HFC in neuer Rolle: "Wahrnehmung ist ab sofort eine andere"

Tabellenplatz vier, 36 Punkte und nur einen Zähler Rückstand auf den Relegationsrang: Der Hallesche FC hat sich klammheimlich zu einem der Top-Teams der 3. Liga gemausert. Trainer Torsten Ziegner sieht sein Team gut gerüstet für die kommenden Monate.

HFC ab sofort "Gejagter"

Wer in dieser Drittliga-Saison von überraschenden Leistungssteigerungen spricht, meint meistens den VfL Osnabrück: Die Niedersachsen waren in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg entkommen und thronen aktuell auf dem ersten Platz. Doch auch der Hallesche FC hat eine extrem positive Entwicklung genommen: Der Vorjahresdreizehnte hat sich unter Trainer Torsten Ziegner bis auf den vierten Platz geschoben und möchte diese Position bis zum Sommer mindestens verteidigen. Doch mit dem Erfolg steigt auch der Anspruch: "Die Wahrnehmung bei allen ist ab sofort eine andere. Wir sind eins von fünf Spitzenteams", äußerte Ziegner im Interview mit der "Bild": "Wir sind die Gejagten für die, die hinter uns stehen."

Und das sind mit Mannschaften wie dem SV Wehen Wiesbaden sowie Preußen Münster und Hansa Rostock mehrere Mannschaften, die sich zumindest leise Hoffnungen darauf machen, nochmal oben angreifen zu können. Der Druck steigt, doch davon soll sich die Mannschaft nicht beeindrucken lassen: "Die Jungs machen mir nicht den Eindruck, dass sie die Situation belastet. Sie haben sechs Monate dafür gearbeitet, dass das eingetreten ist, was wir uns intern gewünscht haben", so Ziegner: "Keiner will diese Position wegschmeißen. Die Mannschaft ist noch enger zusammengerückt."

Externer Ersatz für Mai nur, "wenn er passt"

Auch der Coach hat seinen Anteil an dem Erfolg. Der Trainer brachte vor allem die Offensive des HFC in Schwung. Im Trainingslager baute man auf der Hinrunde auf: "Ziel war es, den Jungs neue Optionen bei Ballbesitz zu vermitteln. Da haben alle mitgezogen", erklärte der Coach: "Wir wollen unsere aggressive Art gegen den Ball beibehalten." Welchen Effekt der Trainer auf das Team hat, zeigte Ziegner im Verlauf der Hinrunde auch mit unkonventionellen Ideen: So ging etwa die Maßnahme, den gelernten Innenverteidiger Sebastian Mai zum Angreifer umzuschulen, voll auf.

Doch der fehlt in den kommenden Monaten mit einem Innenbandriss: "Seine Aufgaben muss ein anderer übernehmen", so Ziegner, der beispielsweise Jan Washausen in die Pflicht nimmt: "Wir haben schon oft bewiesen, verletzte Spieler gut zu ersetzen." Ob man dafür auch nochmal auf dem Transfermarkt zuschlage, sei noch nicht sicher zu sagen: "Ein Neuer kommt nur, wenn er passt. Er hat sich einzufügen." Das Teamgefüge sei derzeit stimmig: "Wir haben Zeit bis 31. Januar. Wir betreiben keinen Aktionismus."

   

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