HFC-Fans: Kein organisierter Support gegen Braunschweig
Gegen Eintracht Braunschweig will der Hallesche FC am heutigen Montagabend (19 Uhr) im zweiten Heimspiel den zweiten Sieg einfahren. Auf organisierten Support von den Rängen müssen die Saalestädter dabei allerdings verzichten.
Protest gegen Montagsspiele
Hintergrund ist ein neuerlicher Protest der aktiven Fanszene gegen Montagsspiele, für den sich die "große Mehrheit der Fanklubs" ausgesprochen habe, wie es in einer Stellungnahme der aktiven Fanszene heißt. Auch Schwenk- und Zaunfahnen sollen nicht zum Einsatz kommen. "Das fällt in Zeiten wie diesen natürlich doppelt schwer, da man eigentlich liebend gern jedes Spiel bestmöglich nutzen würde, um gebührend abzufetzen", schreiben die Fans. "Das wäre jedoch inkonsequent und käme einem Einknicken gleich." Denn trotz Corona gelte es weiter für die Faninteressen einzustehen – keine Akzeptanz für das "Konstrukt Montagsspiel" sei die Devise.
Während der ungeliebte Termin in den beiden Bundesligen mit Beginn dieser Saison abgeschafft wurde, hält die 3. Liga weiterhin daran fest. Die HFC-Fans sehen hier die Vereine und nicht zuletzt auch den Halleschen FC in der Pflicht: "Weil man bestenfalls zuerst vor der eigenen Haustür kehrt, rufen wir auch nach wie vor die Verantwortlichen beim HFC dazu auf, sich für die Interessen der eigenen Anhänger einzusetzen." Wie das gehen könnte? "Mit einem klaren Bekenntnis gegen Montagskicks gegenüber dem Verband! Also bekennt Euch, ihr Drittligisten! Von allein wird der DFB vermutlich nicht zu der Erkenntnis gelangen."
Druck soll erhöht werden
Daher betonen die Anhänger: "Wir wollen weiter am Protest festhalten, um die Abschaffung der Montagsspiele nachhaltig für alle Ligen zu erreichen." Um einen Protest um des Protests Willen handele es sich aber nicht: "Es geht darum, den Schichter zu berücksichtigen, der um 19 Uhr noch auf Arbeit ist. Es geht um die Urlaubstage, die nicht nur für Spieltage unter der Woche draufgehen sollen. Die Anreise, die unter der Woche quasi nur über die Straße erfolgen kann und somit teurer ist."
Es gelte, den Druck nicht nur aufrecht zu halten, sondern auch zu erhöhen. "Auch wenn es hier und da schwer fällt: Nur ein konsequenter Protest von allen in der HFC-Fankurve ist auch ein wirklich guter." Entsprechend kündigt die Fanszene an: "Wir werden weiterhin klar Stellung gegen den Montagstermin beziehen, da wir die Interessen des Fans im Stadion vertreten – nicht derer, die zu Hause auf der Couch Fußball konsumieren und damit private Anbieter zur goldenen Nase verhelfen." In welcher Form der Protest ausfallen wird, lassen die Anhänger noch offen: "Wir behalten uns natürlich vor, von der Kreativität der Masse Gebrauch zu machen. Denn guter Protest ist nicht nur ausdauernd, sondern auch ideenreich!".
Otto vor Debüt?
Aus sportlicher Sicht könnte Neuzugang Fynn Otto sein Debüt feiern und anstelle des verletzten Sören Reddemann (Wadenbeinbruch) in die Startelf rücken. Aber auch Niklas Landgraf, Niklas Kastenhofer und Louis Samson stehen bereit. Ob Niklas Kreuzer nach seiner Innenband-Verletzung aus dem Spiel gegen Türkgücü schon wieder eine Option ist, entscheidet sich wohl erst kurzfristig. Rund 6.000 Tickets waren bis Sonntag verkauft, 7.500 Fans dürfen kommen. So stimmungsvoll wie gegen Meppen dürfte es aufgrund des Protests allerdings nicht werden.