Hansa macht großen Schritt, FCI Dritter, KFC springt unten raus
Der F.C. Hansa Rostock ist dem Aufstieg ganz nahe: Mit 1:0 setzte sich die Kogge am Samstag in Unterhaching durch, springt damit vorerst an die Tabellenspitze und hat die Relegation bereits sicher. Auch Ingolstadt ist durch ein 5:1 beim MSV Duisburg weiter im Rennen, die Schanzer sind nun Dritter. Im Abstiegskampf hat Uerdingen durch ein 1:0 gegen Magdeburg die rote Zone verlassen, während Kaiserslautern in Köln nach einem 1:3 noch zurückkam. Zudem trennten sich Verl und Mannheim 0:1.
Unterhaching 0:1 Rostock: Hansa hat die Relegation sicher
Rund um den Hachinger Sportpark hatten sich bereits vor dem Spiel rund 300 Hansa-Fans versammelt, um die eigene Mannschaft akustisch zu unterstützen. Die übernahm auch von Beginn an klar die Spielkontrolle gegen die bereits abgestiegenen Gastgeber. Die erste Torchance des Spiels verbuchte aber die Elf von Trainer Arie van Lent nach einem Konter. Hain wuselte sich gleich gegen mehrere Rostocker bis in den Strafraum durch und scheiterte mit seinem Abschluss an Markus Kolke (17.). In der Folge nahm der Druck der Nordlichter immer mehr zu und führte zur verdienten Führung. Eine Flanke von Neidhart von der rechten Seite legte Verhoek vor die Box auf Türpitz ab, der sehr überlegt und platziert flach unten rechts zum 1:0 traf (25.). Ganz verstecken wollten sich die Hachinger nicht und wurden nach dem Rückstand deutlich stärker. Hansa-Schlussmann Kolke musste zweimal gegen Anspach (29.) und Heinrich (31.) klären. Kurz vor der Pause näherten sich die Münchner Vorstädter noch mehr dem Ausgleich an. Zuerst klärte Neidhart auf der Linie gegen einen Lupfer von Hain (42.), ehe kurz darauf Kolke einen Flachschuss des Hachinger Topstürmers unter sich begrub (45.).
Keine 60 Sekunden waren im zweiten Durchgang gespielt, da verbuchten die Hachinger ihre nächste Chance. Zweimal wurde Anspach vor dem Strafraum aber abgeblockt (46.). Hansa antwortete über einen Distanzschuss von Omladič, den Coppens zur Seite faustete (50.). Hansa ging die Spielkontrolle aus dem ersten Durchgang weiter ein wenig ab, sodass das 1:0 ein sehr wackeliges Ergebnis darstellte. Ein Freistoß von Schwabl in die Arme von Kolke blieb aber die gefährlichste Aktion der Hachinger in den ersten 25 Minuten nach dem Pausentee (70.). Hansa dagegen hätte durch Omladič die Entscheidung erzielen können, doch dessen Linksschuss nach Ballgewinn von Sonnenberg zog wenige Zentimeter über die Latte (77.). So brachten die Gäste den knappen Sieg über die Zeit und stehen nun kurz vor der dem Sprung in die 2. Bundesliga. An diesem Wochenende kann Hansa den Aufstieg zwar noch nicht perfekt machen, übernimmt aber vorerst die Tabellenführung und hat die Relegation bereits sicher.
Duisburg 1:5 Ingolstadt: Schanzer drehen nach der Pause auf
Eine Abtastphase zwischen beiden Teams gab es in der Schauinsland-Reisen-Arena gar nicht. Schon nach acht Minuten musste Buntic einen Flachschuss von Bouhaddouz aus dem Eck tauchen (8.). Zwei Minuten später schlugen die Zebras trotzdem zu. 20 Meter vor dem Tor fasste sich Sauer ein Herz und zog ab, sein Schuss wurde von Schröck noch abgefälscht und landete mittig im Tor der Schanzer zum 1:0 (10.). Die Dotchev-Elf blieb auch im Anschluss die spielbestimmende Mannschaft, während Ingolstadt seine Probleme in fremden Stadien nicht ablegen konnte. Die Zebras ließen den Ball in den eigenen Reihen besser laufen als die Gäste und kamen immer wieder zu guten Ansätzen. Nach einem missglückten Klärungsversuch des Schanzer nahm sich Palacios aus 16 Metern sofort den Abschluss, setzte diesen aber haarscharf drüber. Erst mit der Schlussminute der ersten Hälfte bekamen die Gäste ihre erste Torchance, die aber eigentlich der Ausgleich hätte sein müssen. Stenderas Flanke von rechts setzte Kutschke gegen die Laufrichtung von Weinkauf, doch der Schlussmann der Meidericher tauchte ab und konnte sehenswert parieren (45.).
