HFC mit Ladehemmungen: Wann platzt der Tor-Knoten?

Seit der Hallesche FC am 21. Spieltag auf den Relegationsrang sprang, sind Aufstiegs-Träume offiziell erlaubt. Doch exakt seit diesem Tag haben die Hallenser plötzlich mit Ladehemmungen zu kämpfen. Gefährdet die neue Rolle die Aufstiegsträume?

Ziegner behält unfreiwillig Recht

Die 88. Minute lief, als Bentley Baxter Bahn sich am 21. Spieltag ein Herz fasste und einen wunderschönen Distanzschuss auf das Tor von Fortuna Köln abfeuerte. Der saß, Halle gewann das Spiel mit 1:0 und sprang auf den dritten Tabellenplatz. Nach der Partie wollte sich Thorsten Ziegner auch gegen das Wort "Aufstieg" nicht mehr wehren: "Ich hab kein Problem damit. Die Jungs und ich, wir können das gerne in den Mund nehmen", so der Coach gegenüber "Magenta Sport", der aber auch betonte: "Wenn wir das in den Mund nehmen, werden wir genau daran gemessen. Und wie schwer das ist, haben wir heute einmal mehr gesehen. Es ist unser Ziel, da oben dabei zu bleiben. Aber das wird Woche für Woche schwer sein."

Der 41-Jährige sollte Recht behalten. Seit dem 1:0 gegen Köln netzte seine Mannschaft plötzlich kein einziges Mal mehr: Drei Partien in Folge spielte der HFC torlos 0:0 – Vereinsrekord in der 3. Liga, wie die "Mitteldeutsche Zeitung" festhielt. Man stelle sich mal vor, Halle hätte in jedem der drei Spiele ein Tor geschossen, ohne eins zu bekommen – der HFC wäre punktgleich mit Tabellenführer Osnabrück. Stattdessen gab man den Relegationsrang an Wehen Wiesbaden ab.

Endlich wieder Underdog?

Dass der HFC immer noch auf Rang vier steht, hat er vor allem den mäßigen Ergebnissen der Konkurrenz zu verdanken. Und der eigenen Defensive: Denn immerhin blieb auch Keeper Kai Eisele von Einschlägen verschont, sogar schon seit fünf Partien in Folge: 454 Minuten ohne Gegentor – ebenfalls Rekord.

Klar ist jedoch: Anstatt von Null-Rekorden würde die Mannschaft des HFC vermutlich lieber Tore und damit Punkte jagen. Doch der Tor-Knoten, der die Offensive und vor allem Stürmer Mathias Fetsch schon in der Hinrunde zeitweise einschnürte, scheint plötzlich wieder fest zu sitzen. Schon vor der Winterpause reagierte Coach Ziegner mit Umstellungen auf die Torflaute, beorderte beispielsweise Innenverteidiger Sebastian Mai nach vorne, der mit viel Wucht für Gefahr in der gegnerischen Hälfte sorgte. Doch Mai wird noch mehrere Wochen lang verletzt fehlen und die Umstellungen gegen die Sportfreunde Lotte fruchteten nicht. Steht Halle die Favoritenrolle einfach nicht? Das könnte sich im nächsten Spiel zeigen: In der kommenden Woche trifft der HFC auf Tabellenführer Osnabrück: "Da können wir endlich mal wieder Underdog sein“, so Ziegner: "Vielleicht hilft es uns in der jetzigen Phase."

Zumindest in einem Testspiel traf der HFC am Dienstagnachmittag: 1:1 hieß es gegen Viertligist Wacker Nordhausen, das Tor erzielte Pascal Sohm.

   

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