"Im ersten Spiel versaut": FCS hat Aufstieg nicht mehr in eigener Hand

Fünf Siege aus den letzten fünf Spielen hatte FCS-Trainer Rüdiger Ziehl zuletzt gefordert, um den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen zu können. Nach dem 1:1 gegen Essen ist das nun nicht mehr möglich, die Enttäuschung war entsprechend groß. Der Coach blieb aber zuversichtlich – und hofft jetzt auf Patzer der Konkurrenz.

"Hätten mehr verdient gehabt"

In der Nachspielzeit war sie gleich mehrfach da, die Riesenchance auf den späten Sieg. Doch erst scheiterte Stehle (90.+1), dann auch Naifi, dessen Schuss von Brumme und Götze kurz vor der Linie geblockt wurde (90.+3). So musste sich der FCS mit einem 1:1 begnügen, was im Rennen um Platz 3 zu wenig war. "Wir wollten die letzten fünf Spiele alle gewinnen, jetzt haben wir es gleich im ersten Spiel versaut", sprach aus Kapitän Manuel Zeitz nach Schlusspfiff die pure Enttäuschung, als er zum Interview mit "MagentaSport" kam. Von einer gefühlten Niederlage wollte der 33-Jährige zwar nicht sprechen, meinte aber: "Mit Blick auf das, was wir in der zweiten Halbzeit investiert haben, hätten wir mehr verdient gehabt."

In der Tat war der FCS nach dem Seitenwechsel die tonangebende Mannschaft und erspielte sich zahlreiche Chancen, nutzte aber nur eine. Rabihic war nach 69 Minuten zur Stelle. "Wir haben das Risiko komplett erhöht und haben fast über den ganzen Platz Mann gegen Mann gespielt." Womöglich wäre das Risiko belohnt worden, hätte Saarbrücken nicht bereits nach acht Minuten das 0:1 kassiert. "Die erste Halbzeit war Mist und sehr schlecht von uns", fand Zeitz klare Worte. "Wir hatten fast keinen Zugriff und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen." Eine Erklärung dafür hatte der Verteidiger nicht: "Geplant war es mit Sicherheit nicht." Insgesamt sei das 1:1 "enttäuschend".

Kritik an Schiri Weller

Zu einem ähnlichen Fazit kam Trainer Rüdiger Ziehl, der eine "Enttäuschung bei allen" ausgemacht hatte. Die erste Einschätzung des 46-Jährigen: "Aufgrund der ersten Halbzeit wäre ein Sieg verdient gewesen." Dafür, dass es zu Beginn zunächst nicht lief, hatte der FCS-Coach im Gegensatz zu seinem Kapitän derweil eine einfache Erklärung: "Weil auch der Gegner noch auf dem Platz steht. Zu sagen, dass wir sie einfach überrennen, wäre überheblich."

Möglicherweise hätte es trotz der schwachen ersten Halbzeit und der vergebenen Chancen im zweiten Durchgang zum Sieg gereicht, wäre nach 62 Minuten auf Elfmeter für den FCS entschieden worden, nachdem Müsel den Ball an den Arm bekommen hatte. "Er nimmt den Arm zwar weg, berührt ihn aber dennoch", konnte Ziehl den ausgebliebenen Pfiff nicht nachvollziehen und war auch generell nicht so gut auf Schiedsrichter Felix Weller zu sprechen: "Dafür, dass es ein Topspiel war, war er in vielen kleinen Szenen nicht auf der Höhe und nicht sicher genug."

Ziehl bleibt zuversichtlich

Trotz des verpassten Siegs geben sich die Saarländer im Aufstiegsrennen aber noch längst nicht geschlagen, auch wenn vorerst vier Zähler zu Rang 3 fehlen. "Der Blick geht nach vorne. Mit der Art und Weise werden wir sicherlich noch das eine oder andere Spiel gewinnen. Die Leistung macht Mut", meinte Ziehl. Dass der FCS den Aufstieg nicht mehr in eigener Hand hat, war für den 46-Jährige kein Weltuntergang: "Ich denke, dass der eine oder andere, der vor uns steht, auch noch Spiele verlieren oder unentschieden spielen wird. Es wird an uns liegen, die direkten Duelle zu gewinnen." In zwei Wochen kommt es zum Aufeinandertreffen mit Preußen Münster, das derzeit Rang 3 belegt. Am Samstag sind die Saarländer aber erstmal gegen den Halleschen FC gefordert. Die neue Vorgabe: Vier Siege aus den letzten fünf Spielen.

 

   
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