Hansa-Coach Härtel: "Wollen Osnabrück nicht nur gratulieren"

Von wegen "Goldene Ananas": Hansa-Trainer Jens Härtel fordert von seiner Mannschaft für das Gastspiel am Freitag bei Drittliga-Meister VfL Osnabrück nach der pomadigen Vorstellung bei der Nullnummer gegen die Sportfreunde Lotte eine sichtbare Leistungssteigerung. Mit einem neuerlichen Alibi-Kick will sich der Coach nicht zufriedengeben.

"Kopf raushalten und nicht verstecken"

"Wir fahren ganz sicher nicht nur zum Gratulieren und Mitfeiern nach Osnabrück“, unterstrich Härtel auf der Pressekonferenz vor der Reise an die Bremer Brücke seine Erwartungen: "Die Osnabrücker werden gerade zuhause nichts herschenken und keinen Meter weniger als sonst auch laufen. Für uns heißt das, dass wir uns mit allem, was wir haben, wehren und bei dem Druck, den Osnabrück machen kann, den Kopf raushalten müssen und uns nicht verstecken dürfen."

Die sportliche Bedeutungslosigkeit der Begegnung will Härtel als Rechtfertigung für einen behäbigen Auftritt wie gegen Lotte nicht gelten lassen: "Natürlich kann so etwas in der jetzigen Phase einmal passieren. Das darf aber kein Dauerzustand sein. Die Spieler haben als Profis auch die Pflicht, ihr Bestes zu geben, solange sie bei Hansa unter Vertrag stehen." Die Aufarbeitung der müden Leistung gegen Lotte soll einen Beitrag zu erwünschten Leistungssteigerung gewesen sein, hofft Härtel jedenfalls: "Wir haben uns das alles noch einmal angeschaut und wissen, dass wir es auch anders und vor allem auch besser können", fasste der Hansa-Trainer die Ergebnisse der jüngsten Spielanalyse zusammen.

Atmosphäre der Bremer Brücke als Zusatzmotivation

Einen zusätzlichen Kick für seine Kogge erhofft sich Härtel von der zu erwartenden Atmosphäre in Osnabrück. "Auf solche Spiele freut man sich doch: Die Bremer Brücke ist berüchtigt, und man will sich doch mit den Besten messen und beweisen, dass man sie an einem guten Tag auch schlagen kann. Da müssen alle bereit sein, noch einmal alles rauszuhauen." Mit 15.000 Zuschauern, darunter 1.000 Hansa-Fans, wird das Stadion wohl nahezu ausverkauft sein.

Personell erwartet Härtel trotz mehrerer Fälle von Magen-Darm-Infektionen (Del-Angelo Williams, Nico Rieble und Vladimir Rankovic) und vereinzelt leichter Blessuren (Merveille Biankadi und Julian Riedel) keine Ausfälle. "Das bekommen wir alles in den Griff“, war sich der Hansa-Cheftrainer vorbehaltlich möglicher Geschehnisse im Abschlusstraining sicher. Einzig Johan Berger, der am Freitag sein Mathe-Abitur schreibt, wird fehlen. Dafür wird Paul Wiese aus der U19 erstmals im Kader stehen.

Härtel stellt sich derweil auf einen heißen Tanz in Osnabrück ein und empfiehlt seinem Team das Duell als Anschauungsunterricht: "Die sind in einem Flow und für uns schwierig zu spielen. Wir können aber viel von ihnen lernen, nämlich, dass sie eigentlich immer an ihr Limit gehen und ihre Spielidee brutal umsetzen."

   

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