Heidenheim lässt auch gegen Osnabrück nichts anbrennen

Der 1. FC Heidenheim marschiert weiter voran. Auch der VfL Osnabrück konnte den Herbstmeister am Samstag nicht stoppen. Mit einem 2:0 (1:0) feierten die Hausherren den vierten Sieg in Folge. Zugleich gelang es ihnen das fünfte Spiel in Serie ohne Gegentreffer zu bleiben. Mayer (36.) sorgte für die verdiente Halbzeitführung. Osnabrück wurde im Laufe des Spieles stärker, doch Morabit (84.) sorgte kurz vor dem Ende der Partie für die Entscheidung.

Hoher Druck führt zum Erfolg

Warum auch der VfL die Hausherren nicht stoppen konnte, lag an dem starken Pressing, welches der 1. FCH, überwiegend in der ersten Halbzeit, fast zur Perfektion spielte. Bis zum Tor von Patrick Mayer konnte sich Osnabrück nur selten vom Druck des Gegners befreien. Zwar stand der VfL in der Defensive einigermaßen sicher, aber im Spiel nach vorne fiel ihnen bis auf lange Befreiungsschläge keine andere Lösung ein, um vor das Tor der Heidenheimer zu kommen. Bezeichnend für die Unzufriedenheit über das Auftreten seiner Mannschaft, ließ Gästetrainer Maik Walpurgis bereits nach 30 Minuten seine gesamten Ersatzspieler inklusive Ersatztorhüter Lehmann sich warmmachen.

Dem Gegner einen Schritt voraus 

Es mag an der starken Anfangsphase gelegen haben, oder an dem Erfolg der letzten Wochen. Die Körpersprache war bei den Hausherren deutlich positiver. Auch mental schienen sie präsenter gewesen zu sein. Es waren nur Kleinigkeiten, ob ein schnell ausgeführter Einwurf oder Freistoß, oder die Reaktion auf eine missglückte Aktion. Beim 1. FCH konnte man spürbar sehen, dass sie mit voller Konzentration bei der Sache sind. So entstand auch das erste Tor. Göhlert setzte sich im Kopfballduell ebenso galant wie auch robust durch. Der Ball flog gen Toraus, Heuer Fernandes und Testroet waren sich nicht einig und so kam der hellwache Mayer im Rücken von Testroet an den Ball und konnte aus spitzem Winkel vollenden. Ein weiterer Beleg ist eine kuriose Szene, nach gut einer viertel Stunde. Es gab Freistoß für die Hausherren höhe Mittelinie, zugleich gab es eine kurze Verletzungsunterbrechung. Walpurgis nutze die Chance, um seinen Spieler neue Anweisungen zu geben. So orientierten sich sieben Spieler zur Auswechselbank. Diese bemerkten dann viel zu spät, dass das Spiel wieder freigegeben wurde. Heidenheim führte den Freistoß aus und versuchte schnell nach vorne zu kommen. Reinhardt ließ jedoch die letzte Konsequenz vermissen und so konnte Pisot, welcher auf seiner Position geblieben war, die brenzlige Situation im letzten Moment klären.

Mayer und Morabit erfolgreich

Den zweiten Gegentreffer konnte aber auch er nicht verhindern, da dem eingewechselten Hohnstedt ein kapitaler Fehler unterlief. Ein scheinbar harmloser, langer Ball von Göhlert wurde zur Torvorlage für Morabit. Hohnstedt konnte sich beim Klären nicht entscheiden, ob er den Ball annehmen sollte oder direkt wieder nach vorne zu passen. Es kam wie es kommen musste. Der Ball rutschte Hohnstedt über den Spann und zu allem Überfluss kam er noch ins straucheln, sodass Morabit frei vor Heuer Fernandes auftauchte und ganz abgeklärt mit einem Tunnel den 2:0 Endstand herstellte. Das Sturmduo Testroet/Spann hatte vor dem Spiel zwei Treffer mehr erzielt, als das Duo Mayer/Morabit. Doch dieser Vorsprung war nach Ablauf der 90 Minuten aufgebraucht. Beide Sturmreihen hatten im Spiel sehr gute Chancen. Während die Heidenheimer Angreifer je einmal erfolgreich waren, ließen Spann und Testroet zum Teil hochkarätige Chancen liegen. „Bei etwas konsequenterer Chancenverwertung wäre ein Unentschieden möglich gewesen“, weiß auch Walpurgis. So kann man sagen, dass der Sturm dieses Spiel entschieden hat, da beide Defensivreihen einige Chancen zugelassen haben. „Den Schuh muss ich mir mit anziehen, weil ich zwei gute Chancen ausgelassen habe“, sagt der Ex-Heidenheimer Spann über die schwache Chancenverwertung. Der 1.FCH war in der Lage zumindest zwei seiner Chancen zu verwerten, während der VfL scheinbar auch bei 90 weiteren Minuten den Ball nicht im gegnerischen Tor untergebracht hätte.

Am Ende konnte sich das spielerisch reifere Team, durch eine konzentrierte Leistung und dank der besseren Chancenverwertung verdient durchsetzen. „Der VfL hat uns einiges abverlangt, insofern war es eine gute Vorstellung meiner Mannschaft“, sagt Schmidt über das Spiel. Im letzten Spiel der Hinrunde möchte der VfL gegen Regensburg Wiedergutmachung betreiben. Bereits einen Tag früher, am Freitag, reist der 1.FCH nach Unterhaching und möchte an die Leistungen aus den letzten beiden Spielen anknüpfen. Wenn ihnen das gelingt wird es auch für das junge Unterhachinger Team schwer werden, gegen das beste Auswärtsteam der Liga zu bestehen.

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

 

   
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