Hansa Rostock gelingt nach Rückstand doch noch der Sieg
Der FC Hansa Rostock hat einen gelungenen Saisonstart hingelegt. Nach hartem Kampf gewannen die Rostocker glücklich mit 2:1. Die Tore, gegen überraschend mutig auftretende Schwaben erzielten mit Denis Berger und Johan Plat zwei Neuzugänge. Während die ohne druck aufspielenden Kickers am Limit spielten waren die Hanseaten weit von ihrem maximalen Leistungsvolumen entfernt. Besonders Kapitän Pelzer und Lartey enttäuschten. Die liga3-online Spielanalyse im neuen Gewand.
Schiedsrichter: Christian Bandurski
Zuschauerzahl: 13.400
Tore: 0:1 (Grüttner, 20 min. ); 1:1 (Berger, 33 min.), 2:1 (Plat, 85 min.)
Besondere Vorkommnisse: Wagner hält Foulelfmeter von Lartey
Hansa Rostock: Müller- Geenen (Zolinski, 67.), Wolf, Holst, Pelzer (C)- Leemans- Jordanov (Plat, 46.) Lartey, Berger – Smetana (Albrecht, 75.), Mendy
Stuttgarter Kickers: Wagner- Evers, Fennel, Leist, Stadler- Braun, Gondorf Omar Jatta)- Savraniglou(Dickelhuber, 65), Marchese(56. Alvarez), Leutenecker- Grüttner
Karten: Berger, Leemans, Smetana
Szenen des Spiels:
20. Spielminute: Pelzer erneut im Tiefschlaf, Leutenecker bringt eine Flanke von rechts in den Strafraum, Savraniglou verlängert am kurzem Pfosten, Stürmer Grüttner drückt das Leder aus drei Metern über die Linie. Hansa Keeper Müller Chancenlos.
32. Spielminute: Erneut pennt Rostock auf der linken Seite. Einwurf auf Grüttner, der zieht direkt ab. Müller pariert glänzend. Holst klärt, Konter läuft.
33. Spielminute: Mittelfeldmotor Leemans wird gut 20 Meter vor dem Tor gelegt. Den fälligen Freistoß schnibbelt Neuzugang Denis Berger flach neben den rechten Pfosten. Daniel Wagner im or der Gäste ohne Chance. Allerdings blieb die Mauer stehen.
39. Spielminute: Lartey und Jordanov erspielen sich eine 2 auf 1 Überzahl Situation, Lartey passt schlampig in die Mitte, Jordanov gerät ins Schlingern, wir dabei allerdings von Gondor gestreift und fällt zu Boden. Schiedsrichter Bandurski entscheidet auf Strafstoß: Den schießt Lartey kläglich, Wagner hält.
Halbzeit
48. Spielminute: Riesen Durcheinander in der Rostocker Hintermannschaft. Die Kickers spielen Leutenecker frei. Müller ist bereits geschlagen, doch Wolf rettet auf der Linie im Stile eines Torwartes. Nach dem darauffolgenden Eckball zieht Linksverteidiger Stadler ab, der Ball zischt knapp übers Tor. Kickers klar besser.
59. Spielminute: Leutenecker allein vor Müller, Pelzer rettet jedoch mit seiner ersten guten Aktion. Im Gegenzug scheitert Plat an den Stuttgarter Abwehrbeinen.
73. Spielminute: Erneut große Unruhe in der Hintermannschaft, Müller vor dem nahenden Grüttner am Ball. Im Gegenzug wird Leemans Schussversuch in letzter Sekunde geblockt.
85: Spielminute: Feine Einzelleistung von Denis Berger, dessen Flanke verwandelt der eingewechselte Plat eiskalt per Kopfstoß. Wagner im Kasten der Gäste erneut chancenlos.
Spielanalyse:
Die Stuttgarter Kickers überraschten von Beginn an. Anstatt sich wie prognostiziert hinten rein zustellen agierten die Schwaben forsch und setzten die Hanseaten permanent unter Druck. Rostock fand gar nicht ins Spiel. Die linke Abwehrseite der Hanseaten entwickelte sich in der Folgezeit zum Ventil für die Angriffsbemühungen der Kickers. Einem Stellungsfehler von Hansa-Kapitän Sebastian Pelzer nutzte Leutenecker zu einer Flanke, die Grüttner im Stile eines Strafraumstürmers verwerten konnte. Zwölf Minuten später war es erneut Grüttner der für die Schlüsselszene des Spiels sorgte. Mit einer tollen Einzelaktion prüfte der Schwabe Hansa-Keeper Müller. Dieser hielt klasse und im Gegenangriff der Ostseestädter erarbeiteten sich die Gastgeber den Freistoß, der zum Ausgleich führen sollte. Berger verwandelte, die Mauer der Kickers sah unglücklich aus. In den letzten zehn Minuten fand Rostock zu ihrem Spiel und dominierte. Allerdings wurde ein Elfmeter leichtfertig durch Lartey verschossen. In Durchgang zwei erneut ein überraschendes Bild. Die Kickers motiviert und mit zwei guten Chancen. Rostock schwamm und enttäuschte fortan in der Offensive. Leemans und der neuverpflichtete Franzose Alexandre Noel Mendy bemühten sich, blieben aber glücklos. Erst mit der Einwechslung von Lucas Albrecht wurde Rostocker noch einmal stärker. Drei hochkarätige Kopfballchancen sprangen in den letzten zehn Minuten heraus, Plat nutzte eine davon. Am Ende hielt der gute Hansa Keeper Müller den glücklichen Erfolg fest. Die Kickers hätten aufgrund ihres engagierten Auftrittes den einen Punkt mehr als verdient. Am Ende bleiben für beide Teams positive Resümees. Rostock hat den Dreier und die Gewissheit starke Einzelspieler zu besitzen, wächst die Mannschaft zum Kollektiv heran, wird es nicht viele Mannschaften auf ähnlichem Potenzial geben, doch muss dieser Findungsprozess möglichst schnell von statten laufen. Die Kickers Fans wissen hingegen, dass sie eine motivierte Mannschaft besitzen, die einen starken Auftritt hinlegen kann. Trainer Dirk Schuster lieferte taktisch ein Meisterstück ab.
Der Schiedsrichter: Keine nennenswerten Fehlentscheidungen. Lag beim Elfmeter richtig. Allerdings pfiff Bandurski viel zu kleinkariert. Nur wenig Spielfluss aufgrund seiner viel zu harten Linie. Kleinere Entscheidungen in der Regel für die Kickers ausgelegt. Note 4)
Beste Spieler: Bei Rostock erwischte Leemans einen guten Tag und gewann viele Bälle, foulte aber auch häufig. Auch Geenen bemüht, Holst und Wolf betrieben Schadensbegrenzung. Müller mit zwei guten Taten. Berger im Spiel blass, erzielte aber Freistoßtor und bereite das Siegtor vor. Plat kaltschnäuzig zum Sieg. Bei den Kickers muss man die ganze Mannschaft hervorheben. Eine sowohl spielerische als auch kämpferische tolle Leistung des unerfahrenen Teams. Die Doppel Sechs und Grüttner überzeugten besonders. Zum Ende fehlte die Luft.
Enttäuschung des Spiels: Rostocks linke Seite. Pelzers erneute Berücksichtigung war der große Fehler in Wolfgang Wolfs Matchplan. Die Kickers kamen nur über die linke Seite. Sturmtank Smetana ebenfalls schwach. Lartey mit schwachen Elfmeter und wenig Bindung zum Spiel.
FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de