Hettwer macht den MSV froh – Sorgen um Rolf Feltscher

In Abwesenheit von Kapitän Moritz Stoppelkamp hat der MSV Duisburg seinen sechsten Auswärtssieg in dieser Saison beim VfB Oldenburg eingefahren. Mit Julian Hettwer war ein Eigengewächs maßgeblich am Erfolg beteiligt, wenngleich die Zebras am Ende wieder zittern mussten. Sorgen gibt es bei Rolf Feltscher.

"Jule hat es sich verdient"

Moritz Stoppelkamp ist das Gesicht der Duisburger, doch in Oldenburg fehlte der MSV-Kapitän kurzfristig wegen einer Erkältung. Die Sorgen der Fans: Ohne den Topscorer (sieben Tore/zehn Vorlagen) ging in dieser Saison offensiv zumeist nichts. Doch am Marschweg glänzte der Zebra-Nachwuchs – insbesondere Julian Hettwer, der seinen ersten Doppelpack schnürte. "Wir haben uns gewünscht, dass Jule mal so explodiert, wie er es heute getan hat. Er hat es sich verdient, weil er die letzten Wochen gut trainiert hat", freute sich MSV-Coach Torsten Ziegner über den Leistungssprung des 19-Jährigen.

Für die Startelf war Hettwer ohnehin vorgesehen, daran änderte auch der Ausfall von Stoppelkamp nichts. Besondere Freude werden die MSV-Fans gehabt haben, als Casper Jander – ebenfalls eine Eigengewächs – das zweite Tor des Stürmers auflegte. "Wir hatten drei 19-Jährige in der Startelf", erinnerte Ziegner zudem an Baran Mogultay, der in der Abwehr über weite Strecken einen soliden Job machte. Der Duisburger Nachwuchs glänzt, der Cheftrainer plädierte für eine ruhige Entwicklung: "Die Jungs immer in jeglicher Situation ins kalte Wasser zu werfen, tut ihnen auch nicht immer gut. Auch, wenn sie das nicht immer akzeptieren." Mit dem VfB-Spiel bewies der Fußballlehrer jedoch das richtige Gespür für die Situation.

Plädoyer für Nachwuchs und Stoppelkamp

Am Mikrofon von "MagentaSport" ergänzte Ziegner nach Spielschluss eine Grundsätzlichkeit. "Wir sind bei einem Verein, bei dem man an Ergebnissen gemessen wird und nicht nur an Entwicklungen", so der Cheftrainer über das große Ganze. "Wir sollten jetzt auch nicht überziehen und den Jungen nur noch daran messen, wie viele Tore er in den nächsten Spielen schießt. Wir sollten ihn sich in Ruhe entwickeln lassen." Denn Ziegner wird wissen, dass viele Fans in der steigenden Nachwuchsleistung quasi das neue Allheilmittel für den MSV entdecken werden. Und auch Kritiken, dass sich die Mannschaft nur ohne Kapitän Stoppelkamp entfalten könne, dürften dem MSV-Coach bekannt sein. Deswegen schob er nach: "Es lag definitiv nicht an Moritz Stoppelkamp. Wir sind froh, dass er bei uns ist."

Auch Hettwer setzte sich nach Spielschluss für Mannschaft und Kapitän ein. "Wir waren alle heiß, haben uns in der Kabine richtig heiß gemacht. Dass ich zwei Tore mache, freut mich, aber die Jungs haben mich auch super eingesetzt", so der 19-Jährige. "Wenn Stoppel fehlt, dann merkt man das schon. Wir haben uns heute als Mannschaft zusammen gerissen." Trotzdem musste der MSV zum Schluss wieder zittern, weil kurz vor Ende der Anschlusstreffer vor den Oldenburger Füßen landete. "Wir haben es nicht geschafft, in der zweiten Hälfte mit Klarheit den Sack endgültig zuzumachen", schrieb Ziegner die fehlende Souveränität der weiterhin stattfindenden Entwicklung an. "Wir haben die gesamte Saison über gezeigt, dass wir noch nicht so weit sind. Wir sind in einem Prozess, in dem wir aus Fehlern lernen können, aber trotzdem mit einem Erfolgserlebnis nach Hause fahren."

Sorgen um Feltscher

Ein Wermutstropfen bleibt, dass Außenverteidiger Rolf Feltscher wohl wieder ein längerer Ausfall drohen könnte. In der 40. Minute markierte der Venezolaner den dritten MSV-Treffer des Tages, in der 44. Minute musste er mit dickem Knöchel ausgewechselt werden. Eine Diagnose konnte Ziegner kurz nach Spielschluss noch nicht stellen, aber nach zwei Innenbandrissen und muskulären Problemen in den letzten Monaten ist die Sorge groß, dass der 32-Jährige wieder fehlen wird.

   

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