Hansa darf weiter träumen: "Wollen die Chance nutzen"
Hansa-Trainer Jens Härtel blies erst die Backen auf und dann auch gleich schon wieder zur letzten Attacke: Im obligatorischen Kreis nach dem wichtigen 1:0-Erfolg gegen den KFC Uerdingen schwor der Coach seine Spieler umgehend auf das anstehende Endspiel am Samstag beim Chemnitzer FC um den Einzug in die Relegation gegen den 1. FC Nürnberg ein.
"Eine besondere Situation am letzten Spieltag“
"Diese Ausgangslage vor dem letzten Spieltag ist eine besondere Situation und ein Verdienst der Mannschaft“, sagte Rostocks Matchwinner Daniel Hanslik nach dem Sieg gegen die Krefelder durch seinen dritten Treffer für die Kogge im "Telekom“-Interview. Die Erleichterung des 23-Jährigen ist allzu verständlich: Ohne den Ausrutscher besonders des Rivalen FC Ingolstadt (0:2 gegen den 1. FC Magdeburg) hätte Rostock schon vor dem Saisonabschluss nicht einmal mehr eine theoretische Chance mehr auf ein Comeback im Unterhaus.
Nach der gelungenen Wiedergutmachung für die 1:3-Niederlage am vergangenen Wochenende beim Topteam Würzburger Kickers jedoch lebt zumindest noch die Hoffnung auf den Aufstieg über den Umweg der Relegation. Ganz nebenbei ist der F.C. Hansa auch noch in der Verlosung um den fünften Platz und die damit verbundene direkte Qualifikation für den DFB-Pokal. Hanslik, im Winter von Zweitligist Holstein Kiel nach Rostock gekommen, hielt sich auch gar nicht erst lange mit der Analyse des Duells mit Uerdingen auf: "Wir wollten eine Reaktion auf das Spiel in Würzburg zeigen, und das ist uns gelungen. Jetzt sind wir aber vor allem sehr froh über die Chance, am Samstag noch einmal oben angreifen zu können.“
Hansa auf Schützenhilfe angewiesen
Für eine erfolgreiche Attacke und die "kleine Endstation Sehnsucht" – der direkte Aufstiegszug ist für Härtels Mannschaft durch den Sprung von Eintracht Braunschweig in die 2. Liga nach einem 3:2 gegen Waldhof Mannheim seit Mittwochabend abgefahren – ist Rostock allerdings in einem Dreikampf außer auf einen eigenen Erfolg in Chemnitz auch auf Schützenhilfe angewiesen: Damit Hansa (59 Punkte) in die Zweitliga-Relegation gegen Nürnberg einziehen kann, dürfen weder Ingolstadt (60 Punkte) bei 1860 München noch der MSV Duisburg (59 Punkte) gegen die SpVgg Unterhaching ihre Spiele gewinnen – wobei Ingolstadt aus diesem Kreis als einzige Mannschaft gleichzeitig auch noch Chancen auf den direkten Aufstieg besitzt.
Entsprechend dürfte Härtel sein Team schon in Kreis nach dem Erfolg gegen den KFC für den Auftritt in Chemnitz auf alles andere als einen Selbstläufer vorbereitet haben: "Chemnitz muss alles investieren, um die Klasse zu halten", weiß Härtel. In der Tat brauchen die Himmelblauen am Samstag drei Punkte, um wieder am FSV Zwickau vorbeiziehen zu können. Hanslik blickt dem Ostduell gleichwohl voller Hoffnung entgegen. "Wir hatten“, sagte der Stürmer, "gegen Uerdingen im Abschluss nur wenig Glück. Vielleicht dreht sich das am Samstag einmal zu unseren Gunsten." Auch Härtel betonte: "Wir wollen das Spiel gewinnen und unsere Chance nutzen. Auch, wenn sie nicht groß ist."