Durch einen Doppelwechsel mit neuen Impulsen ausgestattet, starteten die Ingolstädter nach der Pause wie die Feuerwehr. Nach einem leichten Zupfer von Schmidt gegen den eingewechselten Bilbija ging dieser im Strafraum zu Boden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kutschke wuchtige unten rechts zum 1:1. (47.). Nur sieben Minuten später setzte Stendera im Strafraum Bilbija in Szene, der sich per Drehung gegen zwei Mann durchsetzte und flach unten rechts zum 2:1 traf (54.). Wiederum keine 60 Sekunden weiter passte der ebenfalls eingewechselte Eckert-Ayensa von rechts an den Fünfer, wo Gaus den Fuß hinhalten und das 3:1 markieren konnte (55.). Die Zebras fielen weiter völlig auseinander. Ein langer Ball in die Spitze landete bei Eckert-Ayensa, der aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 4:1 traf (65.). Erst 20 Minuten vor dem Ende zeigte sich auch Duisburg mal wieder in der Offensive, als Buntic gegen einen Abschluss von Stoppelkamp parieren musste (71.). Nur fünf Minuten darauf machte Bilbija mit seinem zweiten Treffer sogar noch das 5:1 (76.). Bei diesem Spielstand blieb es auch bis zum Ende, sodass der FCI im Aufstiegskampf weiter dran bleibt und vorerst auf Rang 3 springt.
Köln 3:3 Kaiserslautern: FCK kommt nach 1:3 zurück
Das Spiel am Sportpark Höhenberg entwickelte sich zu Beginn überraschend zu einem Spektakel. Schon nach drei Minuten musste Spahic einen Abschluss von Handle parieren (3.), ehe vier Minuten später Zimmer an Mielitz scheiterte (7.). Nach einer Viertelstunde überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst setzte sich Pourié gegen zwei Gegner durch und legte quer auf Hanslik, der mit einem wuchtigen Abschluss Mielitz aus 17 Metern überwand und das 1:0 für den FCK erzielte (14.). Nur zwei Minuten später setzte Pourié eine gute Chance zum 2:0 links am Tor vorbei (16.). Ohne Not lud der FCK die Gastgeber im Anschluss zum Toreschießen ein. Ein zu kurzer Rückpass von Kraus wurde von Wunderlich abgelaufen. Der Spielmacher schickte sofort Timmy Thiele auf die Reise, der halbrechts im Strafraum per Lupfer das 1:1 markierte (18.). Keine Minute später war es ein erneuter Fehlpass diesmal von Rieder, der Thiele in die Show brachte. Der Ex-Lauterer lief auf Spahic zu und überlupfte den Schlussmann erneut zum 2:1 (19.). Beinahe hätte die Janßen-Elf sogar die Vorentscheidung erzielen können, als Lorch in der 20. Minute per Distanzschuss den Kasten der Pfälzer haarscharf verfehlte (20.). Es wurde dennoch immer schlimmer für die Gäste. Ein völlig verunglückter Abschlag von Spahic sorgte für den nächsten Angriff der Viktoria. Wunderlich hatte links im Strafraum viel zu viel Zeit und flankte auf den Kopf von Klefisch, der das Leder gezielt rechts oben zum 3:1 einnickte (31.). Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff kam auch der Gast mal wieder offensiv zur Geltung. Hercher – im Abseits stehend – passte nach einem Pass von Götze ins Zentrum, wo Hanslik ins Tor vollendete, doch der Treffer wurde korrektermaßen nicht anerkannt (42.).
Köln blieb auch nach dem Seitenwechsel offensiv präsenter. Wunderlich legte rechts in den Strafraum zu Klefisch heraus, dessen Rückpass an den Elfmeterpunkt von Götze in höchster Not geklärt werden musste (49.). Nach einigen Minuten rappelte sich Lautern ein wenig auf. Einen Freistoß von Sessa fischte Mielitz sehenswert aus dem Eck (53.), ehe 60 Sekunden später im Strafraum Götze von Lorch gehalten wurde. Ein möglicher Elfmeterpfiff blieb indes aus (54.). Vor allem der eingewechselte Sessa versuchte sichtlich am Ergebnis etwas zu ändern. Aus 25 Metern ließ er zunächst zwei Kölner stehen und zog aufs rechte Eck ab, wo Mielitz allerdings auf dem Posten war (63.). 20 Minuten vor dem Ende kam der FCK noch einmal heran. Wieder gewann Sessa im Mittelfeld den Ball und spielte über Redondo zu Ouahim. Dessen Flanke schob Elias Huth aus sechs Metern freistehend zum 2:3 ein (72.). Kurz vor dem Ende bekamen die Gäste die dicke Chance zum Ausgleich. Nach einem Fehlpass von Holzweiler ging Huth frei auf Mielitz zu und legte noch einmal quer auf Hercher, dessen Schuss auf der Linie geklärt wurde (85.). Drei Minuten später machte Daniel Hanslik per Kopf für die Gäste aber doch noch den Ausgleich perfekt und verschafft dem FCK deutlich mehr Ruhe im Abstiegskampf. Gewinnt Bayern II am Sonntag nicht gegen 1860, ist der Klassenerhalt endgültig perfekt, schon jetzt beträgt der Vorsprung vier Punkte.
