Hosiner: "Gehöre sicher zu den besseren FIFA-Spielern"

Im Thesen-Interview mit liga3-online.de spricht Dresdens Torjäger Philipp Hosiner über den sächsischen Akzent, vegane Ernährung, seine Liebe zu Tieren und seine Begeisterung für das Konsolenspiel FIFA.

"Ich kann sächsisch zumindest verstehen"

liga3-online.de: Sie kommen aus Österreich und haben lange in München gespielt. Seit 2019 kicken Sie nun in Sachsen. Wir nehmen an, zu Beginn gab es reichlich Kommunikationsprobleme.

Philipp Hosiner: Tatsächlich nicht. Ich hatte eher bei meinem Wechsel aus Österreich zu 1860 München Probleme. Damals war ich 17 Jahre alt und musste erst lernen, hochdeutsch zu sprechen. Zu Beginn habe ich in Deutschland mit meinem Österreichisch für einige Lacher gesorgt.

Können Sie denn mittlerweile "sächseln"?

Nein, aber ich kann sächsisch zumindest verstehen. Unser Co-Trainer Heiko Scholz ist gebürtiger Sachse und haut hin und wieder lustige Sprüche in seinem Heimatdialekt raus. Das kommt dann bei uns Spielern natürlich sehr gut an. (lacht)

Sie haben sich schon einmal als Serienfreak geoutet. Gerade jetzt in Zeiten des nächsten Lockdowns glüht Netflix bei Ihnen sicher!

Auch hier muss ich Sie leider wieder enttäuschen. (lacht) Ich schaue Serien in der Regel zusammen mit meiner Freundin. Da sie derzeit in Berlin ist und ich in Dresden wohne, können wir keine gemeinsamen Couchabende verbringen. Dementsprechend ruht auch unser Serienmarathon. Alleine darf keiner von uns weitergucken. (lacht)

Sie ernähren sich vegan und sind damit im Profifußball längst nicht mehr alleine – Weltmeister Benedikt Höwedes hatte vor einigen Jahren auch schon für vegane Ernährung geworben. Dennoch müssen Sie sich beim Mannschaftsessen bestimmt den einen oder anderen Spruch gefallen lassen, oder?

Anfangs war das hin und wieder so. Mittlerweile aber nicht mehr. Im Gegenteil: Meine Mitspieler fragen mich nach Tipps für vegane und vegetarische Ernährung. Meiner Meinung nach hat in großen Teilen der Gesellschaft ein Umdenken stattgefunden und es gibt eine hohe Akzeptanz für vegane sowie vegetarische Produkte.

Ist es denn manchmal für die Vereinsköche schwer, es Ihnen Recht zu machen?

Nein, weil bei den Gerichten immer mehrere Alternativen angeboten werden. Jeder Spieler findet etwas Passendes für sich.

 

"Mich vegan zu ernähren, tut meinem Körper unglaublich gut"

Viele Fußballer, die sich vegan ernähren, betonen, Sie seien dadurch fitter. Trifft das auch bei Ihnen zu?

Absolut. Mich vegan zu ernähren, tut meinem Körper unglaublich gut. Ich schlafe besser und habe nach den Spielen eine schnellere Regeneration. Obwohl ich nächstes Jahr 32 Jahre alt werde, fühle ich mich fitter als je zuvor. Manchmal wünschte ich mir, dass ich schon früher so strikt auf gesunde Ernährung geachtet hätte.

Da Sie keine Tierprodukte essen, sind Sie bestimmt ein großer Tierfreund.

Definitiv. Ich versuche so gut es geht, Tieren zu helfen, und kann es nicht mit ansehen, wenn sie leiden. Das fängt schon bei einem Regenwurm an, der sich auf dem Fußballplatz verirrt hat. Oder bei einer Biene, die in ein Glas hineinfällt. Dann wird sofort mein Beschützerinstinkt geweckt. Im größeren Rahmen hoffe ich, dass die Massentierhaltung bald ein Ende hat. Ich unterstütze Tierschutzorganisationen und bemühe mich, meinen Teil zu einer besseren Zukunft für die Tiere beizutragen.

Sie sind außerdem begeisterter FIFA-Zocker, streamen hin und wieder auch auf Twitch. Nutzen Sie derzeit jede freie Minute für FIFA 21?

Ich spiele auf jeden Fall viel, wenn es die Zeit zulässt. Vor allem spiele ich am Wochenende die Weekend League, in der man von 30 Partien so viele wie möglich gewinnen muss, um bestmögliche Belohnungen zu bekommen. In FIFA 20 hatte ich einmal 28 Siege geholt, das war schon sehr gut. In FIFA 21 war meine bisherige Bestleistung 25 Siege. Da ist noch Luft nach oben. (lacht)

Teamintern bei Dynamo Dresden sind Sie bestimmt der beste FIFA-Spieler.

Ich gehöre sicher zu den besseren FIFA-Spielern. (lacht) Aber wir haben einige gute Zocker in unseren Reihen. Ich würde behaupten, dass Panagiotis Vlachodimos, Julius Kade und ich alle ungefähr auf einem Level sind. Wenn wir als Dreierteam bei einem FIFA-Turnier in der 3. Liga für Dynamo Dresden antreten würden, bräuchten wir uns auf keinen Fall zu verstecken. Ich bin mir sicher, dass wir gute Chancen auf den Sieg hätten.

   

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