Härtels Hansa-Herz "blutet" – Verhoek wieder dabei

Das "Derby der besonderen Art“ macht auch einen kühlen Kopf, wie Hansa-Trainer Jens Härtel weiß. Die Geisterkulisse beim zweiten von drei Ost-Duellen in Serie am Samstag gegen Dynamo Dresden lässt zwar "das Herz doppelt bluten“, wie der Coach einräumte, doch trotz leerer Ränge erwartet Härtel "richtige Derby-Atmosphäre auf dem Platz. Dresdens Spieler und wir wissen alle, dass das ein besonderes Spiel ist“.

"Können Dresden Probleme bereiten"

Die richtungsweisende Bedeutung macht die Begegnung zwischen den beiden punktgleichen Aufstiegsanwärtern zusätzlich brisant. Umso bewusster stapelte Härtel trotz der Erfolgsserie seines Teams von zuletzt sieben Spielen ohne Niederlage auf der Pressekonferenz tief: "Dresden kommt natürlich als Zweitliga-Absteiger mit dem Rucksack, als Favorit zu gelten." Gegen Dynamos "wuchtige Mannschaft“ rechnet sich der 51-Jährige gleichwohl Chancen aus. "Wenn wir da sind, können wir Dresden Probleme bereiten“, meinte Härtel, "in dieser 3. Liga ist alles möglich." Die Aussichten seiner Mannschaft seien auch durch den vergleichsweise frühen Zeitpunkt des Aufeinandertreffens besser als in einer späteren Saisonphase: "Dresden hat einen recht großen Umbruch hinter sich. Ich bin sicher, dass es immer schwerer werden wird, sie zu schlagen."

Dem Sieger des Matches winkt zumindest die Festigung des Tabellenplatzes in der erweiterten Spitzengruppe und sogar die Chance zum Sprung auf einem Aufstiegsplatz. Eine Niederlage hingegen könnte für Rostock wie für Dresden zunächst den Verlust des direkten Kontakts zur oberen Tabellenregion bedeuten. In der Vorbereitung seines Teams stellte der frühere Profi seine Spieler auf die Stärken der Sachsen ein. "Dynamo spielt sehr diszipliniert und aggressiv, nicht immer schön. Aber dass sie Fußball spielen können und in der Luft sehr stark sind, haben sie schon mehrmals gezeigt", berichtete Härtel von seinen Erkenntnissen.

Verhoek nach Quarantäne wieder dabei

Gegenüber dem 1:1-Remis der Kogge am vergangenen Wochenende beim Halleschen FC deutete Rostocks Trainer die eine oder andere personelle Veränderung an. Details nannte Härtel allerdings nicht: "Natürlich wollen wir auch versuchen, unsere Spielideen umsetzen." Dafür steht inzwischen wieder fast der komplette Kader zur Verfügung. Lediglich Mittelfeldspieler Nils Butzen fehlt wegen einer Schambeinverletzung.

Dafür ist Stürmer John Verhoek wieder einsatzbereit. Laut Härtel wird der Niederländer nach Ende seiner Corona-Quarantäne auf jeden Fall spielen. "Er ist seit Mittwoch wieder im Training und hat in den bisherigen ein, zwei Einheiten gezeigt, dass er eine Option ist“, sagte Härtel. Ob Verhoek, mit drei Treffern einer von Rostocks erfolgreichsten Torschützen, auf Anhieb in der Anfangsformation stehen wird oder erst später ins Spiel kommt, ließ der Coach allerdings noch offen.

   
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