"Kein Thema": 1860 spricht trotz perfekter Woche nicht vom Aufstieg

Drei Spiele, neun Punkte und vorerst – bei allerdings auch zwei Partien mehr – nur noch zwei Zähler hinter dem Relegationsplatz: Der TSV 1860 München blickt auf eine perfekte Woche zurück, will aber dennoch nicht vom Aufstieg sprechen.

"Habe immer an die Mannschaft geglaubt"

Eigentlich ist Michael Köllner immer gut informiert. Doch dass die Partie gegen den SC Verl sein 100. Pflichtspiel als Löwen-Trainer war, wusste er nicht – und reagierte entsprechend überrascht, als er im "MagentaSport"-Interview darauf angesprochen wurde: "Das sind ja mal gute Neuigkeiten." Die Mannschaft hat ihrem Coach mit dem 2:0-Erfolg gegen die Ostwestfalen somit unwissentlich ein Geschenk bereitet. Schon vor der Pause stellten die Löwen über Merveille Biankadi (26.) und Marcel Bär (30.) die Weichen auf Sieg. "In der ersten Halbzeit haben wir den Grundstein gelegt, in der zweiten Halbzeit ging es dann nur darum, das Spiel heimzubringen und die Null zu halten. Das hat die Mannschaft gut umgesetzt. Ich ziehe den Hut", lobte Köllner.

Der Sieg gegen Verl war der krönende Abschluss einer Englischen Woche mit neun Punkten aus drei Spielen innerhalb von sechs Tagen. "Da kann man sich nicht beschweren", so Keeper Marco Hiller auf der 1860-Homepage. Vor den weiteren Partien des Spieltages beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz nur noch zwei Zähler, wenngleich Eintracht Braunschweig (3.) zwei Spiele weniger absolviert hat. Doch vom Aufstieg wollen die Löwen derzeit nichts wissen: "Das ist kein Thema. Wir schauen, wie viele Punkte es am Ende sind und ob es dann reicht oder nicht. In der Kabine diskutieren wir das nicht", so Hiller. Und auch Köllner wiegelte ab: "Vor einer Woche war die Saison kaputt. Da ging es nur darum, wie wir es irgendwie zu Ende bringen." Dabei habe er immer an die Mannschaft geglaubt und ihr vertraut. "Ich weiß, was die Jungs können."

Köllner gibt zwei Tage frei

Das gilt unter anderem für Merveille Biankadi, der am Freitagabend an beiden Toren direkt beteiligt war. Köllner bescheinigte dem 26-Jährigen ein "richtig gutes Spiel. Er war schon am Dienstag gegen Kaiserslautern und in Zwickau einer unserer Matchwinner". Biankadi selbst gab sich unterdessen ganz bescheiden: "Ich glaube, dass ich da auch nicht der einfachste Typ in der Kabine war. Nicht, weil ich schlechte Stimmung gemacht habe, sondern weil man mich nicht immer ganz greifen kann. Da muss ich mich in jedem Fall bedanken bei der Mannschaft, dass sie mich da aufgebaut hat." Vom Aufstieg wollte auch er nichts wissen: "Vor zwei Wochen wurde wir noch totgesagt. Jetzt über den Aufstieg zu sprechen, bringt nichts."

Für das Wochenende gab Köllner seiner Mannschaft nun frei, und kann sich vom Sofa aus anschauen, was die Konkurrenz macht. Am nächsten Freitag sind die Löwen dann bei Viktoria Berlin gefordert – es winkt der vierte Sieg in Folge. Ob die Sechzger dann aus der Deckung kommen, was der Blick nach oben angeht? Die Worte von Hiller lassen das eher nicht vermuten: "Wir haben noch zehn Spiele, da müssen wir noch zehn Mal abliefern. Und wenn wir das schaffen, dann schauen wir, wo wir am Ende stehen."

   

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