Holstein Kiel: Verletzungspech und Kazior-Abgang schmerzen

Zum Auftakt der neuen Drittliga-Spielzeit musste Holstein Kiel im eigenen Stadion eine 0:4-Pleite gegen Mainz 05 II hinnehmen. Dabei lagen die Störche schon zur Halbzeit nach einem Doppelpack von Lucas Höler (16., 24.) und einem Treffer von Julian-Maurice Derstroff (45.) mit 0:3 zurück. Holsteins beste Chance hatte in der 72. Minute Neuzugang Fabian Schnellhardt, der mit seinem Distanzschuss aber nur die Latte traf. So war es dann dem überragenden Höler vorbehalten, den 0:4-Endstand herzustellen (82.). liga3-online.de zeigt an drei Punkten auf, wie es zu der Niederlage kam.

Verletzungspech lähmt Integration

Ohne fünf potentielle Stammspieler musste Holstein Kiel am ersten Spieltag gegen Mainz II antreten. Neben den Neuzugängen Evans Nyarko (Faserriss am Hüftbeuger) und Milad Salem (Kreuzbandriss) fielen Keeper Kenneth Kronholm (Kapsel-und Bänderverletzung im Knie), Saliou Sané (Innenbandanriss) und kurzfristig auch Patrick Kohlmann (Oberschenkelprobleme) aus. Ausfälle, die gerade zu Saisonbeginn besonders schmerzen, schließlich gilt es, elf Neuzugänge zu integrieren – auf und neben dem grünen Rasen. Abseits des Platzes scheint dies gut zu gelingen, auf dem Platz fehlen noch die Automatismen, die dem Spiel von Holstein Kiel in der letzten Saison die nötige Sicherheit gaben. Kein Wunder, mussten doch auch Neuzugang Dominik Schmidt und Taktgeber Maik Kegel in der Vorbereitung zwischenzeitlich kürzertreten. Die Folge: individuelle Fehler und Abstimmungsprobleme, wie sie gegen Mainz offen zu Tage traten. Lucas Höler etwa kam bei der frühen Führung völlig frei im Sechzehner zum Kopfball, wenige Minuten parierte Kronholm-Vertreter Niklas Jakusch zunächst den Versuch des Mainzers – war aber gegen dessen Nachschuss schließlich machtlos.

Kazior-Weggang schmerzt noch

Gerade in solchen Momenten wird Rafael Kazior schmerzlich vermisst. Und zwar in doppelter Hinsicht: Der ehemalige Kapitän und Leader wäre mit seiner Erfahrung und seinem Standing im Team der richtige Mann gewesen, um die Kieler in dieser Phase verbal wachzurütteln und ihnen mit seiner Spielweise die (noch) fehlende Sicherheit zu verleihen. Gleichzeitig gingen den Störchen zum Auftakt aber auch die Ideen des 32-Jährigen ab, der in der vergangenen Saison elf Treffer erzielte und sechs weitere direkt vorbereitete. Gegen Mainz vermissten nicht nur die Zuschauer Spielwitz und Ideen, Chancen waren somit mit Mangelware. Da ist es wenig verwunderlich, dass die beste Kieler Torchance ein Lattenkracher aus knapp 35 Metern von Neuzugang Fabian Schnellhardt war (72.). Immerhin war die Leihgabe vom MSV Duisburg offensiv ein belebendes Element, der ehemalige DFB-Juniorennationalspieler ließ mehrfach sein Können aufblitzen.

Führungsspieler noch mit sich selbst beschäftigt

Um den Verlust der Führungsspieler Kazior und auch Mikkel Vendelbo aufzufangen, nahm Holstein mit Denis Weidlich und Dominik Schmidt zwei Neuzugänge unter Vertrag, die bei ihren Ex-Vereinen schon Führungsstärke unter Beweis gestellt hatten. Gemeinsam mit dem zum Spielführer beförderten Marlon Krause und auch Maik Kegeln sollen und werden sie künftig vorangehen – auch verbal. Gegen Mainz aber klappte dies noch nicht. Kegel fiel vor allem durch ein Wortgefecht mit dem Mainzer Benedikt Saller auf, Weidlich und Schmidt waren genug mit ihrer eigenen Leistung und der Abstimmung in der Viererkette beschäftigt. Da kommt das SHFV-Pokal-Viertelfinale gegen Flensburg 08 am Mittwoch genau richtig, schließlich erhalten die KSV-Akteure mindestens neunzig weitere Minuten, um sich einzuspielen – ehe am Sonntag die Reise nach Halle ansteht.

 

 

   
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