Hildmann hadert mit Platzverweis: "Total übertrieben"
In den ersten beiden Spielen unter Sascha Hildmann blieben die Roten Teufel ungeschlagen und holten vier Punkte, beim Gastspiel in München kassierte der 1. FC Kaiserslautern nun jedoch die erste Niederlage unter seinem neuen Trainer. Dieser haderte nach Spielende vor allem mit einer Szene.
"Eine Katastrophe"
Die erste Halbzeit war bereits auf der Zielgeraden, als der TSV 1860 über Stefan Lex konterte. Janek Sternberg wollte den schnellen Angriff der Hausherren unterbinden, hielt Lex am Arm fest und brachte ihn dabei aus dem Gleichgewicht. Schiedsrichter Martin Thomsen zögerte keinen Augenblick und zeigte dem bereits verwarnten FCK-Verteidiger Gelb-Rot. Eine Entscheidung, die Trainer Sascha Hildmann auf der Pressekonferenz als "total übertrieben" bezeichnete: "Nach zwei Fouls so einzugreifen, ist Quatsch."
Der Platzverweis gegen Sternberg war ohne Frage der Knackpunkt der Partie, mussten die Roten Teufel anschließend doch umstellen und kassierten zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff das 0:1. "Das war ein herber Rückschlag", analysierte Hildmann, sah aber eine kämpferische Leistung seiner Mannschaft, die nach 68 Minuten mit dem Ausgleich durch den kurz zuvor eingewechselten Timmy Thiele belohnt wurde. "Danach dürfen wir das Spiel nicht mehr verlieren", fand der Stürmer, der erstmals nach zwölf Spielen wieder traf, am "Telekom"-Mikrofon.
Denn dass der TSV 1860 fünf Minuten vor dem Ende nach einem Freistoß wieder in Führung ging, war überaus bitter aus FCK-Sicht. "Wir hätten das Ding mit Leidenschaft über die Zeit bringen müssen", ärgerte sich Thiele über den "nicht gut" verteidigten Standard. "Das ist eine Katastrophe", führte der 27-Jährige aus und entschuldigte sich bei den 1.500 mitgereisten Fans. "Wenn wir eine richtig gute Mannschaft sind, spielen wir am Ende noch einen Konter aus und gewinnen sogar."
Nur noch fünf Punkte vor den Abstiegsplätzen
Doch am Ende fuhr der FCK mit leeren Händen nach Hause. Einen Vorwurf machte Hildmann seiner Mannschaft aber nicht: "Sie hat sich reingehauen." Auch Sportchef Martin Bader war im "Telekom"-Interview der Ansicht, dass ein Punkt verdient gewesen wäre: "Wir müssen jetzt eine gute Rückrunde spielen", forderte der 50-Jährige, der unter der Woche in einem Interview weiterhin am Aufstieg festhielt.
Um diesen zu erreichen, braucht der FCK aus den verbleibenden 18 Spielen jedoch wohl 42 Punkte – also im Schnitt 2,3 pro Partie. Schon jetzt beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz zwölf Punkte, am Sonntag könnten es sogar 15 Zähler sein. Dagegen rangieren die Roten Teufel nur noch fünf Punkte vor den Abstiegsplätzen. Eine gefährliche Situation, die kaum für entspannte Weihnachten rund um den Betzenberg sorgen dürfte.