"Kann man sich sparen, die Frage": Bär nach 1860-Pleite genervt

Ist der 1860-Traum vom Aufstieg geplatzt? Nach der 2:3-Niederlage im Verfolgerduell gegen den VfL Osnabrück liegen die Löwen bei nur noch vier ausstehenden Spielen bereits acht Punkte hinter dem Relegationsplatz. Darauf angesprochen, reagierte Marcel Bär sichtlich genervt.

"Extrem bitter und Wahnsinn"

Erst verstand Bär die obligatorische Frage von "MagentaSport"-Moderator Simon Köpfer, ob es das mit dem Aufstieg nun gewesen sei, aufgrund der Lautstärke im Stadion nicht, und als er sie dann verstand, reagierte er sichtlich genervt: "Was soll ich darauf antworten? Jede Woche muss ich die gleichen Fragen beantworten. Keine Ahnung, was morgen ist. Kann man sich sparen, die Frage." Die Enttäuschung über die Niederlage, die wohl das Aus aller Löwen-Träume bedeutet, war dem 29-Jährigen deutlich anzumerken.

Bitter war die Pleite vor allem deshalb, weil 1860 nach einem frühen Doppelschlag der Gäste (24. / 35.) über Erik Tallig (41.) und Bär (59.) zurückkam und in der Schlussphase keineswegs die schlechtere Mannschaft war: "Ich hatte das Gefühl, dass wir in der zweiten Halbzeit näher am 3:2 waren als Osnabrück", stellte auch der Stürmer fest. Doch elf Minuten vor dem Ende schlug der VfL eiskalt zu und ging wieder in Führung, als Yannick Deichmann den Ball erst aus dem Tor schlagen konnte, nachdem dieser bereits hinter der Linie war. "Wir verlieren einen 50:50-Ball, laufen in den Konter und kassieren das Gegentor. Das ist extrem bitter und Wahnsinn", ärgerte sich Bär. "Durch einen blöden Fehler verlieren wir das Spiel."

Und damit auch den Anschluss nach oben: Als Tabellenvierter liegt 1860 nach nur einem Sieg seit Mitte März vor den letzten vier Spieltagen bereits acht Punkte hinter Rang 3. Gewinnt der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag das Derby gegen Saarbrücken, wären es sogar neun Zähler. Andernfalls würde der FCS vorbeiziehen. Das Hauptmanko der Löwen in dieser Saison: In den direkten Duellen springt zu wenig heraus. Gerade mal eine von elf Partien gegen eine Mannschaft aus den Top7 konnte 1860 für sich entscheiden (2:1 gegen Kaiserslautern). Deutlich zu wenig, um an Ostern noch vom Aufstieg träumen zu können.

Gorenzel hadert mit dem Schiedsrichter

Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel, der den gelb-gesperrten Michael Köllner in den Interviews vertrat, wollte die Hoffnung unmittelbar nach dem Spiel aber noch nicht aufgeben: "So lange es rechnerisch möglich ist, werden wir sicherlich nicht die weiße Fahne schwenken." Doch selbst zwölf Punkte aus den verbleibenden vier Partien könnten am Ende zu wenig sein. Die Niederlage gegen den VfL bezeichnete der Österreich als "sehr unglücklich. Vor allem wenn man sieht, wie sie zustande gekommen ist". Damit spielte Gorenzel auf das 1:0 der Osnabrücker an, bei dem Torschütze Marc Heider nach Vorlage von Sebastian Klaas eine Fußspitze im Abseits stand. "Da brauche ich keine kalibrierte Linie. Das ist klar Abseits", schimpfte der 50-Jährige nach Ansicht der TV-Bilder.

Am Ende des Tages handele es sich zwar um eine Tatsachenentscheidung, "die wir zu respektieren haben", sagt Gorenzel, merkte jedoch an: "Wir sind in der Tabelle der Fehlentscheidungen ganz oben – jetzt schon wieder diese Entscheidung." Was Sechzigs Sportchef meint, ist die Tabelle, die liga3-online.de auf Basis der von Babak Rafati analysierten Szenen erstellt hat. Vor dem Spieltag belegte 1860 mit 15 Fehlentscheidungen in dieser Saison in der Tat den ersten Rang.

Und dennoch: Mit dem Auftritt des Teams war Gorenzel durchaus zufrieden: "Wir brauchen uns für die Leistung nicht zu schämen, da wir ein gutes Spiel gemacht haben." Um ganz oben dran zu bleiben, war die Leistung allerdings nicht gut genug. In den letzten Saisonpartien dürfte es nun darum gehen, zumindest Vierter zu werden, um nach dem Aus im Landespokal in den DFB-Pokal einzuziehen. Bei einem Spiel mehr fehlen 1860 derzeit zwei Zähler zu besagtem Rang. Verkürzen können die Löwen den Rückstand am nächsten Sonntag in Duisburg. Vielleicht ist Bär im Anschluss dann wieder besser gelaunt.

   

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