Hansa Rostock: Dotchev nach Münster-Pleite "sehr verärgert"
Dämpfer für den F.C. Hansa Rostock im Aufstiegskampf: Nach sieben Siegen aus den letzten acht Spielen erwischte die Kogge am Freitagabend einen schwachen Tag, ging beim SC Preußen Münster mit 0:2 als Verlierer vom Platz und verpasste den Sprung auf Platz drei. Trainer Pavel Dotchev war nach dem Spiel bedient.
Keine Ideen, viele Fehlpässe
Dass der Sieg für die Adlerträger verdient war, darüber wollte Dotchev auf der Pressekonferenz nach Abpfiff keinen Zweifel aufkommen lassen und gratulierte den Preußen fair. Denn der Hansa-Coach wusste: Seine Mannschaft lieferte an diesem Abend keine überzeugende Leistung ab. Schon nach neun Minuten gab es den ersten Tiefschlag, als Martin Kobylanski "mit einem Sonntagsschuss", so Dotchev, das 1:0 für Münster erzielte. "Der frühe Rückstand hatte großen Einfluss auf die Partie", analysierte der Deutsch-Bulgare.
Denn während die Preußen mit der Führung im Rücken stark aufspielten und die Rostocker immer wieder tief in die eigene Hälfte pressten, war bei Hansa nur selten ein geordneter Spielaufbau zu erkennen. Viele Pässe landeten beim Gegner, vor allem Kapitän Amaury Bischoff erwischte ausgerechnet bei seinem Ex-Vereinen einen schwachen Tag und wirkte stellenweise wie ein Fremdkörper in der Rostocker Mannschaft. Da die Kogge so kaum Zugriff auf das Spiel hatte, versuchten es die Norddeutschen immer wieder mit langen Bällen, was gegen die hochgewachsene Preußen-Abwehr aber nicht zum Erfolg führen konnte. "Mehr war auf diesem Boden nicht möglich", monierte Dotchev, wollte die schwierigen Platzverhältnisse aber keineswegs als Ausrede gelten lassen: "Es war ein schlechter Tag von uns".
Nur eine gute Nachricht
Und als die Preußen nur neun Minuten nach Wiederanpfiff das 2:0 erzielten, war die Partie praktisch gelaufen. "Ein Sonntagsschuss und ein Standard haben zur Niederlage geführt", stellte der Hansa-Coach enttäuscht fest. Dabei hätte das Spiel nach Ansicht des 52-Jährigen auch ganz anders laufen können: "Wenn wir in Führung gegangen wären, hätten wir das Spiel vielleicht gewonnen", sagte er am "Telekom"-Mikrofon.
Doch für ein Tor fehlten den Ostseestädtern am Freitagabend die nötigen Chancen – wirklich gefährlich wurde es erst kurz vor Schluss. Mangelnden Einsatz warf Dotchev seiner Mannschaft indes zwar nicht vor, war über die Niederlage letztlich aber "sehr verärgert." Schließlich verpasste es der F.C. Hansa, vorübergehend auf den dritten Tabellenplatz vorzurücken und damit den Druck auf Wiesbaden zu erhöhen. So bleibt Hansa nach der ersten Niederlage im Jahr 2018 Vierter und muss auf Patzer der Konkurrenz hoffen.
Doch es gab am Freitagabend auch eine gute Nachricht: Die mit vier gelben Karten vorbelasteten Bryan Henning, Oliver Hüsing und Julian Riedel blieben allesamt ohne Karton und stehen dem F.C. Hansa somit im wichtigen Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg am kommenden Samstag zur Verfügung. Genau wie Stefan Wannenwetsch, der gegen Münster schmerzlich vermisst wurde. Gegen den FCM will die Kogge eine Reaktion zeigen – und sich damit im Aufstiegsrennen zurückmelden.