Jens Härtel: "Das ist etwas Besonderes"

Während der 1. FC Magdeburg in dieser Saison auswärts noch ohne Sieg ist, fuhr der Aufsteiger aus den bisherigen vier Heimspielen die volle Punktzahl ein. Erst am Dienstagabend wurde Osnabrück vor über 15.000 Zuschauern mit 3:0 nach Hause geschickt. Es scheint fast so, als könne der FCM nur vor großen Kulissen erfolgreich spielen und über sich hinauswachsen.

Der Grundstein für den Klassenerhalt muss im eigenen Stadion gelegt werden. Diese Weisheit bekommt ein jeder Aufsteiger zu Beginn der Saison aus vielen Richtungen zu hören. Beim 1. FC Magdeburg hat man diesen Grundsatz bisher überaus gut verinnerlicht. Nach vier Heimspielen ist der FCM in der heimischen MDCC-Arena noch immer ohne Punktverlust. Auch der VfL Osnabrück, der zuletzt drei Siege in Folge einfuhr, wurde am Dienstagabend mit 3:0 besiegt. Dabei machte der FCM nicht den Eindruck, dass sie an der Serie von zwei Niederlagen in Folge oder der Vielzahl an verletzten Spielern zu nagen hatten.

"Hören Sie doch mal was hier los ist!"

Nach vier Heimspielen grüßt der Aufsteiger mit zwölf von zwölf möglichen Punkten von Platz zwei der Heimtabelle – nur Gesamtspitzenreiter Dynamo Dresden steht aufgrund der leicht besseren Tordifferenz noch vor den Magdeburgern. Einen nicht unwesentlichen Anteil an dieser Bilanz haben die eigenen Fans: Insgesamt 78.000 von ihnen strömten zu den Partien gegen Erfurt, Halle, Chemnitz und Osnabrück in die MDCC-Arena. Selbst an einem Dienstagabend ließen es sich über 15.000 Anhänger nicht nehmen, ihr Team zu unterstützen. Trainer Jens Härtel geriet im "MDR" nach dem 3:0 gegen Osnabrück daher regelrecht ins Schwärmen: "Hören Sie doch mal was hier los ist! Für uns ist das etwas Besonderes, ein Heimspiel in einer gut gefüllten Arena zu bestreiten." Selbstverständlich seien solche Kulissen schließlich nicht, so Härtel weiter. Der 46-Jährige weiß, wovon er spricht: Während der Aufsteiger vor heimischem Publikum über sich hinaus wächst, läuft es auswärts vor deutlich kleineren Kulissen bisher nicht.

Auswärts noch sieglos

Vier Mal trat der 1. FCM bisher auf fremden Geläuf an, drei Mal kamen jeweils nur knapp 3.000 Zuschauer. Auch wenn die Magdeburger trotz unglücklicher Terminplanung im Schnitt von über 1.000 Anhängern begleitet wurden, ist die Punkteausbeute bisher dürftig: Nach zwei Unentschieden gegen Mainz und Bremen II, setzte es gegen Köln (1:2) und die Stuttgarter Kickers (1:0) zuletzt zwei Niederlagen in Serie. Nur vier Teams sind auswärts noch schwächer. Besonders auffällig: In den bisherigen vier Auswärtspartien kassierte der FCM bereits drei Elfmeter und verlor mit Felix Schiller, Christopher Handke (beide verletzt) und Nils Butzen (Rot) schon drei Spieler. Es scheint so, als könnten die Magdeburger mit kleineren Kulissen nicht so recht umgehen. Doch solange die Heimspiele weitestgehend gewonnen werden und somit der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt wird, muss man sich in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts über die schwache Auswärtsbilanz keine größeren Sorgen machen. Im nächsten Auswärtsspiel geht es in einer Woche nach Rostock. Die FCM-Fans hätten sicherlich nichts dagegen, wenn ihr Team dann genauso entschlossen auftritt, wie im eigenen Wohnzimmer – schließlich darf beim F.C. Hansa von einer ebenfalls großen Kulisse ausgehen.

   
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