HFC: Ziegner schwört "Remiskönige" auf Sieg ein

Die Chance zur Tabellenführung ist beim Halleschen FC vor dem Gastspiel bei Verfolger Waldhof Mannheim kein Thema. Nicht ein Wort verlor Trainer Torsten Ziegner im Vorfeld über die Möglichkeit zur Rückeroberung der Spitzenposition. Denn mehr als Platz eins erhofft sich der Coach nach zuletzt drei Unentschieden von seiner zugleich seit sechs Runden ungeschlagenen Mannschaft endlich wieder einmal einen Sieg.
"Glas ist halbvoll“
Den ausgelassenen Gelegenheiten im Kampf um den Zweitliga-Aufstieg zur Vergrößerung des Punktekontos trauert Ziegner allerdings nicht wirklich hinterher und will von einer Durststrecke erst recht nichts wissen. Hätten die Saalestädter im gleichen Zeitraum abwechselnd gewonnen und Remis gespielt, "wäre das Ergebnis für uns das gleiche. Für uns ist das Glas nicht halbleer, sondern halbvoll“, erklärte Ziegner auf der Pressekonferenz vor der Abreise zum Aufsteiger: "Wir haben eine ausgezeichnete Ausgangsposition.“
Die Grundlagen für den Ausbau der komfortablen Situation sind nach seiner Einschätzung in der Saisonpause durch die Länderspiele verbessert worden. "Wir haben die 14 Tage genutzt und intensiv gearbeitet“, berichtete Ziegner. Seine Kritik nach dem 1:1 im vorherigen Spiel gegen den FSV Zwickau am vermeintlichen Mangel von Grundtugenden sei angekommen, meinte der Ex-Profi weiter: "Die Mannschaft hat das mitgetragen, und wir sind einen klaren Schritt weiter.“
Gespannt ist Ziegner auf die Auswirkungen seines Appells. "Wir sind wieder in der Spur, alle wollen helfen, dass wir in Mannheim erfolgreich sind. Aber bisher war das Training, doch wir müssen das auch auf den Platz bringen.“
Führung "wäre cool und schön“
Im Idealfall hofft Ziegner nach zuletzt vier Spielen mit einem Rückstand auch einmal wieder auf eine Führung seiner Elf. Die nachgewiesene Moral seiner Mannschaft sei zwar "nichts Neues und immer wieder schön zu sehen. Doch es wäre auch cool und schön, in Führung zu gehen. Denn weil wir ja nur wenige Gegentore zulassen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit wenigen oder auch nur einer Torchance gewinnen können".
Trotz seiner Überzeugung von den Stärken seiner Mannschaft ließ Ziegner aber auch Respekt vor dem stark gestarteten Neuling Mannheim durchblicken. "Sie spielen strukturiert und haben eine klare Idee. Man erkennt die Handschrift meines Kollegen Bernhard Trares. Mannheim hat eine stabile Achse und hat eine gute Mischung aus technisch starken Spielern, kampfstarken Typen und Organisatoren. Das Gefüge passt“, beschrieb Ziegner seine Eindrücke von den Badenern.
Personell können Ziegner und sein Trainer-Team fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Stürmer Sebastian Mai (Innenband-Dehnung) und Abwehrspieler Tobias Schilk (Hüftverletzung) fallen für das Match beim früheren Bundesligisten aus. "Wir haben Optionen, an den notwendigen Stellschrauben zu drehen“, sagte Ziegner zu seinen Planungen.