1860 München: Hasan Ismaik träumt von Europa

Für 18 Millionen Euro erwarb Hasan Ismaik 2011 insgesamt 60 Prozent der Aktien beim TSV 1860 München, seitdem ist er Gesellschafter der Löwen. In einem Interview mit der "SportBild" schießt der Jordanier nun scharf gegen die Klubführung – und spricht sich erneut gegen die 50+1-Regel aus. 

"Möchte gegen Vereine wie Liverpool spielen"

Zwischen 70 bis 80 Millionen hat Ismaik nach eigenen Angaben bisher in den TSV 1860 investiert, vorangekommen sind die Löwen unter dem 43-Jährigen allerdings nicht. "Ich möchte den Verein vorantreiben. Das war bislang nicht möglich, weil er immer gegen mich gekämpft hat, auch aktuell", sagt Ismaik. Man habe versucht, ihn zu vergraulen. Doch der Investor macht klar: "Mein Ziel ist es, diesen Kampf zu gewinnen, ich lasse die derzeitigen Verantwortlichen bei 1860 nicht gewinnen. Sie haben nicht nur mir, sondern dem gesamten Verein einen großen Schaden zugefügt." Was Ismaik besonders stört: "Der Verein ist zufrieden mit der 3. Liga, will gar nicht mehr."

Er selbst verfolgt deutlich ambitioniertere Ziele: "Ich möchte gegen Vereine wie Liverpool spielen." Das sei mit dem aktuellen Umfeld jedoch nicht möglich. Aus Ismaiks Sicht würden sich Teile der Fans in unterklassigen Ligen wohlfühlen: "Da können sie in ihrem Grünwalder Stadion spielen und in ihrer kleinen Welt leben. Ihnen geht es nur darum, den e.V. zu schützen, mit dem ich den Kooperationsvertrag geschlossen habe."

50+1-Regel als Dorn im Auge

Ein weiterer Grund: Die 50+1-Regel, die verhindert, dass Ismaik mehr als 49 Prozent der Stimmanteile übernehmen kann. Der Jordanier ("Wer hier Erfolg hat, wird bekriegt") spricht in diesem Zusammenhang von einer "diktatorischen Regel." Es sei eine Schande, dass man "nicht ernsthaft diskutiert, diese Regel abzuschaffen." Der Verein nehme dadurch Schaden: "So entscheiden Personen im Verein, die ihn nicht weiterentwickeln wollen." Ismaik ist sich sicher: Ohne 50+1 würde der TSV 1860 "in der Bundesliga – mit Blickrichtung Europapokal" spielen.

Doch auch wenn die Realität im November 2019 deutlich anders aussieht: Ismaik denkt nicht daran, seine Anteile wieder zu verkaufen: "Ich habe mich für 1860 entschieden, werde dabei bleiben und meine Anteile um keinen Preis verkaufen." Und was, wenn die 50+1-Regel auch in den kommenden Jahren nicht fallen sollte und er den Klub nicht nach seinen Wünschen aufbauen kann? "Dann werde ich meine Kinder beauftragen, meine Ziele zu verwirklichen."

   

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