In Haching gehen die Lichter aus: "Da fehlen die richtigen Worte"

Die SpVgg Unterhaching steht unmittelbar vor dem zweiten Abstieg aus der 3. Liga nach 2015. Durch die 2:3-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern ist der Rückstand zum rettenden Ufer auf neun Punkte angewachsen, sodass die Lichter angesichts von nur noch vier ausstehenden Spielen allmählich ausgehen.

Spiegelbild der Saison

Niedergeschlagen standen sie nach Abpfiff da, die Spieler der Spielvereinigung Unterhaching. "Das Spiel heute spiegelt unsere komplette Saison wider", zeigte sich Moritz Heinrich bei "MagentaSport" enttäuscht. "Du kommst zweimal richtig gut zurück, kassierst dann aber einen richtig bitteren Elfmeter." Damit spielte Heinrich auf das unnötige Foul von Felix Göttlicher in der 83. Minute an, das zum Strafstoß und zum Sieg der Roten Teufel führte. Zuvor hatten Heinrich (39.) und Stephan Hain (77.) die Münchner Vorstädter zurück ins  Spiel gebracht, doch am Ende stand Unterhaching zum 22. Mal im 34. Spiel mit leeren Händen da.

"Da fehlen einem die richtigen Worte", sagte Heinrich und haderte: "Wenn wir so gegen Türkgücü gespielt hätten, dann hätten wir die drei Punkte mitgenommen." Nun aber steht die Erkenntnis, dass es nach vier Drittliga-Jahren zurück in die Regionalliga gehen wird. "Ein Fünkchen Hoffnung besteht noch", übte sich Heinrich in Durchhalteparolen, wusste aber: "Die Chancen gehen gegen null". Selbst wenn Unterhaching die vier ausstehenden Spiele allesamt gewinnen sollte, käme die Spielvereinigung lediglich auf 40 Punkte – und das wird kaum reichen. Schon am kommenden Spieltag, der aufgrund des Mai-Feiertags erst am 4./5. Mai ausgetragen wird, könnte der Abstieg auch rechnerisch besiegelt sein.

Kaderumbruch kündigt sich an

Für die kommende Regionalliga-Saison dürfte Präsident Manfred Schwabl den direkten Wiederaufstieg als Ziel ausgeben. Dabei wird Unterhaching wahrscheinlich überwiegend auf Talente aus der eigenen Jugend setzen. Bereits nach der Niederlage gegen Türkgücü unter der Woche meinte Schwabl: "Ich kann jedem Jugendspieler von uns nur raten, in nächster Zeit viel zu tun, früh ins Bett zu gehen, denn die haben jetzt eine Riesenchance." Künftig sollen nur noch Spieler auflaufen, "die das Herz auf den Platz schmeißen", wie Hachings Boss betont. "Wir holen die Lokomotive jetzt nochmal ins Stellwerk, und wenn der Zug Unterhaching dann losfährt, wird niemand mehr an Bord sein, der nicht die nötige Leidenschaft mitbringt."

Als "Ankerspieler" sollen Josef Welzmüller, Stephan Hain, Dominik Stahl, Markus Schwabl, Niclas Anspach, Patrick Hasenhüttl, Max Dombrowka und Jo Coppens bleiben, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Ob van Lent weiterhin auf der Bank sitzen wird, ist noch offen – sein Vertrag hat keine Gültigkeit für die Regionalliga. Die Fans forderten schon vor Wochen seinen Rauswurf, Schwabl hielt am Niederländer eisern fest. Durchaus möglich aber, dass es im Sommer auch auf der Trainerbank einen Neuanfang geben wird. Möglicherweise wird dann Sportchef Claus Schromm, der sich seit Anfang März eine Auszeit nimmt, wieder ein Thema. Der 52-Jährige hatte Unterhaching bereits nach dem letzten Abstieg vor sechs Jahren im zweiten Anlauf in die 3. Liga zurückgeführt – nach einer Saison mit nur einer Niederlage und einem Torverhältnis von 95:23.

   
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