FCK verlässt Abstiegszone: "Von halber Miete weit entfernt"

Durch den 3:2-Erfolg gegen die SpVgg Unterhaching hat der 1. FC Kaiserslautern erstmals seit Ende Februar die Abstiegsränge verlassen. Die Erleichterung bei den Beteiligten war entsprechend groß, Trainer Marco Antwerpen warnte aber.

Mal wieder Drama pur

Ein Spiel souverän gewinnen? Nein, das gehört derzeit nicht zu den Stärken des 1. FC Kaiserslautern. Trotz zahlreicher Chancen und zweifacher Führung durch die Tore von Philipp Hercher (33.) und Adam Hlousek (36.) mussten die Roten Teufel bis zum Ende zittern und sahen sich durch den erneuten Ausgleich der SpVgg Unterhaching nach 77 Minuten mal wieder um den verdienten Lohn gebracht. Doch als Schiedsrichter Sören Storks in Minute 83 auf den Punkt zeigte, bewies Marvin Pourié, der die Partie zuvor allein hätte entscheiden können, Nervenstärke – und sicherte dem FCK drei ganz wichtige Punkte. "Nachdem ich vorher so viele Chancen nicht genutzt habe, war ich mir sicher, dass mir den keiner mehr nimmt. Deswegen wollte ich den Elfmeter auch mit absolutem Willen reinmachen", sagte der Matchwinner bei "MagentaSport". Antwerpen, der den Elfmeter nicht mit ansehen konnte und dafür kurz im Spielertunnel verschwand, stand die Erleichterung nach der Partie ins Gesicht geschrieben, merkte allerdings auch an: "Wir müssen auf 3:1 stellen – dann wäre die Messe früh gelesen gewesen."

Die Gelegenheiten dazu waren vor allem in der ersten Halbzeit zahllos vorhanden, ehe Lautern nach dem Wiederbeginn nicht mehr so offensivstark war. "Da haben wir aufgehört, Fußball zu spielen", bemängelte der FCK-Coach. "Dadurch haben wir den Gegner wieder in die Partie geholt." Am Ende ging es dank Pourié doch noch gut aus. "Er weiß selbst, dass er die Chancen vorher machen muss", ging Antwerpen mit dem Angreifer durchaus kritisch ins Gericht, fügte aber versöhnlich an: "Wir sind sehr glücklich, dass wir ihn auf dem Platz haben." Doch warum macht es der FCK immer so spannend? "Uns fehlt die Leichtigkeit – auch nervlich. Die müssen wir uns schwer erarbeiten", versuchte sich Antwerpen an einer Erklärung.

Zwölf Punkte aus sechs Spielen

Stichwort erarbeiten: Der Kampf stimmte bei den Pfälzern an diesem Samstagnachmittag über 90 Minuten. "Nach dem Magdeburg-Spiel sind wir durch die Hölle gegangen, viele hatten uns bereits abgeschrieben", blickte Pourié zurück. "Doch wir haben uns da rausgebissen und sind als Mannschaft noch enger zusammengerückt." Der Lohn: Vier Spieltage vor dem Saisonende steht der FCK über dem Strich und hat vorerst sogar zwei Zähler Vorsprung. Eine Entwicklung, die nicht viele für möglich gehalten hatten – zumal Kaiserslautern zwischenzeitlich sieben Zähler zum rettenden Ufer fehlten. Doch seit der angesprochenen Partie in Magdeburg ist Kaiserslautern unbesiegt und holte aus sechs Partien starke zwölf Punkte. Es ist die Bilanz eines Aufstiegskandidaten. Vor allem zuhause kommt der FCK angesichts von drei Siegen aus den letzten vier Partien allmählich in Schwung. Zum Vergleich: Zwischen September und März konnte Kaiserslautern gerade mal eine Partie auf dem Betzenberg gewinnen.

"So kann es weitergehen", meinte Pourié, während Antwerpen den mahnenden Finger hob: "Von der halben Miete für den Klassenerhalt sind wir noch weit entfernt. Wir wissen, dass wir noch etwas machen müssen." Klar sei aber: "Wir sind nun da, wo wir hinwollten. Das gilt es nun zu verteidigen." Nach der kräftezehrenden Englische Woche hat der FCK nun zehn Tage Zeit, um sich auf das Auswärtsspiel bei 1860 München (4. Mai) vorzubereiten – zunächst hat die Mannschaft am Montag und Dienstag als Belohnung aber zwei Tage frei. "Wir haben es in der Hand, alles klarzumachen", blickte Pourié den vier noch ausstehenden Partien voraus. "Das sind Endspiele für die ganze Region." Auf die Unterstützung der Fans kann sich der FCK dabei verlassen. Nachdem die Anhänger ihr Team bereits im Vorfeld der Haching-Partie mit einer kleinen Pyroshow außerhalb des Stadions motiviert hatten, waren während des Duells immer wieder Trommeln und Gesänge zu hören. Im Anschluss feierten Spieler und Fans den so wichtigen Erfolg dann gemeinsam – natürlich mit dem notwendigen Abstand.

   

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