Kauczinski vor Rostock: "Mir war nicht klar, dass es ein Derby ist"

Auch als Zugereister hat Dynamo-Trainer Markus Kauczinski vor dem Klassiker am Samstag bei Hansa Rostock die besondere Rivalität beider Klubs schon realisiert. "Mir war nicht klar, dass es ein Derby ist, weil die Entfernung so groß ist, aber ich habe mir von dem Stellenwert erzählen lassen. Wir wissen alle um die Bedeutung, die dieses Spiel für die Menschen in Dresden hat", sagte der gebürtige Gelsenkirchener vor der rund 400 km langen Fahrt mit seiner Mannschaft von der Elbe an die Ostsee.
"Müssen hellwach sein"
Ganz sicher aber weiß Kauczinski vor dem wegweisenden Duell der punktgleichen Kontrahenten um den möglichen Sprung in die Aufstiegszone oder zumindest den unmittelbaren Kontakt zur Spitzengruppe um die Schwere der Aufgabe. "Rostock hat eine ausgeglichene Mannschaft, die in allen Mannschaftsteilen über große Qualitäten verfügt“, erklärte der Dynamo-Coach auf der Pressekonferenz: "Rostock ist wirklich schwer zu bespielen." Als wichtigste Stärken der "Kogge“ nannte Kauczinski "große Kompaktheit“ und "eine geduldige Spielweise“. Zudem sei Hansa "taktisch immer hervorragend eingestellt“. Seine Schlussfolgerung: "Wir müssen hellwach sein, um zu bestehen.“
Natürlich aber sollen seine Spieler in Rostock die Gastgeber nach zuletzt zwei eigenen Erfolgen in Serie auch nicht nur bestaunen. "Wir wollen an den Sieg gegen 1860 München anknüpfen und etwas Zählbares mitnehmen. Dafür müssen alle an das Maximum kommen", forderte Kauczinski. Der Matchplan des Coaches sieht voraussichtlich erneut ein 3-5-2-System wie zuletzt gegen 1860 München vor. Daraus jedoch ein gutes Omen abzuleiten, hält Kauczinski für verfrüht: "Ein System ist nur so stark, wie die Leute das zusammen umsetzen.“ Trotz einer womöglich ähnlichen Grundordnung sei gegen Rostock "eine ganz andere Spielweise" mit Umschaltmomenten und Positionsspielen angesagt: Für die Schlüssel zum Erfolg hält Kauczinski "die Konsequenz und Art und Weise, komplett gegen den Ball zu arbeiten".
Bangen um Mai und Stefaniak
Eine wichtige Rolle in den Gedankenspielen des Dynamo-Trainers spielt wieder Marco Hartmann. Nach seinem gelungenen Comeback in der Startelf gegen 1860 dürfte der 32-Jährige erneut in der Dreier-Abwehrkette zum Einsatz kommen. "Ich mag es auch, mich sinnlos auf den Gegner draufzustürzen“, trauerte der Routinier ein wenig seiner angestammten Position im Mittelfeld nach, ist sich seiner neuen Rolle gleichwohl bewusst: "In der Abwehr ist mehr Sauberkeit gefordert."
Personell stehen hinter Dresdens Aufstellung noch einige Fragezeichen. Mittelfeldspieler Marvin Stefaniak musste zuletzt das Training wegen Oberschenkelproblemen vorzeitig beenden, Defensiv-Ass Sebastian Mai pausierte wegen einer Erkältung und hofft für Freitag auf eine Rückkehr ins Training.