Janßen gefrustet: "Nichts anderes als eine Niederlage verdient"
Viktoria Köln bleibt im neuen Jahr weiterhin punktlos. Nach der 0:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken ging Trainer Olaf Janßen mit seiner Mannschaft hart ins Gericht und sah Parallelen zur Vorwoche.
"Totale Überzeugung hat gefehlt"
Mit vier Siegen zum Ende des vergangenen Jahres befand Viktoria Köln sich auf dem besten Wege, der Spitzengruppe der 3. Liga anschließen zu können. Nach der zweiten Pleite in Folge sind diese Ambitionen am Höhenberg erstmal auf Eis gelegt. Vor allem die Art und Weise gab Trainer Olaf Janßen zu denken. Denn weniger der spielerische Ansatz war Ursache für die Niederlagen als vielmehr die Einstellung seiner Mannschaft. "Uns hat ab der ersten Minute die totale Überzeugung, das totale Selbstverständnis gefehlt. Und wenn ich nicht mit der totalen Gier auf dem Platz bin, wird es schwer", beklagte Janßen in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Er verglich die Partie mit der 1:3-Niederlage gegen den VfL Osnabrück in der Vorwoche, konnte sich die Leistung aber ebenso wenig erklären: "Ich kenne die Mannschaft so nicht." Auch in schwierigen Phasen der Hinrunde war die Haltung seines Teams immer gut. "Jetzt merkt man, dass da zehn bis zwanzig Prozent fehlen", erkannte der Fußballlehrer und kündigte Gespräche mit den Spielern an.
Wunderlich flüchtet sich in Ironie
Neben der Einstellung seiner Mannschaft stieß ihm insbesondere das zweite Gegentor negativ auf. Trotz Videostudiums war erneut ein Gegentreffer nach einer Standardsituation gefallen. "Keiner aus meiner Mannschaft springt da hoch. Wer dann so verteidigt, hat dann auch nichts anderes als eine Niederlage verdient", hielt Janßen erbarmungslos fest. Doch trotz der Unzufriedenheit mit seiner eigenen Mannschaft, musste auch Janßen die Leistung des Gegners anerkennen: "Wir haben heute gegen eine Spitzenmannschaft verloren", lobte der 56-Jährige.
Winter-Rückkehrer Mike Wunderlich konnte seinem Trainer gegenüber "MagentaSport" nur zustimmen und sprach von einem "abgezockten Gegner". Die Enttäuschung nach dem Spiel verleitete den 36-Jährigen Mittelfeldstrategen dann zu ironischen Äußerungen zu seiner eigenen Leistung. "Am Ende liegt es wahrscheinlich an mir." Sichtlich angefressen ergänzte er: "Wahrscheinlich glaubt ihr Mike Wunderlich kehrt zurück und schießt jedes Spiel vier Tore, das ist albern." Für die Zukunft versprach Wunderlich aber Besserung und betonte, dass sich sein Team "vor keiner Mannschaft verstecken" müsse. Am Sonntag in einer Woche heißt der Gegner dann Waldhof Mannheim.