Josef Cinar im Exklusiv-Interview: „Musste nicht lange überlegen“
Gestern Abend wurde der Transfer von Josef Cinar zum Chemnitzer FC vermeldet. Der 28-Jährige war in der abgelaufenen Spielzeit Kapitän beim Liga-Rivalen Wacker Burghausen. Dort „hielt man sehr viel“ von Cinar, hätte ihn gerne gehalten. „Jupp“, wie ihn seine Kollegen nennen, spricht exklusiv mit liga3-online.de über seinen ehemaligen Verein, die Wechselgründe und seine Zukunft. Cinar stieß im Sommer 2011 vom Viertligisten Eintracht Trier zum SV Wacker und absolvierte dort bisher 72 Spiele. In dieser Saison kam der gebürtige Bremer auf 35 Einsätze (vier Tore).
liga3-online.de: Josef, gestern wurde Ihr Transfer zum Chemnitzer FC vermeldet. Bereits im April vermeldete ihr Noch-Arbeitgeber Burghausen „fast Vollzug“ in Sachen Vertragsverlängerung. Was ist passiert?
Josef Cinar: Ich war mit Burghausen weit in den Verhandlungen fortgeschritten. Nach dem verloren TOTO-Pokal-Finale war unklar, wie es weitergeht. Dann kam schon der Verein auf die Spieler zu, mit Gehaltskürzungen. Man teilte uns mit. weiter Verträge werden es ab dem 28. Mai (Stichtag der Lizenzierung, Anm. der Red.)verhandelt. Das war dann endgültig das Zeichen, dass ich mich umsehen muss.
Ich kann mir vorstellen, dass Sie enttäuscht sind.
Ja, selbstverständlich. Ich habe mich in Burghausen wohlgefühlt. Ich habe viele Gespräche geführt mit dem Verein und war bereit, frühzeitig zu verlängern. Da sich das aber alles herausgezögert hat und viele Schwierigkeiten dazu kamen, war ich dann schon enttäuscht.
Mit dem CFC ging dann aber alles ganz schnell.
Ich habe mich dann schon um Alternativen gekümmert. Chemnitz hatte sich schon über ein paar Mitspieler über mich informiert. Von diesen Spielern wurde dann der Kontakt hergestellt.
Also kam Chemnitz auf Sie zu?
Ja, genau. Ich denke, ich stand auf deren Liste. Der Rest ging dann wirklich sehr schnell.
Der Wechsel wurde am Dienstag vermeldet. In Burghausen wusste man es bereits vor dem Saison-Endspiel gegen Arminia am vergangenen Samstag. Wann haben Sie den Wechsel kommuniziert?
Ich habe am Samstag dem Trainer und den Offiziellen des Vereins meinen Wechsel mitgeteilt, also dem Präsidenten, Geschäftsführer und dem Bürgermeister.
Das heißt zwischen den Gesprächen zwischen Burghausen und den Spielern, sowie der Unterschrift in Chemnitz verging wenig Zeit.
Ich hatte in der letzten Woche schon Kontakt zu Chemnitz. Es ging alles sehr schnell. Man konnte sich sehr schnell einigen – es hat von beiden Seiten einfach sofort gepasst.
Warum hat es gepasst und warum haben sie Chemnitz den Zuschlag gegeben?
Sportlich muss man sagen, hat sich das super entwickelt. Chemnitz hat sich jede Saison weiterentwickelt. Und sie haben die Möglichkeit irgendwann auch einmal in der zweiten Liga zu spielen. Das ist ein finanziell gesunder, das ist auch klar – und solide geführt. Da musste ich nicht lange überlegen.
Das Ziel „zweite Liga“ scheint formuliert. Wann wird der Aufstieg angepeilt?
Der Verein ist darauf ausgerichtet, sie werden ja auch ein neues Stadion bauen. Das wäre Schade, dann „nur“ in der dritten Liga zu spielen. Wann, ist schwer zu sagen – ich denke aber in den nächsten Jahren.
Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Situation gemacht? Wurden Sie als Stammspieler verpflichtet?
Ich denke, man verpflichtet ja keine Mitläufer. Man will sich immer verstärken. Eine Stammplatzgarantie hat ohnehin niemand. Das heißt: Ich muss mir meinen Platz erarbeiten. Ich gehe aber davon aus, dass ich meine Leistung bestätige und damit nächste Saison der Mannschaft helfen kann.
Vielen Dank für das Interview!
FOTO: Jakob Untersteger