Jahresendspurt: Das Restprogramm im Check – Teil 1
Wieder pausiert der Spielbetrieb in der 3. Liga – allerdings schon im November zum letzten Mal in dieser Saison. Danach wird im wöchentlichen Rhythmus bis zur Vorweihnachtswoche durchgespielt, fünf Partien stehen für jeden Verein noch auf dem Programm. liga3-online.de checkt die restlichen Aufgaben aller Clubs bis zum Jahreswechsel und gibt anhand der bisherigen Entwicklung eine Punkteprognose. Den Auftakt machen im ersten Teil die hinteren zehn Teams in der Tabelle.
Zehn Punkte aus 15 Spielen – Rot-Weiß Erfurt befindet sich auf dem Weg, den die Anhänger befürchtet hatten: direkt in die Regionalliga. Auch die Formkurve zeigt stark nach unten, sechs der vergangenen sieben Spiele gingen verloren, der siebte Auftritt glich dank des späten 1:1-Ausgleichs vom Halleschen FC einer gefühlten Niederlage. Wer soll RWE noch retten?
Das Restprogramm:
Sonnenhof Großaspach (A)
Werder Bremen II (A)
SV Meppen (H)
Würzburger Kickers (A)
Preußen Münster (A)
Die Prognose: 4 Punkte
Vier Auswärtsspiele und drei direkte Kontrahenten erwartet Erfurt im restlichen Jahr. Punkte sind eigentlich in sämtlichen Spielen Pflicht, realistisch sind aktuell aber nur vereinzelte Erfolge.
Nur eines von acht Spielen gewann zuletzt der VfL Osnabrück – dieses aber mit 4:0 sehr überzeugend über den FSV Zwickau. Wo steht Lila-Weiß unter Daniel Thioune? Der SC Paderborn, der Osnabrück klar nach Hause schickte, war kein Maßstab. Nichtsdestotrotz ist ein Aufwärtstrend zu erkennen und einiges spricht dafür, dass Osnabrück zumindest die Abstiegsränge bis zum Weihnachtsfest verlassen wird.
Das Restprogramm:
VfR Aalen (H)
Carl Zeiss Jena (A)
Werder Bremen II (A)
SpVgg Unterhaching (H)
Karlsruher SC (H)
Die Prognose: 7 Punkte
Stärkere Gegner empfangen die Niedersachsen zuhause, die aktuell direkte Konkurrenz aus Jena und Bremen muss auswärts bespielt werden. Ruft der VfL sein Potenzial ab, sollte je ein Heim- als auch Auswärtssieg realistisch sein.
Endlich haben es die Würzburger Kickers geschafft, endlich ist der Heimfluch im Jahr 2017 besiegt. Schafft es der Zweitliga-Absteiger, daraus einen nachhaltigen Aufwärtstrend zu generieren? Noch ist der Rückwärts-Durchmarsch – das hat es nach vorherigem Aufwärts-Durchmarsch in die 2. Bundesliga noch nicht gegeben – eine akute Gefahr. Ein 1:0-Heimsieg über Halle ist allenfalls ein Grund zur Erleichterung, Optimismus zu erzeugen wird bei den Rothosen noch dauern.
Das Restprogramm:
Chemnitzer FC (A)
Sportfreunde Lotte (H)
Sonnenhof Großaspach (A)
Rot-Weiß Erfurt (H)
SV Meppen (H)
Die Prognose: 9 Punkte
Ein machbares Programm hat der FWK allemal vor sich. Drei Heimspiele gegen die Konkurrenz, dazu auswärts in Chemnitz und Großaspach – bis zu neun Punkte sind realistisch, sofern Trainer Michael Schiele den Unterfranken Konstanz und Disziplin beibringt.
Unglaubliche elf Spiele ohne Sieg verzeichnet Werder Bremen II aktuell, damit bewegt sich die Reserve im Gleichschritt mit den ebenfalls desaströs gestarteten Bundesliga-Profis. Jüngst kassierte Interimstrainer Mirko Votava eine bittere 0:5-Heimklatsche gegen Sonnenhof Großaspach, verlor dabei mit Jesper Verlaat und Marc Pfitzner gleich zwei wichtige Spieler per Platzverweis. Bremen II ist ein ganz heißer Abstiegskandidat. Wie jedes Jahr, möchte man hinzufügen.
Das Restprogramm:
Carl Zeiss Jena (A)
Rot-Weiß Erfurt (H)
VfL Osnabrück (H)
SV Meppen (A)
SpVgg Unterhaching (A)
Die Prognose: 5 Punkte
Drei Kellerduelle und zwei starke Aufsteiger warten im November und Dezember auf Bremen. Die ersten drei Partien sind Sechs-Punkte-Spiele und können Bremen sowohl ins Mittelfeld als auch auf die Abstiegsplätze befördern. Fünf Punkte sollte Werder II holen können.
Vier Spiele ohne Sieg haben die Preußen zuletzt aneinandergereiht, haben nun allerdings sämtliche Aufstiegskandidaten bespielt und erwarten ähnlich wie die anderen Kellerkinder ein machbares Restprogramm. Im Umfeld ist die Unsicherheit nichtsdestotrotz groß, sieben Zähler aus zwölf Partien stellen schließlich eine ordentliche Negativserie dar.
