HFC enttäuscht: "Kann mich an keine gute Torchance erinnern"
Es war ein mauer Torlos-Kick des Halleschen FC zu Hause gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Damit stehen die Saalestädter weiter auf einem Abstiegsplatz, haben zwei Punkte Rückstand auf das Rettende Ufer. Dennoch sah Trainer André Meyer auch Lichtblicke. Von den Fans gab es derweil Pfiffe.
"Uns fehlten gute, zwingende Aktionen"
Der Unmut der Fans musste raus. Mit gut hörbaren Pfiffen verabschiedeten Teile der HFC-Anhänger die Rot-Weißen in die Kabine. Auch beim obligatorischen Abklatschen mit den Fans gab es noch Gesprächsbedarf im Leuna-Chemie-Stadion. Man merkte sofort: Dieser Punkt half einfach nicht weiter. Denn nach vier Spielen ohne Sieg und mit neun Punkten aus elf Partien bleibt der HFC auf Rang 17.
Nicht nur die Fans, auch Verteidiger Niklas Kreuzer war unzufrieden mit dem Ausgang – und übernahm gleich für beide Teams die Analyse. "Bezeichnend ist, dass es von der Spielanlage und von den technischen Fähigkeiten her zwei Mannschaften auf gutem Niveau sind. Aber Dortmund und uns fehlten gute, zwingende Aktionen nach vorn. Ich kann mich nicht an eine gute Torchance auf beiden Seiten erinnern", sagte der 29-Jährige bei "MagentaSport". Je mehr es Richtung gegnerisches Tor gehe, "desto mehr lässt die Qualität nach".
Meyer mit der Leistung "nicht unzufrieden"
Die einzig gute Chance der Partie hatten die Hausherren, als Angreifer Dominik Steczyk durch die Dortmunder Abwehr marschierte, am Ende jedoch nicht den Fuß von Schlussmann Marcel Lotka überwinden konnte (11.). "In den ersten 30 Minuten hatten wir viele Offensivmomente, damit war sich sehr zufrieden. Aber wenn es dann 1:0 nach Torschüssen steht, zeigt das den Grund, warum sich beide Mannschaften mit dem Punkten schwer tun", analysierte Meyer und hob wie gewohnt bewusst auch die guten Aktionen hervor.
"Mit der Leistung sind wir nicht unzufrieden. Wir nähern uns langsam und mühselig unserem Ziel. Bis zum Ende haben wir alles investiert, dass wir das Spiel gewinnen. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Ich denke, dass wir inhaltlich auf einem guten Weg sind – auch, wenn das von außen nicht immer so wahrzunehmen ist", sagte Halles Trainer. Es gehe darum, "kleine Erfolgserlebnisse" zu feiern. Das sei gelungen, zudem habe der HFC die "Mini-Negativserie" von zuletzt zwei Niederlagen in Folge durchbrochen.
Kritik an Pfiffen während des Spiels
"Man muss sich an kleinen Dingen aufziehen. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es keinen Grund gibt, jetzt zusammenzubrechen und sich an den Pfiffen zu orientieren, sondern mehr an den Dingen die wir gut machen." Pfiffe während des Spiels von einzelnen Leuten "helfen uns einfach nicht", machte der 38-Jährige deutlich. "Wenn die Jungs über 90 Minuten alles abliefern, muss man das vielleicht auch so akzeptieren – ohne ein Grund dafür zu finden. Meine Mannschaft hat ein gutes Spiel abgeliefert. Nicht erfolgreich mit Blick auf drei Punkte, aber mit Blick auf die Phase, in der wir uns befinden."
Daher nehme Halle den Punkt so mit. "Es ist einer mehr als vor dem Spieltag, und auf jeden Punkt kommt es hinten raus an. "Wir werden die positiven Dinge hervorheben, uns aber auch kritisch damit auseinandersetzen, warum wir das Spiel nicht gewonnen haben." Schon am Freitag steht mit Spiel in Aue dann das nächste Kellerduell an. "Wir werden mit breiter Brust dort hin fahren und wollen etwas mitnehmen." Auf Aljaz Casar müssen die Saalestädter jedoch verzichten: Der 22-Jährige hat sich am Abend einen Muskelfaserriss zugezogen.