Hansa vor Aufstieg: "Dürfen uns das nicht mehr nehmen lassen"

Ein Sieg gegen den VfB Lübeck, und der F.C. Hansa Rostock kehrt nach neun Jahren in die 2. Bundesliga zurück. Die Vorfreude bei der Kogge ist groß, wenngleich weder Trainer noch Spieler an das denken wollen, was kommen könnte. Zunächst liegt der Fokus klar auf dem Heimspiel gegen den VfB Lübeck.

"Haben genug Selbstvertrauen"

Die Relegation hat Hansa bereits sicher, doch wer vor dem letzten Spieltag auf dem zweiten Tabellenplatz steht, will direkt hoch. "Wir dürfen uns das Ding nicht mehr nehmen lassen", sagte Jan Löhmannsröben auf der Pressekonferenz am Donnerstagmittag und sieht das Team bereit: "Die ganze Mannschaft ist heiß, am liebsten würden wir heute schon spielen." Noch sind es aber zwei Tage, in denen sich Hansa auf die Partie gegen bereits abgestiegene Lübecker vorbereiten kann. Klar ist: "Wir fokussieren uns nur unser auf das Spiel, alles andere ist nicht unsere Baustelle", stellte Trainer Jens Härtel klar. Auf Rechenspielen, wonach schon ein Punkt reichen könnte, wenn Ingolstadt nicht mehr fünf Toren Differenz oder mehr gegen 1860 München gewinnt, wollte sich der Hansa-Coach nicht einlassen: "Wir brauchen diesen Dreier unbedingt, um sicher zu sein." Gleichwohl will er sich während der Partie über den Spielstand in Ingolstadt auf dem Laufenden halten, schließlich könnte etwa eine frühere 3:0-Führung der Schanzer dafür sorgen, dass der FCH mehr Risiko gehen muss.

In jedem Fall erwartet Härtel gegen den Vorletzten eine "extrem unangenehme Aufgabe" – vor allem aus einem Grund: "Lübeck wird sich ordentlich verabschieden wollen, zumal es das letzte Spiel mit Rolf Landerl als Trainer sein wird." Nach dem feststehen Abstieg kann der VfB befreit aufspielen, zu verlieren haben die Marzipanstädter nichts mehr. Unterschätzen wird Hansa den künftigen Regionalligisten aber allein schon aufgrund der 0:1-Niederlage im Hinspiel nicht. Im Rahmen einer Video-Analyse hat Härtel dem Team einige Szenen aus der Partie nochmal gezeigt, die Niederlage aber sonst nicht groß thematisieret. Zu groß ist das Vertrauen in die eigenen Stärken. Mit 41 Punkten nach 18 Spielen ist Hansa das beste Team der Rückrunde und kassierte nur eine Niederlage. "Warum sollten wir jetzt die zweite Pleite kassieren?", fragte Härtel. "Wir haben genug Selbstvertrauen und sind ein eingeschworener Haufen."

"Müssen alles niederreißen"

Und weil es in den letzten Woche so gut lief, will der Rostocker Übungsleiter auch an den Abläufen nichts ändern: "Jetzt alles anders zu machen, ergibt keinen Sinn." Eine besondere Anspannung innerhalb des Teams sei derweil nicht zu spüren. "Eigentlich ist es ein Stück weit wie immer." Doch je näher das Spiel kommt, desto größer dürfte Anspannung werden. Denn ein gewöhnliches Spiel ist es schließlich nicht. Zum einen kann Hansa aufsteigen, zum anderen werden 7.500 Fans im Stadion sein. Spätestens wenn die Mannschaft am Samstagmittag zum Warmmachen ins Stadion kommt, wird es nicht so sein, wie sonst immer.

Entsprechend sei auch keine besondere Motivation nötig, wie Löhmannsröben feststellte: "Für solche Spiele tritt man an. Es brennt richtig unter den Fingernägeln", war dem 30-Jährigen die Vorfreude deutlich anzumerken. "Ich hoffe, dass es ein Feuerwerkt wird – dann gibt es danach etwas zu feiern." Doch bevor die große Party nach Schlusspfiff steigen kann, "müssen wir alle nochmal an die Grenze gehen und das Leben auf dem Platz lassen", forderte Löhmannsröben absolute Leidenschaft und sagte in seiner typischen Manier: "Wir müssen alles niederreißen und das Ding ziehen." Gelingt das, steht Hansa am Samstag gegen 15:20 Uhr als zweiter Aufsteiger nach Dynamo Dresden fest. "Wir wollen es über die Ziellinie bringen", sprach Härtel das aus, was alle, die es mit Rostock halten, hoffen. Bis auf die verletzten Tobias Schwede, Maurice Litka und Ben Voll kann Hansa dabei aus den Vollen schöpfen.

   

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