auch dem 60-Jährigen bewusst sein, dass die 2:3-Schlappe in Großaspach wieder Hohn und Spott für seinen Klub abwerfen wird. Und mit dem aus China nach Krefeld gewechselten Assani Lukimya stand erneut ein Altstar im Fokus. "Man hat heute gesehen, dass wir uns nicht mit irgendwelchen Gedanken beschäftigen brauchen, die höher angesiedelt sind", erläuterte Meier im Anschluss an die Partie gegenüber "Radio Blaurot".
Der KFC-Coach wollte den Druck von seiner Mannschaft nehmen, die nun seit fünf Spielen auf einen Sieg wartet und in diesem Zeitraum viermal als Verlierer vom Platz ging. Bei seiner ersten Auswärtsfahrt als Trainer stellte Meier klar: "Wir fahren hier nicht auf das Dorf in Großaspach." Die SG sei ein "honoriger Verein", der über Jahre hinweg eine gute Arbeit leiste. "Wer meint, dass du hier im Vorbeigehen irgendwelche Punkte mitnehmen kannst, der wird sich ganz, ganz stark täuschen und auch erkennen, dass das nicht so ist."
Meier sieht Fehler bei seiner Mannschaft
Dabei startete die Partie gut, Maximilian Beister verwandelte einen Freistoß direkt zur Führung (8.) und der KFC kontrollierte das Spiel. Mit dem Elfmeterpfiff in der 62. Minute, als Baku nach einem vermeintlichen Foul von Assani Lukimya zu Boden ging, kippte das Spiel. Janjic, der in der 34. Minute schon den Ausgleich erzielt hatte, brachte die SG Sonnenhof in Führung. "Wir haben die Fehler gemacht!", stellte Meier gegenüber der "Telekom" klar. Man habe den Gegner eingeladen, so sei es in der Dritten Liga. Dort käme es, betonte Meier schon der Vorwoche, nicht nur auf die spielerischen Mittel an, sondern auf Kampf und Leidenschaft bis in die 90. Minute.
Dennoch erhitzte der Elfmeter die Gemüter. "Ich bin 1,90 Meter groß. Ich habe meine Hände auf normaler Höhe, mein Gegenspieler beugt sich runter… Meines Erachtens nach ist das auf keinen Fall ein Elfmeter", erklärte Unglücksrabe Lukimya am "Telekom"-Mikrofon, schob die Schuld aber nicht auf den Schiedsrichter. Der Elfmeter sei nicht die Entscheidung der Partie gewesen, allerdings der Bruch im Spiel: "Wir als Mannschaft haben nachgelassen."
"Es lag nicht am Schiedsrichter"
Torwart René Vollath wurde nach der Partie deutlicher. "Was soll ich dazu sagen?", wirkte der Keeper bereits auf die Nachfrage von "Radio Blaurot" nach dem Elfmeter gereizt. "Von mir aus kann er da Handelfmeter pfeifen, aber bei so einem Zweikampf Elfmeter zu pfeifen, ist schon befremdlich." Die Bewertung des Zweikampfverhaltens zwischen Assani Lukimya und seinem Gegenspieler Makana Baku war tatsächlich strittig, Schiedsrichter Tobias Schultes ließ sich von seiner Entscheidung jedoch nicht abbringen.
Vollath, dem seine Wortwahl selbst missfiel, schob nach: "Es lag nicht am Schiedsrichter, da brauchen wir nichts konstruieren. Wir müssen selbst kaltschnäuziger sein", denn mit einer 2:0-Führung wäre das Spiel wohl anders verlaufen. Aber auch deswegen glättete Norbert Meier nach dem Spiel die Wogen für sein Team: "Wir sollten in Gedanken nicht irgendwo sein, dass wir die Dritte Liga stürmen", bewahrte der Coach die Ruhe, um die Last von den Schultern seiner ambitionierten Mannschaft zu nehmen. Am übernächsten Montag trifft Uerdingen auf Preußen Münster – ob der Aufsteiger seine Negativserie dann beenden kann?