Das Restprogramm:
Hallescher FC (A)
Chemnitzer FC (H)
Sportfreunde Lotte (A)
Sonnenhof Großaspach (H)
Rot-Weiß Erfurt (H)
Die Prognose: 7 Punkte
Es ist alles möglich für den SCP, der gegen zahlreiche Kontrahenten aus dem hinteren Mittelfeld spielt und sich mit Erfolgen an diesen vorbeischieben kann. Sieben Punkte sollten drin sein, vielleicht mehr. Werden es weniger, verbringt Münster eine unruhige Winterpause.
Mit zwei verdienten Niederlagen ist Zwickau zurück im Abstiegskampf angekommen. Der Totalausfall in Osnabrück zeigte, dass der FSV in dieser Saison gehörig aufpassen muss – Standards und Kopfbälle werden auf Dauer in der 3. Liga nicht ausreichen, kreative spielerische Lösungen sind gefragt. Auch die Leistung der Schiedsrichter, über die sich Zwickau zuletzt mächtig aufregte, wird nicht ewig als Erklärung herhalten können.
Das Restprogramm:
Karlsruher SC (A)
SV Wehen Wiesbaden (H)
Fortuna Köln (A)
Hallescher FC (H)
Chemnitzer FC (H)
Die Prognose: 4 Punkte
Drei harte Brocken und zwei Gegner, mit denen man auf Augenhöhe sein möchte – Zwickau hat ein kompliziertes Restjahr vor sich. Selbst zwei Siege wären aus diesem Programm ein Erfolg, wir prognostizieren vier Punkte.
Nach einem etwas holprigen Start ist Jena in der Spielklasse angekommen. Während die Heimspiele zuletzt Erfolg versprachen, verpassten es die Thüringer trotz meist zufriedenstellender Leistungen auswärts, eine kleine Erfolgsserie zu starten. Daher bleibt Carl Zeiss bislang im hinteren Mittelfeld stecken und läuft stets Gefahr, innerhalb kurzer Zeit in die verbotene Zone zu rutschen.
Das Restprogramm
Werder Bremen II (H)
VfL Osnabrück (H)
SpVgg Unterhaching (A)
Karlsruher SC (H)
SV Wehen Wiesbaden (H)
Die Prognose: 6 Punkte
Keine leichten Aufgaben für Jena: Bremen II und Osnabrück wollen Carl Zeiss überholen, Unterhaching, Karlsruhe und Wiesbaden sind klar favorisiert. Der Vorteil: Jena besitzt gleich vier Heimspiele. Deshalb wird die Elf von Trainer Mark Zimmermann auch sechs Punkte holen und zufrieden in den Winter gehen.
Schwere Kost ist dieses Jahr für den CFC – vom hochpreisigen Aufstiegsanwärter hat sich Himmelblau zum kleinen Mann und Mittelmaß entwickelt. Kein Cent zu viel darf mehr ausgegeben werden, das spiegelt sich leider auch in den Leistungen wider. Gerade das Ausscheiden im Sachsenpokal, kürzlich geschehen beim VfB Auerbach, trifft die klammen Chemnitzer hart. Weil die Konstanz fehlt, müssen sie dem grauen Mittelfeldrang leben.
Das Restprogramm:
Würzburger Kickers (H)
Preußen Münster (A)
1. FC Magdeburg (H)
Hansa Rostock (A)
FSV Zwickau (A)
Die Prognose: 4 Punkte
Was für ein Spätherbst für Chemnitz! Stimmungsvolle Duelle und schwere Aufgaben warten auf Horst Steffen und seine Elf. Gut möglich, dass Himmelblau in der Tabelle weiter zurückfällt.
Mit Andreas Golombek, dem nun vierten Trainer der Saison, haben die SF Lotte in Erfurt den fünften Sieg errungen. Damit springen sie ins Mittelfeld und schnaufen vorerst durch. Allerdings steht den Westfalen ein harter Gang durch die letzten Wochen des Jahres bevor. Duelle, auf die sich der ehemalige Regionalliga-Coach Golombek besonders freuen wird…
Das Restprogramm:
SV Meppen (H)
Würzburger Kickers (A)
Preußen Münster (H)
1. FC Magdeburg (A)
Hansa Rostock (A)
Die Prognose: 7 Punkte
Gegen Meppen und Münster sind drei Punkte möglich. Auswärts wird es in Würzburg sowie insbesondere in Magdeburg und Rostock primär nur um das Remis gehen. Insgesamt könnte Lotte mit sieben Zählern zufrieden sein.
Der HFC schießt und kassiert mehr Tore als der Ligadurchschnitt. Nach mäßigem Auftakt haben sich Rico Schmitt und Co. mit vier Siegen aus neun Spielen vorgearbeitet, beruhigend ist der Vorsprung auf die unteren Plätze aber noch nicht. Eine Chance, sich abzusetzen, wurde kürzlich in Würzburg vergeben.
Das Restprogramm:
Preußen Münster (H)
1. FC Magdeburg (A)
Hansa Rostock (H)
FSV Zwickau (A)
SC Paderborn (A)
Die Prognose: 6 Punkte
Beim Derby in Magdeburg sowie in Paderborn sind keine Punkte zu erwarten. Zuhause gegen Münster und Rostock schon eher. Sechs Punkte sind drin.