"Harter Schritt": MSV Duisburg entlässt Trainer Pavel Dotchev

Der MSV Duisburg hat die Reißleine gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Pavel Dotchev getrennt – das gaben die Zebras am Donnerstagvormittag bekannt. Mit dem Schritt reagieren die Verantwortlichen auf die aktuelle Talfahrt. Wer künftig auf der Bank sitzen wird, ist noch offen. Vorerst übernimmt NLZ-Leiter Uwe Schubert.

Trend zeigte nach unten

Drei der letzten vier Spiele verloren, dabei acht Gegentore kassiert und in der Tabelle auf den ersten Abstiegsplatz abgerutscht: Der MSV Duisburg befindet sich seit einigen Wochen auf Talfahrt und läuft den Ansprüchen angesichts von nur zwölf Punkten aus elf Spielen deutlich hinterher. Zwar konnten die Zebras immerhin vier Partien gewinnen, und damit nur eine weniger als der Tabellendritte Waldhof Mannheim, allerdings stehen schon sieben Niederlagen zu Buche – nur Schlusslicht Havelse verlor noch häufiger (8). Erst am vergangenen Samstag setzte es nach einer schwachen Leistung eine 0:1-Niederlage gegen den SV Meppen. Mit der Entlassung des Rekordtrainers der 3. Liga (295 Spiele) haben die Verantwortlichen nun die Konsequenzen aus der bisher enttäuschenden Saison gezogen.

"Pavel Dotchev gebührt unser Dank, den MSV in der komplizierten vergangenen Spielzeit noch zum Klassenerhalt geführt zu haben", betont Präsident Ingo Wald. Die Punkte-Ausbeute, der Tabellenplatz und der negative Trend der vergangenen Spiele hätten die Verantwortlichen "nach reiflicher Überlegung" nun allerdings zu diesem "harten Schritt gezwungen". Wald zufolge sei die Entscheidung mit Geschäftsführung, Sportdirektor und allen Gremien nach "intensiven Beratungen" und "vielen Gesprächen" in den vergangenen Tagen gemeinsam getroffen worden.

Erst seit Februar im Amt

Dotchev hatte den Trainerposten beim MSV als siebte Station in der 3. Liga erst im Februar von Gino Lettieri übernommen und die Zebras in der vergangenen Spielzeit mit 22 Punkten aus 16 Spielen zum Klassenerhalt geführt. In dieser Saison wollte der Spielverein mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben, doch die Realität nach elf Spieltagen sieht anders aus. Saisonübergreifend gingen zehn der letzten 14 Ligaspiele verloren, zudem schied der MSV im vergangenen Mai nach einem 2:6 gegen den Wuppertaler SV aus dem Landespokal aus. Insgesamt holte Duisburg aus den 27 Liga-Partien unter der Leitung des 56-Jährigen nur 34 Zähler, was einen Punkteschnitt von lediglich 1,26 bedeutet. Wer künftig auf der Bank sitzen wird, steht noch nicht fest. Gesucht wird bereits der dritte neue Trainer innerhalb der letzten elf Monate.

Bis dieser gefunden ist, wird NLZ-Leiter Uwe Schubert gemeinsam mit dem bisherigen Co- und Torwart-Trainer-Team Branimir Bajic, Philipp Klug und Sven Beuckert das Team trainieren und auch beim Auswärtsspiel in Zwickau am 16. Februar auf der Bank sitzen. Schubert war bereits nach dem Aus von Lettieri interimsweise eingesprungen und hatte die Zebras Ende Januar zu einem 3:1 gegen den VfB Lübeck geführt. "Uwe Schubert hat kurzfristig unserem Wunsch und unserer Bitte entsprochen, in dieser Situation mit seiner Erfahrung zu helfen", erklärt Sportdirektor Ivica Grlic, der bei vielen Fans ebenfalls in der Kritik steht, seinen Posten aber augenscheinlich behält.

   

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