Hansa: Thiele will "PS dauerhaft auf die Straße bekommen"

Durch eine Erfolgsserie von sechs Spielen ohne Niederlage (14 Punkte) hat der F.C. Hansa Rostock sich an die Aufstiegszone herangepirscht und liegt nur noch einen Zähler hinter dem zweiten Platz. Sportvorstand Markus Thiele führt die positive Entwicklung bei der Kogge nach dem zähen Saisonstart in einem Interview mit der "Ostsee Zeitung" auf eine Veränderung der Mentalität im Kader nach mehreren Aussprachen und nicht zuletzt auch auf die Rückkehr der lange verletzten Leistungsträger Oliver Hüsing und Marcel Hilßner zurück.

Aussprachen nach Münster-Pleite als Wendepunkt

Für Thiele sind verschiedene Gespräche nach der 1:4-Heimpleite Ende September gegen Preußen Münster der Wendepunkt gewesen. "Wichtig war, dass wir uns in allen Bereichen intensiv ausgetauscht haben", sagt der Hansa-Manager über gemeinsame Sitzungen von sportlicher Leitung mit dem Aufsichtsrat, des Trainerteams und des gesamten sportlichen Bereichs inklusive der Kapitäne.

Ergebnisse hätten sich prompt eingestellt, erzählt Thiele rückblickend: "Wir haben eine gewisse Mentalität ins Training bekommen, die Aggressivität wurde deutlich höher und die Kommunikation besser." Die Veränderungen an den verschiedenen Stellschrauben hätten demnach auch unmittelbar zu einem Wandel im Team und damit zu den wegweisenden Erfolgen gegen den Karlsruher SC und beim Halleschen FC (beide 1:0) geführt. "Da haben die Jungs", meint Thiele, "langsam den Glauben und ihr Selbstvertrauen gefunden."

Ein wichtiger Faktor für Rostocks Leistungssteigerung sind aus Thieles Sicht die Comebacks von Kapitän Hüsing und Außenstürmer Hilßner nach wochen- und monatelangen Verletzungspausen. Beide seien zwar "nicht allein die Heilsbringer", sagt der 36-Jährige, "aber mit ihnen sind wir taktisch variabler, konnten den Spielaufbau weiterentwickeln und sind so auch im letzten Drittel gefährlicher geworden." Die Bedeutung des Duos sei allen klar: "Wir wussten: Solange sie fehlen, haben wir Baustellen in der Mannschaft. Solche Spieler können wir nicht eins zu eins ersetzen."

Angebote für Hüsing und Hilßner

Seine Wertschätzung für Hüsing und Hilßner verdeutlicht Thiele auch durch seinen Wunsch nach einer längerfristigen Bindung an die Hanseaten. "Wir würden beide über die Saison hinaus gerne halten, das haben wir ihnen signalisiert." Nach aktuellem Stand laufen die Verträge der beiden Leistungsträger am Saisonende aus. Dem Hansa-Vorstand ist bewusst, dass der Zweitliga-Aufstieg die Verhandlungsposition des Klubs erheblich verbessern würde: "Das ist dann ein gewichtiges Argument, dass die Spieler vom Bleiben überzeugen könnte."

Die Rückkehr ins Unterhaus ist denn auch angesichts der anhaltenden Erfolge weiterhin das Ziel der Rostocker. "Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie das Potenzial hat. Wir müssen nur zusehen, dass wir die PS dauerhaft auf die Straße bekommen", sagt Thiele: "Bis zur Winterpause haben wir noch eine gute Chance, uns oben festzusetzen."

Von großer Bedeutung sind dabei für die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev die Begegnungen in der ersten Dezember-Hälfte mit den Aufstiegsrivalen VfL Osnabrück und KFC Uerdingen. Die Generalprobe für die beiden Duelle bestreitet Hansa nach der Länderspielpause bei den Sportfreunden Lotte (23. November).

   

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