Kammlott begründet RWE-Abschied – Fans feiern Verein

Dass Carsten Kammlott den FC Rot-Weiß Erfurt verlässt und ausgerechnet zum künftigen Liga-Konkurrenten Wacker Nordhausen wechselt, kommt einem Paukenschlag gleich. Nun begründet der 28-Jährige seine Entscheidung. Unterdessen sorgten die Fans beim Heimspiel gegen Würzburg für einen stimmungsvollen Abschied aus der 3. Liga.

"Ich brauchte Planungssicherheit"

191 Mal stand Kammlott für Rot-Weiß Erfurt auf dem Platz, einen Verbleib hätte sich der Stürmer durchaus vorstellen können. Der Knackpunkt: "Ich brauchte Planungssicherheit für meine Familie und mich; konnte nicht bis in den Juni hinein warten", begründet er im Interview mit der "Thüringer Allgemeinen". Was bei Rot-Weiß in den nächsten Wochen passieren wird, wisse Kammlott nicht. Das habe ihm keiner sagen können – "auch nicht der Insolvenzverwalter." Denn noch ist offen, mit welchem Etat RWE in der kommenden Regionalliga-Saison planen kann. "Mir fehlten konkrete Aussagen. Der Trainer hat mir im Februar mal gesagt, dass er mich halten will. Und das war‘s", so der Stürmer.

Geld nicht ausschlaggebend

Warum er ausgerechnet nach Nordhausen wechselt, begründet Kammlott so: "Ich wollte in der Region bleiben und vor allem meine Kinder nicht aus ihrem gewohnten Umfeld herausreißen." Geld sei derweil nicht ausschlaggebend gewesen: "Wenn es mir ums Geld gegangen wäre, hätte ich woanders hingehen müssen." So hatte der 28-Jährige ein Angebot aus Kaiserslautern vorliegen. Doch Kammlott reizt die Perspektive beim FSV Wacker: "Nordhausen ist einer von vier, fünf Vereinen, die in der kommenden Saison in die dritte Liga aufsteigen wollen. Da möchte ich gern mithelfen." Ob RWE ebenfalls um den Aufstieg mitspielen wird, ist fraglich. Gerne hätte sich Kammlott am Samstag von den Fans im Steigerwaldstadion verabschiedet. "Der Verein hat es mir allerdings verwehrt", berichtet der Stürmer. "Man fand die Idee wohl nicht so gut." Offenbar befürchtete RWE schlechte Stimmung.

Fans sorgen für Gänsehaut-Atmosphäre

Doch die 5.465 Zuschauer sorgten über 90 Minuten für eine Gänsehaut-Atmosphäre und feierten den Verein auch nach Abpfiff minutenlang. "Das war überragend", lobte André Laurito nach seinem letzten Spiel. Während sich ein Dino andernorts mit unschönen Bildern verabschiedete, herrschte in Erfurt eine positive Stimmung – trotz der siebten Niederlage in Folge und der ungewissen Zukunft. "Wenn es einen Gewinner in dieser Saison gibt, dann sind es unsere Fans", zollte Trainer Stefan Emmerling der Anhängerschaft Respekt. Klar ist: Die Anhänger bleiben dem Verein treu – im Gegensatz zum Großteil der Spieler.

   

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