Kauczinski schimpft: "Da kann er froh sein, dass er nicht Rot sieht"

Durch die 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken hat der SV Wehen Wiesbaden etwas an Boden im Aufstiegskampf verloren und liegt jetzt nur noch einen Punkt vor Rang 4. Neben einer schwächeren Leistung seiner Mannschaft haderte Trainer Markus Kauczinski aber auch mit dem Schiedsrichter, der aus seiner Sicht gleich dreimal gegen den SVWW entschied.

Elfmeter? "Da gibt es keine zwei Meinungen"

Gerade mal zwei Minuten waren gespielt, da hätte die Partie schon in Richtung der Wiesbadener kippen können – nämlich in Form einer langen Überzahl. Was war passiert? Nachdem Torhüter Arthur Lyska einen Distanzschuss von Dominik Ernst im Nachfassen pariert hatte, setzte Saarbrückens Julian Günther-Schmidt im Kampf und den Ball nach und traf den SVWW-Keeper – wenn auch unbeabsichtigt – mit voller Wucht im Gesicht. Für den 22-Jährigen ging es kurz danach nicht mehr weiter, er musst mit Schwindelgefühlen vom Platz. Als Kauczinski die Szene nach Spielende bei "MagentaSport" in der Wiederholung sah, konnte er es kaum fassen: "Der zieht voll durch. Da kann er froh sein, dass er nicht Rot sieht." Statt Günther-Schmidt vom Platz zu stellen, zeigte Schiedsrichter Petersen dem FCS-Stürmer lediglich Gelb.

Auch nach 43 Minuten entschied der Unparteiische gegen den SVWW, als es nach einer Grätsche von Gaus gegen Hollerbach im Strafraum keinen Elfmeter gab. "Das ist völlig eindeutig, dass das ein Elfmeter ist. Da gibt es keine zwei Meinungen", meinte Kauczinski dazu. Und beim Führungstreffer des 1. FC Saarbrücken in Minute 81 will Wiesbadens Coach beim Zuspiel von Neudecker auf Torschütze Grimaldi eine Abseitsposition erkannt haben. Die TV-Bilder geben das allerdings nicht unbedingt her. "Heute hätte ich mir den Video-Schiedsrichter gewünscht. Dann geht es vielleicht andern aus. Denn es waren zwei, drei Entscheidungen, die nicht ganz unerheblich Einfluss genommen haben."

Kauczinski bemängelt fehlende Durchschlagskraft

Doch allein am Schiedsrichter festmachen wollte der 53-Jährige die dritte Niederlage in den letzten vier Spielen nicht. "Wir waren nicht so durchschlagskräftig", bemängelte er auch die Leistung seiner Mannschaft. "Es sah lange Zeit nach einem 0:0 aus, dann waren wir ein-, zweimal unaufmerksam und hatten nicht mehr die Entlastung. Wir haben die Bälle schnell und früh verloren." Daher müsse der SVWW mit dem Ergebnis nun leben. "Es war ein enges Spiel, von Taktik geprägt. Kein Team wollte einen Fehler machen. Wir kriegen das Tor spät, und dann war es auch einfach schwer zu antworten."

Doch schnell richtete Kauczinski die Blicke wieder nach vorne. "Wir müssen uns kurz schütteln und weitermachen." Bereits am Mittwoch steht das Auswärtsspiel beim SC Freiburg II an, der die letzten sechs Spiele allesamt gewonnen hat und in der Tabelle mittlerweile sieben Zähler vor den Wiesbadenern rangiert. Darum, die Breisgauer noch einzuholen, wird es in den nächsten Wochen aber nicht gehen, sondern vielmehr darum, den Vorsprung auf Rang 4 wieder auszubauen. Dieser beträgt nur noch einen Zähler, sodass Wiesbaden bei einer Niederlage erstmals seit Anfang November aus den Top3 fallen könnte. Ob Lyska bis Mittwoch wieder fit ist, steht noch nicht fest. Falls nicht, würden die Personalsorgen noch größer werden. Schon am Sonntag fehlten sieben Spieler.

   

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