Holstein Kiel: Ein zu erwartendes Ergebnis erzürnt die Fans

Den Kieler Störchen gelang es am vergangenen Samstag nicht den Sachsen aus Leipzig spielerisch die Stirn zu bieten. Obwohl bei Standards brandgefährlich verlor das Team von Trainer Karsten Neitzel die von Alexander Zorniger trainierten Gäste mit 0:2. Die Tore für RasenBallsport Leipzig erzielten Kapitän Daniel Frahn (12. Minute) und Sebastian Heidinger (55.) Während die Leipziger sich weiterhin im Aufstiegsrennen behaupten und mit 49 Punkten auf Platz zwei rangieren, steht die KSV Holstein nur noch hauchdünn vor den Abstiegsplätzen. Die Norddeutschen sind aktuell 17. und stehen nur ob des besseren Torverhältnisses vor dem punktgleichen Chemnitzer FC.

Zwei Szenen entscheiden das Spiel zugunsten der Gäste

Nach einem hektischen Beginn mit vielen Fouls und Unterbrechungen standen sich über weite Strecken des Spiels zwei in etwa gleich starke Mannschaften gegenüber. Die vom Gäste-Coach vor dem Spiel angesprochene physische Stärke der Hausherren wurde vor allem gegen die kleinen, wendigen Spieler Leipzigs offenbar. Dennoch gelang es den Kieler oft Torgefahr zu erzeugen. Viele der von Kapitän Rafael Kazior getretenen Freistöße fanden den Mitspieler und von dort aus den Weg Richtung Tor. Kalt erwischt wurden die Störche, als Yussuf Poulsen den Ball in die Schnittstelle auf den durchgelaufenen Linksverteidiger Heidinger spielte. Nach Heidingers Flanke ließ Frahn Holstein-Schlussmann Niklas Jakusch keine Chance und vollstreckte routiniert zur Führung für die Gäste. Insbesondere die beiden Außenverteidiger der Kieler sahen in dieser Szene nicht gut aus. Erst unterschätzte Patrick Herrmann die Situation und verlor Heidinger im Rücken aus den Augen, dann ließ sich in der Mitte Abwehrhüne Fabian Wetter zu leicht von Frahn abschütteln. In Folge rannte Kiel an und kam weiterhin durch Standards zu guten Möglichkeiten. Erst Ääritalo per Kopf (21.), dann Hartmann am langen Pfosten per Direktabnahme (37.) – beide Chancen entschärfte der starke Benjamin Bellot im Kasten der Gäste.

Erneut Gegentore in den ersten 15 Minuten der Halbzeiten

Nach der Pause ergab sich in etwa dasselbe Bild wie in der ersten Halbzeit. Zwei ebenbürtige Mannschaft, die mit unterschiedlichen Mitteln den Erfolg suchen. Kiel kam weiterhin häufig zu Standards, was auch Trainer Alex Zorniger ärgerte. Die zu leichtfertig produzierten Freistöße und die dann offenbarten Probleme im Luftkampf seien auch der Grund für den Wechsel nach 40 Minuten gewesen. Fabian Franke (1,91 Meter) kam für Georg Teigl (1,78 Meter). Auffallend oft sah aber Kapitän Frahn schlecht aus und ließ ein ums andere Mal den ihm zugeteilten Kieler laufen. Mitten hinein in die Freistoß-Übungsserie der KSV Holstein fiel der zweite Treffer der Gäste. Aus knapp 35 Metern fasste sich der Vorbereiter der ersten Treffers, Sebastian Heidinger ein Herz und feuerte relativ unbedrängt einen Strahl auf das Kieler Gehäuse ab. Vom Fernschuss sichtlich überrascht, konnte der vielleicht einen Schritt zu weit vor dem Tor stehende Keeper Jakusch den Ball nicht mehr erreichen, der sich dann hinter ihm in die Maschen senkte. Die restlichen 35 Minuten verwalteten die Sachsen das Spiel. Torraumszenen waren auf beiden Seiten selten. Der, auf Leipziger Seite, eingewechselte Timo Röttger setzte sich zweimal sehenswert durch, blieb dann aber im Strafraum zu verspielt. Auf der anderen Seite strich in der 84. Spielminute noch ein Wetter-Freistoß links am Kasten von Bellot vorbei. Den Schlusspunkt dieser ereignisarmen zweiten Hälfte markierte der ebenfalls eingewechselte Morys, der aus spitzen Winkel nur das Außennetz des Kieler Tores traf.

Ein zu erwartendes Ergebnis erzürnt die Fans

Der 0:2-Sieg der Gäste darf wahrlich nicht als überraschend bezeichnet werde, spielte doch der souverän agierende Zweite der 3. Liga gegen den Tabellensiebzehnten. Dennoch schallten gegen Ende der Partie vielstimmige "Neitzel raus“-Rufe aus dem Fanblock. Gäste-Trainer Alexander Zorniger kommentierte auf der Pressekonferenz die, auch dort noch hörbaren, Sprechchöre so: "Das war eine gute Leistung von Kiel gegen uns, sie haben physisch sehr gut gespielt. Man darf auch nicht vergessen, es ist schwer gegen uns Fußball zu spielen.“ Auch der 24-Jährige Schlussmann Niklas Jakusch ließ die Rufe nicht unkommentiert: "Er ist definitiv der richtige Mann. Es liegt nicht am Spielerischen, wir müssen uns nur selber belohnen. Da kann der Trainer auch nichts machen, wir müssen die Tore schießen." Der Unmut der Anhänger ist allerdings durchaus nachzuvollziehen, spielen doch die Störche oft gleichwertig, kommen aber zu selten zu den dringend benötigten Erfolgserlebnissen.

FOTO: GEPA Pictures

 

   

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