Hoßmang: "Nicht noch einmal in eine solche Situation geraten"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Magdeburgs Cheftrainer Thomas Hoßmang über das nervenaufreibende Saisonfinale nach dem Re-Start, die vielen Unentschieden des FCM in der letzten Spielzeit, den Vorbereitungsstart und Ziele für die kommende Saison.

"Viel Zeit für Urlaub blieb nicht"

liga3-online.de: Ihre ersten Wochen als Trainer des 1. FC Magdeburg waren sehr turbulent. Am Ende stand der Klassenverbleib zu Buche. Wie groß war die Erleichterung, Herr Hoßmang?

Thomas Hoßmang: Natürlich riesig. Vor allem deshalb, weil der Nicht-Abstieg für den Gesamtverein wichtig war – unter anderem für das Nachwuchsleistungszentrum und die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle. Mit dem Klassenverbleib haben wir sichergestellt, dass die professionellen Strukturen im Verein erhalten bleiben können. Außerdem freut es mich natürlich für die Fans, die uns immer hervorragend unterstützen.

Brauchten Sie nach dem letzten Spieltag erst einmal Urlaub?

Ein paar Tage Entspannung waren mir gegönnt, viel Zeit für Urlaub blieb aber nicht. Ich bin bewusst zuhause geblieben, um die Planung für die kommende Saison schnell voranzutreiben. Die letzten Wochen hatten wir viele Termine mit Spielern.

Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga spielte der FCM erneut gegen den Abstieg. Was waren Ihrer Meinung nach die Gründe dafür?

Wir haben die Saison analysiert und ausgewertet, aber die Ergebnisse bleiben intern. Klar ist, dass ein Verein wie der 1. FC Magdeburg nicht noch einmal in eine solche Situation geraten darf. Wir müssen die Lehren aus der letzten Spielzeit ziehen und uns in vielen Belangen deutlich verbessern.

Unter Ihrer Regie gab es nur eine Niederlage (0:1 gegen Großaspach). Wo hatten Sie nach Ihrem Amtsantritt angesetzt, worauf lag der Fokus?

In einer nervenaufreibenden und stressigen Saisonphase wie nach dem Re-Start spielt vor allem der Kopf eine Rolle. Deshalb haben wir viele Gespräche mit den Spielern geführt, sie stark geredet. Außerdem war wichtig, den wegen unserer Verletzungssorgen aufgerückten Nachwuchsspielern zu zeigen, dass sie genauso zur Mannschaft gehören, wie jeder gestandene Profi auch. Es ging darum, alles für das Team zu geben und eigene Interessen und Ansprüche zurückzustellen.

 

"Nächste Saison demütig angehen"

Am Montag startet der FCM offiziell in die Vorbereitung auf die nächste Saison. Wie froh sind Sie, dass der große Stress vorbei ist und Sie jetzt mehrere Wochen Zeit haben, um die Mannschaft auf die neue Spielzeit einzustellen?

Vorbei ist der Stress sicher nicht. (lacht) Jetzt kommt neuer Stress. Wir werden versuchen, die fünf Wochen Vorbereitungszeit bestmöglich zu nutzen und mit dem neuen Kader schnell eine Basis zu schaffen. Dafür ist es auch notwendig, dass die erfahrenen Spieler die neuen Jungs an die Hand nehmen. Wir wollen wieder ein eingeschworener Haufen werden, in dem sich jeder für jeden zerreißt.

Nach Ihren sieben Spielen als Interimstrainer unterschrieben Sie einen Vertrag bis Juni 2022. Was sind nun Ihre Ziele mit dem FCM?

Entscheidend wird sein, dass wir die nächste Saison demütig angehen. Wenn wir wieder darüber reden würden, oben mitmischen zu wollen, hätten wir nichts aus der letzten Spielzeit gelernt. Wir wollen von Beginn an akribisch arbeiten, einen neuen Teamspirit entwickeln und uns permanent weiterentwickeln.

Ein Ziel wird auch sein, die Anzahl der Unentschieden zu minimieren, oder? 17 Remis waren der Liga-Topwert in der letzten Saison.

Natürlich hoffen wir, dass wir enge Spiele zukünftig wieder häufiger für uns entscheiden. Aber man muss dazu auch sagen, dass die geringe Punkteausbeute teilweise auch mit unserer Verletztenmisere zu tun hatte. Viele Leistungsträger haben lange gefehlt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben wir uns jetzt in der Breite besser aufgestellt.

   

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