"Unfassbar geil": Hansa Rostock erstmals seit 2011 ganz oben

Mit einem fulminanten 5:1-Sieg gegen Viktoria Köln konnte der F.C. Hansa Rostock am Samstagnachmittag die Tabellenspitze erklimmen. Entsprechend groß war der Jubel, doch in Euphorie wollte nach dem Spiel kein Rostocker verfallen.

Spitzenreiter!

"Oh, wie ist das schön", schallte es in der Schlussphase durch das mit 7.500 Zuschauern besetzte Ostseestadion. Angesichts der Gala, die ihre Mannschaft an diesem Samstag bot, war die ausgelassene Stimmung der Fans kaum verwunderlich. Und dass Hansa erstmals seit Februar 2011 wieder die Tabelle der 3. Liga anführt (zumindest vorerst), tat sein Übriges dazu. 

Mit viel Energie starteten die Hausherren in die Partie, liefen immer wieder früh an und gingen durch einen Doppelschlag durch Bahn und Verhoek früh mit 2:0 in Führung (24./25.). "Es muss immer Phasen geben, wo es klappt, so früh anzulaufen. Wir wussten, dass Viktoria sich spielerisch befreien will. Das birgt Chancen, aber auch Risiken", gab Hansa-Trainer Jens Härtel nach Spielende am Mikrofon von "MagentaSport" nüchtern Einblicke in die taktische Ausrichtung seiner Mannschaft. Die Risiken der Spielweise blieben weiterhin gering, die Chancen wurden aber nicht immer genutzt.

Pressing als Schlüssel

Sowohl Verhoek (37.) als auch Vollmann (42.) hätten schon vor der Pause alles klarmachen können, doch Köln-Keeper Mielitz konnte dies verhindern. Sehr zum Leidwesen von Stürmer John Verhoek, der gerade einmal 91 Sekunden nach dem Anstoß infolge des ersten Führungstreffers benötigte, um den 2:0-Pausenstand herzustellen. "Wenn du diese Chancen siehst, da bin ich fast ein bisschen sauer, dass ich die nicht gemacht habe", gestand er anschließend. Zwar gehe es "nur um drei Punkte", aber trotzdem wolle er "als Stürmer mehr Tore machen". 

Nach der Pause folgte der nächste Doppelschlag – und somit die Entscheidung. Riedel brachte die Hansa-Kogge kurz nach Wiederanpfiff auf die Siegerstraße (47.), ehe Verhoek dieses Mal 92 Sekunden brauchte, um auf 4:0 zu stellen (50.) Offensiv den Deckel drauf machte Vollmann (69.) nach weiteren guten Chancen. "Wir haben die Englische Woche super bestritten. Für die Fans und für uns selbst ist das unfassbar geil", resümierte Verhoek die sieben Punkte aus den letzten drei Spielen, doch "trotzdem hätte es höher ausfallen können", meinte er. Auch Härtel sprach auf der anschließenden Pressekonferenz von einem "gelungen Start mit 14 Punkten nach sieben Spielen". 

"Ein ganz bitterer Wermutstropfen"

Ein ungutes Gefühl blieb aber dennoch. Der Grund: Der späte Platzverweis von Julian Riedel und der folgende Ehrentreffer der Kölner nach anschließendem Elfmeter (81.). Für den 29-Jährigen war es die erste rote Karte seiner Karriere. Und das ausgerechnet an dem Tag, an dem er sein erstes Liga-Tor für Hansa erzielt hat. "Normalerweise freut man sich an so einem Tag, aber nun hat es natürlich einen leichten Beigeschmack", sagte Riedel bei "HansaTV" und ärgerte sich darüber, dass es Rot gab: "Aus meiner Sicht hätte Gelb ausgereicht, da beschwere ich mich auch nicht." 

Auch Härtel befand: "Ein ganz bitterer Wermutstropfen. Auf der anderen Seite schärft das die Sinne, dass man niemals lockerlassen darf." Angesprochen auf den möglichen langfristigen Lerneffekt der Mannschaft sah der Übungsleiter trotzdem "absolut nichts Positives" in eben dieser "unnötigen Aktion". Fehlen wird ihm sein Abwehrchef mindestens am kommenden Wochenende gegen Kaiserslautern. "Da spare ich mir die Busfahrt und kann ein paar Körner sammeln", meinte Riedel. Härtel sieht derweil "ein ganz schwieriges Spiel" auf sich zukommen. Mit dem Willen und Hunger auf mehr, sollten die Chancen auch auf dem Betzenberg bei dem bisher sieglosen FCK nicht allzu schlecht sein. Am Freitag ist Hansa aber zunächst noch im Landespokal beim Penkuner SV gefordert.

   

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