Dotchev: "Osnabrück kocht auch nur mit Wasser"
Am Montagabend trifft der F.C. Hansa Rostock auf den Tabellenführer VfL Osnabrück. Die Kogge braucht einen Sieg, um nach der letzten Niederlage gegen die Sportfreunde Lotte wieder oben ranzurücken – doch nicht nur die Tabellenkonstellation lässt ein schwieriges Spiel vermuten.
Kein einfacher Montagabend
0:1 gegen die Sportfreunde Lotte – die Partie am Freitag vor einer Woche hätte die große Chance für Rostock sein können, endgültig in die Spitzengruppe vorzustoßen. Doch etwas mehr als eine Woche später sucht der Aufstiegsaspirant wieder den Anschluss nach oben – und der Gegner aus Osnabrück hätte sicherlich nichts dagegen, den Verfolger möglichst weit auf Distanz zu halten: "Die Tabelle lügt nicht. Das ist eine Spitzenmannschaft, die taktisch sehr variabel agiert und für mich eine überragende Saison spielt", sagte Hansa-Trainer Pavel Dotchev gegenüber den "Norddeutschen Neusten Nachrichten", nachdem er selbst seine Mannschaft nur bedingt auf die kommende Aufgabe vorbereiten konnte.
Der Trainer war aufgrund eines Trauerfalls in der Familie zwischen Donnerstag und Samstag nicht in Rostock: "Ich stand aber mit Co-Trainer Uwe Ehlers in sehr engem Kontakt. Wir haben vor und nach den Einheiten gesprochen. Er hat mir versichert, dass die Jungs toll mitgezogen haben und heiß auf das Spiel gegen Osnabrück sind", so Dotchev, der am Sonntag selbst wieder auf dem Platz stand: "Es muss immer weitergehen. Ich will das der Mannschaft vorleben", so der Trainer gegenüber der "Bild".
Personalrochaden und die Stimmungsfrage
Weiter heißt in dem Falle "weiter nach oben". Doch um in der Tabelle wieder klettern zu können, ist ein Sieg unausweichlich: "Wir dürfen bis zur Winterpause keine Punkte mehr unnötig liegen lassen", weiß auch der Trainer: "Wir spielen zu Hause vor unseren Fans und wollen die Partie gewinnen. Osnabrück kocht auch nur mit Wasser."
Dennoch lässt sich nicht bestreiten, dass gerade der Defensivverbund der Mannschaft von Daniel Thioune nur schwer zu knacken ist – auch wenn Dotchev überzeugt ist, "dass wir mit unserer Offensive jeder Defensive Probleme bereiten können." Gleichzeitig hat der Coach selbst Personalsorgen: Der gelbgesperrte Julian Riedel fehlt am Montagabend, der geplante Vertreter Kai Bülow muss erkältungsbedingt ebenfalls passen. Möglich, dass Nico Rieble in die Innenverteidigung rückt und dafür der etatmäßige Rechtsverteidiger Rankovic aus links rückt, während Jonas Hildebrandt im Zentrum die Bülow-Lücke schließt.
Dotchev will sich jedenfalls noch nicht in die Karten schauen lassen: "Ich habe mir einige Dinge überlegt, möchte sie aber noch nicht verraten. Zuerst möchte ich noch mit allen Spielern Gespräche führen, um dann das richtige Gefühl entwickeln zu können." Was dabei rauskommt, wird sich am Montagabend zeigen. Ebenfalls spannend bleibt die Frage nach der Atmosphäre – die aktive Hansa-Fanszene will aus Protest gegen Montagsspiele über die kompletten 90 Minuten schweigen.