Heider: "Umso länger unser Lauf anhält, desto schwieriger wird es"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Marc Heider vom VfL Osnabrück über sein bevorstehendes Jubiläum, die fehlenden Partien zum Rekordspieler und früheren Mitspieler Robert Müller, die Planungen für die Zeit nach seiner Karriere und die Hürde SpVgg Bayreuth.

"Der Empfang wird sicherlich überragend sein"

liga3-online.de: Ein großes Jubiläum steht bevor: Sie absolvieren gegen die SpVgg Bayreuth aller Voraussicht nach Ihr 300. Spiel in der 3. Liga. Wie besonders ist diese Partie für Sie, Herr Heider?

Marc Heider: Für einen Fußballer ist es eine große Ehre, solch einen Wert zu erreichen. Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich mich mit meinen Leistungen so häufig für einen Einsatz empfehlen konnte. Ich muss gestehen, dass ich es gar nicht auf dem Schirm hatte, dass ich bereits so viele Partien auf dem Buckel habe. Erst vor wenigen Wochen hatte mich meine Frau auf das bevorstehende Jubiläum aufmerksam gemacht. Sie hat meine Statistiken besser im Blick. (lacht)

Das Jubiläum findet vor heimischer Kulisse an der Bremer Brücke statt. Mit dabei auch die hervorragende Serie von zuletzt sieben Siegen am Stück. Ein Ehrentag wie aus dem Drehbuch, oder?

In der Tat. Was gibt es Schöneres, als vor einem solch überragenden Publikum dieses Jubiläum zu feiern? Auch am Samstag könnte es dazu kommen, dass ich zunächst auf der Bank sitze und dann eingewechselt werde. Der Empfang von den Fans wird dann sicherlich überragend sein. Ich freue mich auf diesen Moment.

Gibt es in den bisherigen 299 Duellen eine Partie, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Puh, es ist schwierig, sich in der Kürze an so viele Begegnungen zurückzuerinnern. (lacht) Auf Anhieb fällt mir aber das Spiel aus der Aufstiegssaison 2018/2019 vor heimischer Kulisse gegen den VfR Aalen ein. Mit einem 2:0 an der Bremer Brücke hatten wir den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt gemacht. Damals sind Emotionen herausgebrochen, an die ich mich ewig erinnern werde.

Die Rangliste mit den meisten Einsätzen in der 3. Liga führt Robert Müller (348 Einsätze) an, mit dem Sie in der Saison 2009/2010 für Holstein Kiel gemeinsam am Ball waren. Planen Sie, Ihren früheren Teamkollegen noch einzuholen?

Erst einmal ziehe ich meinen Hut davor, in wie vielen Begegnungen Robert im Einsatz gewesen ist. Auch David Blacha, der bis 2021 noch beim VfL gespielt hat, rangiert nur knapp über mir. Es gehört einiges dazu, überhaupt so viele Spiele zu schaffen. Ob ich noch weitere 49 Einsätze in der 3. Liga absolviere, hängt noch von vielen Faktoren ab. Eins steht aber fest: Solange ich fit bin, möchte ich auch weitere Partien absolvieren. Mein Anspruch ist es, jede Woche zu spielen. Dafür trainiere ich hart.

 

"Würde mir einen erneuten Aufstieg wünschen"

Mit 36 Jahren plant der eine oder andere bereits die Zeit nach der aktiven Laufbahn. Wie sieht es bei Ihnen aus?

Es gibt immer einen Grund, warum man diesen Sport ausübt. Bei mir ist es die Liebe Fußball. Diese Liebe ist auch nach all den Jahren kein bisschen verblasst. Sicherlich wird irgendwann die Zeit kommen, in der der Körper nicht mehr mitspielt. Von daher mache auch ich mir immer mal wieder Gedanken, wie es in Zukunft weitergehen kann. Im besten Fall wird es ein nahtloser Übergang vom Profi zu einer anderen Position im Verein. Eins steht nämlich fest: Komplett vom Fußball will ich mich auch nach meiner aktiven Zeit nicht verabschieden.

Mit dem VfL hatten Sie sich mit dem Aufstieg 2019 den großen Traum von der 2. Bundesliga erfüllt. Was steht noch auf Ihrer To-do-Liste?

Ein offenes Ziel steht tatsächlich nicht mehr aus. Dennoch würde ich mir einen erneuten Aufstieg wünschen. Es wäre hervorragend, wenn wir noch einmal gemeinsam diese Geschichte wiederholen könnten. Besonders für die jungen Spieler wäre das optimal, wenn wir den Gang in die 2. Bundesliga realisieren können.

Am Samstag (ab 14 Uhr) ist der Aufsteiger SpVgg Bayreuth an der Bremer Brücke zu Gast. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Die SpVgg hat vor allem gegen die größeren Klubs der 3. Liga gezeigt, wozu sie in der Lage ist. Sowohl gegen uns (im Hinspiel, d. Red.) als auch gegen den TSV 1860 München und den FC Ingolstadt konnte Bayreuth jeweils Siege einfahren. Von daher sind wir gewarnt und wollen unseren Lauf zu Hause fortsetzen. Wir sind uns aber bewusst, dass unsere Gäste besonders motiviert sein werden, unsere Serie zu beenden. Umso länger unser Lauf anhält, desto schwieriger wird es, diese Serie zu halten.

Wenn Sie für Samstag einen Wunsch frei hätten, was wäre es?

In erster Linie wünsche ich mir einen Sieg für unser Team. Sollte ich bei meinem Jubiläum einen Treffer beisteuern können, würde ich mich umso mehr freuen. (lacht)

   
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