Hansa will Sieg im letzten Spiel: "Chance auf Neuanfang"
Die Hinrunde ist gelaufen, Hansa Rostock steht mit derzeit zehn Punkten Rückstand auf die Aufstiegsplätze auf Rang 8. Zu wenig für die Ansprüche des Aufstiegsaspiranten, der schnellstens wieder in die Spur kommen möchte – am besten schon gegen Energie Cottbus, wenn es nach Trainer Pavel Dotchev geht.
Eine Frage der Auslegung
"Wir wollen in der Rückrunde nachlegen" ist eine Aussage, die man so kurz vor Weihnachten ligenübergreifend öfters hört. Auch Hansa-Coach Pavel Dotchev kamen diese Worte auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen den FC Energie Cottbus über die Lippen, doch im Gegensatz zur Bundesliga bekommen die Drittligisten noch vor der Winterpause die Gelegenheit, dieses Unterfangen anzugehen. Das bedeutet auch: Weniger Zeit für den Trainer und seine Mannschaft, das wenig zufriedenstellende 1:1 gegen Aalen aus dem letzten Hinrundenspiel aufzuarbeiten.
"Das Spiel gegen Aalen war schlecht von uns. Das war vielleicht das einzige Spiel, wo ich der Mannschaft den Vorwurf mache, zu wenig investiert zu haben", verdeutlichte der Coach angesichts der Leistung seiner Mannschaft. Passend zur Einstellungsfrage lässt sich die Gelbsünder-Kartei zum Hinrundenende heranziehen: Dort ist Hansa Rostock als das fairste Team der Hinrunde gelistet – oder doch eher als das Zahmste? "Ich freue mich natürlich sehr, dass wir uns so fair und professionell auf dem Platz verhalten. Was mich aber noch mehr gefreut hätte wäre, wenn ich sieben oder acht Punkte mehr gehabt hätte", gab der Trainer zu, der einen losen Zusammenhang zwischen der Kartenübersicht und den Punkten sah. Die Fairness ehre seine Mannschaft, aber: "Ich hab da gemischte Gefühle. Manchmal ist das zu naiv, zu lieb in bestimmten Situationen. Wenn ich beispielsweise Uerdingen sehe, was die manchmal für taktische Fouls bringen, mit Öztürk, der schon 10 gelbe Karten hat – ich glaube, meine ganze Mannschaft hat nicht so viele." Das kommt nicht ganz hin – dennoch sticht Rostock mit nur 32 gelben Karten und keinem einzigen Platzverweis heraus.
"Wir werden alles reinhauen"
Neben der fehlenden Galligkeit mangele es der Kogge derzeit aber vor allem an Toren, findet der Coach, während man zu früh Gegentore kassiere: "Wir dürfen nicht so früh negative Erlebnisse haben, dann müssen wir nachher mit der Brechstange Fußball spielen", betont Dotchev, gerade mit Blick auf den Gegner: Das Hinspiel am ersten Spieltag gewann Cottbus mit 3:0, nachdem Viteritti schon nach zwei Minuten den Führungstreffer erzielt hatte: "Das hat uns kalt erwischt damals, wir haben leider sehr schlecht angefangen. Danach war das Spiel sehr schwer für uns." Damit ist der Matchplan für Samstag klar: "Das Beste ist natürlich, früh in Führung zu gehen. Das ist uns in den letzten Spielen nicht so gelungen. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum wir so wenig gepunktet haben."
Mit einem Heimsieg gegen den Aufsteiger könnte man zuversichtlich in den Weihnachtsurlaub gehen: "Ich sehe das als Chance auf einen Neuanfang für uns, um auf Kurs zu kommen. Wir werden Samstag alles reinhauen, um zu gewinnen", kündigte der Trainer an: "Dieses Spiel gegen Cottbus ist wieder eine neue Chance, ein Erfolgserlebnis zu haben, das Jahr positiv zu beenden und uns sauber von den Fans zu verabschieden."