Höger: "Kulisse in Mannheim bringt eine besondere Wucht mit"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Waldhof-Neuzugang Marco Höger über seinen ersten Treffer, die Gründe für seinen Wechsel und die Atmosphäre im Mannheimer Stadion.

"Atmosphäre im Stadion hat zum Wechsel beigetragen"

liga3-online.de: Glückwunsch zum jüngsten 5:0-Sieg gegen den SV Meppen. Vor über 7.000 Zuschauern haben Sie nach Ihrer Einwechslung ihr erstes Tor für den SV Waldhof erzielt. Was war es für ein Gefühl?

Marco Höger: Das Spiel ist für uns super gelaufen. Es freut mich, dass ich in meinem zweiten Heimspiel vor so einer Kulisse meinen Teil zum Sieg beitragen konnte. Für mich persönlich sehe ich die Partie als einen gelungenen Startschuss beim SVW. Meinen Einstieg will ich aber nicht nur an einem Tor messen. Das Team hat mich hervorragend aufgenommen. Wichtig ist aber vor allem, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind. Das steht im Mittelpunkt.

Sie wurden – wie schon in den zwei vergangenen Spielen – auch gegen Meppen in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Wie viel fehlt noch für einen Einsatz von Beginn an?

Man muss bedenken, dass ich gerade einmal zwei Wochen beim SV Waldhof Mannheim mittrainiere. Zuvor habe ich mich zwar bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln auf die neue Saison vorbereitet. Sicherlich fehlen aber noch einige Prozentpunkte, die ich nur über Spielpraxis aufholen kann. Von daher bin ich über jede Einsatzminute dankbar. Ich merke aber, dass es von Spiel zu Spiel besser läuft.

Erst vor zwei Wochen sind Sie vom Bundesligisten 1. FC Köln zum SV Waldhof gewechselt. Warum ist Ihre Entscheidung auf den Drittligisten gefallen?

Nachdem der SV Waldhof sein Interesse bekundet hat, ging alles ganz schnell. Ich habe mit dem Sportlichen Leiter Jochen Kientz und Trainer Patrick Glöckner gute Gespräche geführt. Das Projekt mit dem SVW begeistert mich und meine Ziele decken sich mit denen des Vereins. Außerdem hat auch die Entfernung zu meiner Heimatstadt Köln eine große Rolle gespielt. Da meine Frau beruflich an Köln gebunden ist, war es mir wichtig, dass ich nicht allzu weit weg bin.

Als Neuzugang von einem Bundeligisten sieht man Sie direkt als Führungsspieler. In welcher Rolle sehen Sie sich?

Das war unter anderem ein Thema bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen. Ich bin vom Charakter und von meiner Persönlichkeit her ein Spieler, der auf dem Platz Verantwortung übernimmt. Das habe ich bisher immer so gemacht und werde es auch in Mannheim fortsetzen. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern.

Ihre bisherigen Stationen bei Alemannia Aachen, dem FC Schalke 04, dem 1. FC Köln und jetzt in Mannheim kann man allesamt in die Kategorie Traditionsvereine einordnen. Das ist kein Zufall, oder?

Nein! Es war mir wichtig, dass der neue Verein in meine Vita passt. Die Kulisse in Mannheim bringt eine besondere Wucht mit sich. Ich habe das Spiel im Pokal gegen Eintracht Frankfurt gesehen. Die Atmosphäre im Stadion war mit ein Grund, weswegen ich mich für Mannheim entschieden habe.

 

Mehrere Jahre beim Waldhof? "Bin nicht abgeneigt"

Sowohl beim FC Schalke als auch in Köln waren Sie jeweils fünf Jahre unter Vertrag. Sehen wir Sie nun auch so lange in Mannheim?

Das lasse ich erst einmal auf mich zukommen (lacht). Am Ende gehören immer zwei Parteien dazu. Ich werde demnächst 32 Jahre alt. Es stellt sich die Frage, wie lange ich überhaupt noch auf diesem Niveau spielen kann. Aber ich bin nicht abgeneigt, gemeinsam mit dem SV Waldhof in den nächsten Jahren unsere Ziele zu verfolgen.

Was haben Sie sich für Ihre Zeit beim SV Waldhof vorgenommen?

Der Verein will sich mittelfristig etwas aufbauen. Von daher möchte ich mit meiner Erfahrung und meiner Persönlichkeit meinen Teil dazu beitragen. Wir schreiben uns den größtmöglichen Erfolg auf die Fahne. Was am Ende dabei herausspringt, werden wir dann sehen. Es bringt nichts, die Entwicklung innerhalb der Mannschaft an einem Tabellenplatz festzumachen. Wir haben eine gute Truppe beisammen und wollen möglichst jedes Spiel gewinnen.

In der Englischen Woche war die Ausbeute mit sechs Punkten aus zwei Spielen bislang perfekt. Nun steht das Top-Spiel bei der bisherigen Überraschungsmannschaft Viktoria Berlin auf dem Programm. Worauf wird es ankommen, um den nächsten Dreier einzufahren?

Erst einmal müssen wir die Ergebnisse aus den letzten beiden Spielen ausblenden. Davon können wir uns jetzt nichts kaufen. Wir müssen uns voll und ganz auf die Aufgabe in Berlin konzentrieren. Das letzte Spiel einer Englischen Woche ist immer kräftezehrend. Hinzu kommt die lange Auswärtsfahrt. Ich bin aber davon überzeugt, dass wenn wir zu 100 Prozent unsere Leistung abrufen, dann können wir drei Punkte mit nach Mannheim nehmen.

Auch im DFB-Pokal hat der SV Waldhof mit einem souveränen 2:0-Sieg gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt die zweite Runde erreicht. Am Sonntag findet die Auslosung der zweiten Runde statt. Haben Sie einen Wunschgegner?

Für mich persönlich, wäre es ein besonderes Spiel, wenn ich direkt zu Beginn gegen meinen Ex-Klub 1. FC Köln antreten kann. Aber vor allem freue ich mich auf einen Pokalfight vor heimischer Kulisse.

 

   
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