Hansa Rostock: Aufstieg für 2019/20 nicht mehr offizielles Ziel

Unter dem Motto "Gemeinsam nach oben" wollte der F.C. Hansa Rostock in dieser Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen, nahm von diesem Ziel aber schon im Winter wieder Abstand. In der kommenden Saison plant die Kogge einen neuen Anlauf, will aber defensiver damit umgehen.

Fünfter Tabellenplatz angepeilt

Während sich viele Klubs vor Saisonbeginn eher zurückhaltend geben, was die Formulierung eines Saisonziels angeht, stand für die Hansa-Verantwortlichen schon früh fest: der Aufstieg soll es sein. Entsprechend groß war der Druck, der auf dem Team lastete. "Einige konnten mit dem Druck nicht umgehen. Das hat der Mannschaft nicht gutgetan, so selbstkritisch muss man sein", räumt Vorstandsvorsitzender Robert Marien in der "Ostsee-Zeitung" ein.

Schon zur Winterpause war der Traum vom Aufstieg angesichts eines Rückstands von zehn Punkten auf den Relegationsrang geplatzt. Mit Beginn der Saison 2019/20 will Hansa einen neuen und den insgesamt achten Anlauf wagen, gibt die 2. Bundesliga aber nicht mehr als offizielles Ziel aus. Stattdessen peilt Rostock zunächst den fünften Tabellenplatz an – es wäre die beste Platzierung seit 2011. "Damit schließen wir den Aufstieg nicht aus", betont Finanzvorstand Christian Hüneburg. "Wenn wir den Aufstieg planen würden, würden wir bei 5,1 Millionen Euro landen", so Hüneburg in der "Bild".

Echter Etat steigt

Die wirtschaftlichen Planungen sind aber auf Platz fünf ausgelegt. Zwar hat der F.C. Hansa den Etat für die kommende Spielzeit absolut gesehen gesenkt (4,4 Millionen statt 4,85 Millionen Euro), allerdings ist das echte Budget de facto höher als in der laufenden Serie. Denn: Im Etat der aktuellen Spielzeit waren 700.000 Euro für Punkt- und Aufstiegspämien eingeplant, die nun sehr wahrscheinlich nicht gezahlt werden müssen. Somit liegt der eigentliche Etat lediglich bei 4,15 Millionen Euro. Für die Saison 2019/20 stehen der Kogge zusätzliche 250.000 Euro zur Verfügung – eine Aufstiegsprämie ist vorerst nicht eingeplant.

Zu einer weiteren Entlastung könnte auch die endgültige Trennung von Ex-Sportchef Markus Thiele beitragen, der noch bis zum Jahresende unter Vertrag steht: "Es ist möglich und realistisch, dass der Vertrag im Laufe dieses Jahres aufgelöst wird", blickt Marien voraus.

Kogge steuert auf Rekordumsatz zu

Finanziell steuert der FCH, der mit einem Zuschauerschnitt von 12.500 plant, derweil auf eine Rekordsaison hin. Der Gesamtumsatz wird in der 3. Liga erstmals die Marke von 17,5 Millionen Euro erreichen (2017/18: 14,5 Millionen Euro), das Plus vor Steuern wird wohl bei 1,6 Millionen Euro liegen. Ursprünglich hatte Hansa mit einem Minus von 200.000 Euro geplant.

Zurückzuführen ist das positive Ergebnis vor allem auf drei Gründe: So erreichen Werbeerlöse (über fünf Millionen Euro), Zuschauereinnahmen (über drei Millionen) und Mitgliedsbeiträge (über eine Million) jeweils neue Rekordwerte. Auch das Erreichen der zweiten Pokalrunde und die Konzerte im Ostseestadion (unter anderem Marteria) hatten ihren Anteil daran. "Das erleichtert uns die Planung und die Zulassung für die Saison 2019/20“, sagt Hüneburg und hofft, die Lizenz für die neue Saison ohne neue Darlehen bereits im April zu erreichen: "Das wäre das erste Mal seit zehn Jahren." Doch trotz der positiven Zahlen beläuft sich der Schuldenberg weiterhin auf 23 Millionen Euro. Und abgebaut werden kann dieser wohl nur in der 2. Bundesliga.

   
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