Jena macht Klassenerhalt perfekt und freut sich auf Magdeburg
Mit dem 3:2-Erfolg gegen den VfR Aalen hat der FC Carl Zeiss Jena den Klassenerhalt endgültig perfekt gemacht und kann für eine weitere Drittliga-Saison planen. Doch Zeit zum Feiern bleibt nicht, denn bereits am Dienstag muss das Team im Nachholspiel gegen den 1. FC Magdeburg antreten.
Günther-Schmidt mit erstem Doppelpack
Durch die Insolvenzpläne des Chemnitzer FC war Jena schon vor dem Spiel so gut wie gerettet. Dementsprechend wurde der Klassenerhalt ohne große Emotionen hingenommen. Trotz der fehlenden Spannung beim Blick auf die Tabelle war dem FCC anzumerken, den Fans im heimischen Stadion ein gutes Spiel liefern zu wollen. Die Belohnung folgte, als Julian Günther-Schmidt einen Abpraller von Aalens Torwart Raif Husic zur Führung einschob (32.). Nach einer Stunde schnürte er dann seinen ersten Doppelpack. "Es war endlich mal an der Zeit. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Aber ich hätte mich noch mehr gefreut, wenn wir es hinten heraus nicht so spannend gemacht hätten", sagte der Stürmer.
Tatsächlich waren die Hausherren in einigen Phasen unaufmerksam. So kassierte das Team von Trainer Mark Zimmermann kurz nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit und wenige Augenblicke nach dem eigenen Treffer zum 3:1 durch Firat Sucsuz zwei Gegentore, ließ Aalen so im Spiel. "Das ist ein bisschen symptomatisch für die Saison. Wir haben hin und wieder ein paar Minuten im Spiel, in denen wir durchhängen. Dass es so krass ausgenutzt wird, ist natürlich traurig", fand Günther-Schmidt ehrliche Worte.
Jena will Saison nicht ruhig auslaufen lassen
Auch Zimmermann beschäftigten die Gegentore nach dem Spiel: "Beim 1:0 zur Pause habe ich noch extra angemahnt, die Konzentration hoch zu halten. Kaum kommen wir aus der Kabine, kassieren wir den Ausgleich. Zum Glück ist uns danach der erneute Führungstreffer gelungen, wobei Aalen bis zum Schluss gefährlich blieb. Es war dann unheimlich wichtig, dass wir das dritte Tor gemacht haben, weil wir noch nicht in der Lage sind, solch ein Spiel ruhig über die Zeit zu bringen."
Doch wie will die Mannschaft nun die Spannng hochhalten und verhindern, dass es in der Endphase der Saison nur noch Sommer-Fußball gibt? "Indem wir jedes Spiel gewinnen wollen. Ich hasse es, zu verlieren. Es gab nichts Schlimmeres als beim 0:6 zu sehen, wie viel Spielfreude Paderborn hatte. Das sollte uns allen eine Lehre sein", erklärte Günther-Schmidt seine Herangehensweise.
Schweres Spiel gegen Magdeburg
Die erste Chance gibt es schon beim Nachholspiel am Dienstag (19 Uhr) gegen Aufstiegskandidat Magdeburg Der große Druck beim FCC ist weg, deshalb fordert Zimmermann: "Wir sollten uns darauf freuen, das Spiel genießen." Egal, wie das Spiel laufe, "es wird eine große Stimmung geben. Es ist doch toll, sich gegen die Besten zu messen. Gegen Paderborn hat es nicht funktioniert, vielleicht dieses Mal."
Doch allen ist klar, was für eine schwere Aufgabe das wird. "Es ist auch für Magdeburg ein Bonusspiel, der Abstand nach hinten kann nicht kleiner werden. Sie werden gewinnen wollen, haben sich gut gegen die direkten Konkurrenten geschlagen. Sie haben alles in der eigenen Hand, werde das auch gegen uns zeigen wollen. Wir hatten einen Tag weniger Regeneration, werden aber alles in die Waagschale werfen", so der 44-Jährige.
Zimmermann muss Viererkette umbauen
Die vergangenen beiden Spiele saß der Ex-Magdeburger Jan Löhmannsröben bei Jena nur auf der Bank, kam in Paderborn zur zweiten Hälfte, gegen Aalen erst in den Schlussminuten zum Einsatz. Eine Spiel-Garantie gegen den Ex-Klub bekommt er aber nicht. Er werde nicht sagen, ob er spielen wird, so Zimmermann: "Aber es ist klar, dass es für ihn ein besonderes Spiel ist." Der Grund, weshalb "Löh" zuletzt nur auf der Bank saß liege weniger am Mittelfeldspieler: "Wir haben im Mittelfeld etwas umgestellt. Er bekam gegen Zwickau eine Pause, dann haben René Eckardt und Kevin Pannewitz ihre Chance genutzt. Ich würde nicht sagen, dass ihm grundsätzlich etwas fehlt. Wir haben andere, die zurzeit in einer besseren Form sind."
Doch vielleicht muss Zimmermann ihn spielen lassen. Denn Innenverteidiger Justin Gerlach wird wohl weiter ausfallen, Dennis Slamar bekam gegen Aalen seine fünfte gelbe Karte, wird gesperrt fehlen. Mit Marius Grösch steht nur noch ein gelernter Innenverteidiger zur Verfügung. Eine Option wäre Pannewitz, aber Zimmermann gibt zu bedenken, er habe zuletzt viel gespielt: "Wir brauchen auch frische Spieler auf dem Platz." Worte, die die Chancen von Löhmannsröben deutlichen erhöhen.