Uerdingen 1:0 Magdeburg: KFC springt über den Strich
Die Partie am Lotter Kreuz begann eher gemächlich, obwohl es für den "heimischen" KFC Uerdingen im Kampf um den Klassenerhalt noch um extrem viel ging. Nach einer Viertelstunde übernahmen die formstarken Gäste aus Sachsen-Anhalt die Spielkontrolle. Obermair legte den Ball in den Rückraum zu Kath, dessen Direktschuss in den Armen von Königshofer landete (15.). Drei Minuten später scheiterte Kath wieder im Privatduell mit dem Uerdinger Keeper (18.). 180 Sekunden darauf hätte es zwingend 1:0 für den FCM stehen müssen. Einen perfekten Pass von Malachowski nahm Ernst im Strafraum frei mit dem Außenrist auf und verzog dadurch aus bester Position kläglich am Tor vorbei (21.). Uerdingens bester Abschluss vor der Pause kam nach Vorlage von Feigenspan durch Fridolin Wagner der am zweiten Pfosten nur den Pfosten traf, aber ohnehin im Abseits gestanden hätte (24.). Kurz vor der Halbzeit wurde es noch einmal kribbelig für die Magdeburger. Wagner legte per Kopf auf den freistehenden Fechner ab, der in bester Position vor dem Tor stand. Behrens hatte den Braten jedoch gerochen und fischte das Leder im letzten Moment noch weg (41.).
Am gewohnten Bild änderte sich auch nach der Pause wenig. Magdeburg verbuchte viel Ballbesitz, Uerdingen wirkte offensiv zu unkreativ. Nachdem das Spiel Mitte der zweiten Hälfte völlig eingeschlafen war, gingen aus dem Nichts die Uerdinger in Führung. Kiprit tankte sich auf der linken Seite durch und legte in den Rückraum zu Marcussen, der vom Elfmeterpunkt zentral ins Tor zum 1:0 traf (76.). Da auch in der Schlussphase der FCM außer einem Sliskovic-Schuss nicht mehr zu einer zwingenden Chance kam, sicherte sich Uerdingen den knappen Sieg und springt über den Abstiegsstrich. Für Magdeburg war es indes die erste Niederlage nach elf Spielen.
Verl 0:1 Mannheim: Waldhof feiert Auswärtssieg
Der Partie zwischen Verl und Mannheim merkte man von Beginn an den fehlenden Druck für beide Teams an. Bis auf einen Steilpass auf Martinovic, den SCV-Keeper Brüseke aufmerksam ablaufen konnte, ergaben sich zu Beginn keine gefährlichen Szenen (15.). Auf der Gegenseite musste Mannheims Keeper Bartels einen Distanzschuss von Kurz aus 20 Metern parieren (21.). Die Chancen markierten den Beginn einer Druckphase der Ostwestfalen, die aber keine zwingenden Torchancen hervorbrachte. Die beste Chance vor der Pause vergab Mael Corboz, der frei vor dem Tor an einem klasse Reflex von Bartels scheiterte (37.). Daher blieb es beim torlosen Remis zur Pause.
Im zweiten Durchgang drückte Verl weiter auf das erste Tor. Eine flache Hereingabe von Ritzka wurde von Seegert aufs eigene Gehäuse abgefälscht, sodass Bartels nur mit Mühe und Not abprallen lassen konnte. Von der Linie schlug Seegert die Kugel im Anschluss selbst wieder weg (55.). Völlig gegen den Spieltrend gingen die Gäste aus Mannheim kurz darauf durch Joseph Boyamba in Führung. Ein von Ritzka abprallender Ball landete am Elfmeterpunkt direkt bei Boyamba, der sich nicht lange bitten ließ und mittig zum 1:0 einschob (66.). Durch den Treffer wirkte Verl merklich geschockt und verlor die spielerische Überlegenheit. Mannheim hatte bis zum Schluss nur wenig Mühe, die knappe Führung über die Zeit zu bringen.