Hansa: Roßbach "komplett kaputt" – Sorgen um Verhoek

Der F.C. Hansa Rostock ist zurück in der Spur: Nur drei Tage nach der überraschenden 0:1-Pleite in Lübeck hat sich die Kogge am Samstag mit 2:1 gegen Kaiserslautern durchgesetzt und wie schon gegen Verl einen Last-Minute-Sieg gefeiert. Trainer Jens Härtel war im Anschluss spürbar erleichtert, wusste den Erfolg aber richtig einzuordnen. Sorgen gibt es derweil um John Verhoek.

Besonderer Premierentreffer

Es lief bereits die fünfte Minute der Nachspielzeit, als Hansa nochmal einen Freistoß zugesprochen bekam. Simon Rhein brachte den Ball scharf ins Zentrum, wo Damian Roßbach lauerte. Der Innenverteidiger traf den Ball perfekt und brachte ihn im langen Eck unter. Während die FCK-Akteure geschlagen zu Boden sanken, kannte der Jubel bei Hansa über den fünften Heimsieg in Folge keine Grenzen. "Ich bin komplett kaputt", sagte Matchwinner Roßbach nach Spielende bei "MagentaSport".

Der Last-Minute-Treffer war sein erstes Tor im Hansa-Trikot – und was für ein besonderer! "Ich würde lügen, wenn es nicht so wäre. Ein unglaubliches Gefühl und sehr, sehr geil", offenbarte der 28-Jährige, der die Lorbeeren aber nicht für sich alleine behalten wollte: "Wir sind ein verschworener Haufen, das sieht man auf dem Platz." Wie schon vor vier Wochen gegen Verl drehte Hansa die Partie in letzter Sekunde. Wer solche Spiele gewinnt, steht zurecht auf Platz zwei – auch wenn Rostock aus spielerischer Sicht nicht die beste Leistung in dieser Saison ablieferte.

FCK forderte Elfmeter: "Nicht so schlau gemacht"

Zwischenzeitlich sah es sogar nach der zweiten Pleite in Folge aus, nachdem die Gäste in Minute 25 in Führung gegangen waren und das 1:0 auch mit in die Pause nahmen. Doch nur 64 Sekunden nach Wiederanpfiff schlug Hansa aber über Nik Omladic zurück, ehe Kaiserslautern in der Schlussphase mehrere dicke Möglichkeiten nicht nutzte und in der Nachspielzeit zudem einen Elfmeter forderte. Den Zweikampf zwischen Nico Neidhart und Anil Gözütok wertete Schiedsrichter Manuel Gräfe allerdings nicht als Foulspiel, gleiches galt für eine Szene in der 59. Minute, als Bentley Baxter Bahn im Strafraum gegen Kevin Kraus zu Fall gekommen war. "Ich habe dem Gegenspieler gesagt, dass er das nicht so schlau gemacht hat und sie dafür noch die Quittung bekommen, indem wir das 2:1 machen", sagte Torhüter Markus Kolke über die Szene in der Nachspielzeit. Kolkes Prophezeiung sollte sich erfüllen. "Es freut mich, dass ich mal Recht hatte."

Trainer Jens Härtel bezeichnete den Sieg aufgrund der Umstände derweil als "glücklich", betonte aber, dass man die drei Punkte natürlich gerne mitnehme. "Manchmal braucht man ein bisschen Glück, der Weg zu drei Punkten war sehr steinig. In der Schlussphase hat es im Kopf Achterbahn gespielt." Mindestens bis Montagabend, wenn Ingolstadt wieder vorbeiziehen kann, grüßt Hansa nun vom zweiten Tabellenplatz. Eine Tatsache, der Härtel keine große Bedeutung zusprechen wollte, aber dennoch zugestehen musste: "Das tut natürlich gut."

Sorgen um Verhoek

Durchaus möglich jedoch, dass Hansa den Sieg teuer bezahlen muss: John Verhoek hat sich in der Nachspielzeit am Sprunggelenk verletzt, nachdem er im Anschluss an einen FCK-Freistoß unglücklich auf dem Fuß von Jan Löhmannsröben aufgekommen und umgeknickt war – er humpelte anschließend gestützt von zwei Betreuern vom Platz. "Das sah nicht gut aus. Er hat einen dicken Klumpfuß", sagte Härtel unmittelbar nach Spielende, konnte aber noch keine genaue Diagnose geben. Sollte der Niederländer länger ausfallen, wäre das ein herber Rückschlag für die Kogge im Aufstiegskampf – schließlich ist Verhoek mit acht Toren bester Hansa-Torschütze. Auch Nik Omladic musste angeschlagen vom Platz. Ob er bis zum Nachholspiel beim KFC Uerdingen am Dienstag wieder fit wird, ist noch offen. Sicher ist dagegen: Mit drei Punkten würde die Kogge der 2. Liga ein weiteres Stück näher kommen. "Wir werden uns allerdings steigen müssen", forderte Härtel eine bessere Leistung als gegen den FCK.

   
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