Hallescher FC: Eine ungewohnte, aber schöne Situation

Das hat der Hallescher FC schon lange nicht mehr erlebt. Zehn Punkte aus sechs Spielen bedeuten den zweitbesten Start in die Dritte Liga für die Saalestädter. Nur in der ersten Drittliga-Saison sammelte der HFC nach sechs Spielen einen Punkt mehr. Dementsprechend zufrieden sind die Verantwortlichen.

Die Mentalität stimmt

Sportdirektor Ralf Heskamp und Trainer Torsten Ziegner standen im Sommer vor einer Mammutaufgabe und präsentierten bis zum 31. August insgesamt 15 Neuzugänge. Dabei war das Anforderungsprofil klar: jung, hungrig und mentalitätsstark. Dies scheint den beiden Verantwortlichen gelungen zu sein. Nach einer verdienten Auftaktniederlage gegen den FSV Zwickau, folgten unglückliche null Punkte gegen Fortuna Köln. Beim Auswärtssieg in Jena (3:0) wurde der Schalter umgelegt und die Mannschaft belohnte sich für ihren Aufwand. Dementsprechend grüßt der HFC momentan von Tabellenplatz 5. Diese positive Entwicklung betont Trainer Ziegner auf der Vereinshomepage: "Wichtig ist die Entwicklung dieser jungen und neu zusammengestellten Mannschaft. Die stimmt durchaus positiv, auch wenn es immer Steigerungspotential gibt. Wer zu schnell zufrieden ist läuft Gefahr, einen Schritt weniger zu machen oder zu denken es geht jetzt von allein. Das ist ein Irrtum, den wir immer vor Augen haben sollten."

Von Verletzungen verschont 

Ein weiterer Faktor für diesen guten Start ist in Halle das schon ungewohnte Glück, von Verletzungen bisher verschont geblieben zu sein. In der vergangenen Saison reiste die Mannschaft teilweise mit 14 Feldspielern zum Auswärtsspiel. Dies ist bisher nicht der Fall, was sich auch auf die Trainingsleistungen auswirkt. "Die Mannschaft gibt Vollgas bis zur letzten Sekunde und ist nie zufrieden mit dem Erreichten. Diese Herangehensweise erarbeitet sich das Team bereits im Training und ist die Basis dafür, dass die Jungs am Wochenende ans physische Limit kommen", lobt Heskamp die intensive Trainingsarbeit. Dabei spielt der Teamgedanke eine wichtige Rolle, wie Ziegner betont: "Einige sind wirklich sehr nah dran und ich kann versichern: Wir werden jeden brauchen. Übrigens verhalten sich diejenigen, die ganz bestimmt enttäuscht sind im Moment, absolut professionell und freuen sich für ihre Kollegen. Genau das wird irgendwann honoriert und zurückgegeben."

Die Euphorie steigt

Der Hallesche FC rief vor der Saison einen Neustart aus und hat sich das Ziel gesetzt mit attraktiven, begeisternden und mutigen Fußball die Menschen zurück in das Stadion zu holen. Nach tristen vergangenen Jahren scheint dies bisher gut zu gelingen. 7.500 Zuschauer waren gegen Osnabrück im Stadion (2.000 mehr als im Duell in der vergangenen Saison). "Wir arbeiten daran, dass sich das Erlebnis Stadion rumspricht und immer mehr Leute neugierig werden. Basis dafür ist und bleibt eine Mannschaft, die das Publikum mit ihrer Art und Weise überzeugt und im Idealfall begeistert", zeigt sich Heskamp jedoch noch nicht zufrieden. Die Verantwortlichen sind jedoch auf einem guten Weg und mit weiteren Erfolgen der Mannschaft wird die Euphorie weiter steigen. Eine ungewohnte, aber schöne Situation in Halle.

 

   
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