Heber im Interview: "Mit guter Leistung bei den Fans bedanken"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Daniel Heber, Kapitän des Aufsteigers Rot-Weiss Essen, über die fehlende Spritzigkeit gegen Meppen, das Highlight zum Jahresabschluss gegen derzeit zahme Löwen und seine Ziele mit den Rot-Weissen.

"Bewiesen, dass wir auch spielerisch mithalten können"

liga3-online.de: Einen Punkt gewonnen oder zwei Zähler verloren: Wie bewerten Sie das torlose Unentschieden gegen den SV Meppen, Herr Heber?

Daniel Heber: Wir sind mit dem klaren Ziel in das Spiel gegangen, die drei Punkte an der Hafenstraße zu behalten. Das ist uns leider nicht gelungen. Um ehrlich zu sein, hätten wir die drei Punkte mit unserer Leistung auch gar nicht verdient. Von daher müssen wir mit dem einen Zähler leben.

Positiv ist, dass RWE jetzt seit sechs Begegnungen ungeschlagen ist. Warum zeigt die Tendenz derzeit nach oben?

Viele Jungs waren noch gar nicht in der 3. Liga im Einsatz. Wir haben also etwas Zeit benötigt, um uns an die neue Liga zu gewöhnen. Hinzu kommt, dass wir mit Christoph Dabrowski einen neuen Trainer haben, der seine eigenen Ideen mitgebracht hat. Es hat seine Zeit gebraucht, diese Spielphilosophie zu verinnerlichen. In letzter Zeit zeigen wir aber, dass es uns immer besser gelingt, diese Ideen umzusetzen. Wir haben bewiesen, dass wir auch spielerisch in der 3. Liga mithalten können.

Sie sagen es: Nach anfänglichen Schwierigkeiten scheint die Mannschaft nun in der 3. Liga angekommen zu sein. Welchen Anteil hat der neue Trainer am Aufwärtstrend?

Er hat uns von Beginn an die notwendige Zeit gegeben, um seine Spielweise zu verstehen. Schließlich wusste er auch genau, welche Qualität die Mannschaft mitbringt. Christoph Dabrowski ist gut darin, seine Spieler zu Bestleistungen anzustacheln.

Der Chefcoach hatte nach dem Spiel gegen Meppen fehlende Dynamik bemängelt. Wird es vielleicht langsam Zeit, dass die Winterpause kommt?

Das könnte gut sein, auch wenn der November noch echt früh für die Winterpause ist. (lacht) Im Spiel gegen Meppen konnte man erkennen, dass uns etwas die Spritzigkeit gefehlt hat. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass seit dem vorherigen Spiel am Sonntag gerade einmal knapp drei Tage vorbeigegangen waren. Es spielen aber sicherlich auch andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel, dass wir uns als Aufsteiger an einen neuen deutlich schnelleren Rhythmus mit einer härteren Gangart gewöhnen mussten. All diese Punkte haben sicherlich Spuren hinterlassen.

 

"Von daher sind wir gewarnt"

Einmal darf Essen in diesem Jahr in der 3. Liga noch ran. Ihre Mannschaft ist zu Gast beim kriselnden TSV 1860 München, der zuletzt dreimal in Folge verlor. Kommt das Spiel bei den Löwen jetzt zum richtigen Zeitpunkt?

Die aktuelle Form spielt jetzt keine Rolle mehr. Es ist das letzte Spiel des Jahres. 1860 München möchte sich sicherlich mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause verabschieden. Da ist es egal, was in den zurückliegenden Begegnungen passiert ist. Wir wissen, welche Qualitäten die Löwen mitbringen. Von daher sind wir gewarnt.

Worauf kommt es also an, um den Positivlauf mit in das neue Jahr zu nehmen?

Aus unseren Fehlern im Spiel gegen Meppen wollen wir lernen und gegen 1860 München von Beginn an wach sein. Damit wir aus München etwas Zählbares mitnehmen, muss unsere Mannschaftsleistung von vorne bis hinten passen. Aber vor allem ist es uns wichtig, dass wir uns mit unseren Leistungen bei unseren Fans bedanken. Wie sie uns schon die ganze Saison unterstützen und dabei auch die weitesten Entfernungen in Kauf nehmen, ist einfach beeindruckend.

Apropos Fans: RWE hat nach dem Aufstieg auch an den Zuschauerzahlen geschraubt. Wie fühlt es sich an, regelmäßig vor über 15.000 Fans zu spielen?

Es war ja schon in der Regionalliga West beeindruckend, dass immer wieder rund 10.000 Zuschauer dabei waren. Wir wollen mit unseren Vorstellungen auf dem Rasen den Fans etwas zurückgeben. Ich denke, das gelingt uns derzeit ganz gut.

Sie sind mit Ihren 28 Jahren im besten Fußballalter. Zudem haben Sie noch einen Vertrag bis 2025. Welche Ziele wollen Sie mit RWE noch erreichen?

Erst einmal geht es darum, dass wir uns in der Liga etablieren und uns dabei Stück für Stück von der unteren Tabellenregion absetzen. Im Fokus steht dabei, dass sich jeder einzelne an die Liga gewöhnt und sich nach und nach weiterentwickelt. Um größere Ziele zu formulieren, sind wir derzeit noch nicht in der Lage. Dass das Umfeld nach weiteren Erfolgen lechzt, ist bei der Historie, die Rot-Weiss Essen mit sich bringt, aber auch vollkommen verständlich.

   

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