Härtel vor Duell gegen den FCM: "Kein ganz normales Spiel"
Mit 29 Punkten aus elf Spielen ist Hansa Rostock nicht nur das beste Team in der Rückrunde, sondern auch auf bestem Wege in Richtung 2. Bundesliga. Einen weiteren Schritt kann die Kogge am Samstag machen, wenn der 1. FC Magdeburg im Ostseestadion gastiert. Für Trainer Jens Härtel und gleich sechs Spieler wird es ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub.
Duell der formstärksten Teams
Zwischen 2014 und 2018 stand Härtel beim 1. FC Magdeburg an der Seitenlinie, stieg mit den Elbstädtern 2015 in die 3. Liga auf, wurde anschließend zweimal in Folge Vierter, ehe 2018 mit dem Meistertitel und dem Aufstieg in die 2. Bundesliga der ganz große Wurf gelang. Dort angekommen, war für Härtel nach nur 13 Spielen jedoch Schluss – für viele FCM-Fans stellt die Entlassung bis heute den größten Fehler der letzten Jahre dar. Seit Januar 2019 sitzt der Coach nun beim F.C. Hansa auf der Bank, am Samstag kommt es zum Wiedersehen mit dem Ex-Klub. "Es ist kein ganz normales Spiel, wenn man so lange dort gearbeitet hat", sagte der 51-Jährige auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Neben dem Trainer treffen mit Nils Butzen, Björn Rother, Jan Löhmannsröben, Tobias Schwede, Philip Türpitz und Manuel Farrona Pulido gleich sechs Spieler auf ihren früheren Verein.
Und der performte zuletzt stark: Mit 13 Punkten aus den vergangenen fünf Partien hat der FCM den Sprung aus der Abstiegszone geschafft – und ist zusammen mit Hansa das formstärkste Team in diesem Zeitraum. "Wenn man die letzten fünf Spiele betrachtet, treffen die beiden besten Mannschaften aufeinander", weiß auch Härtel um den Lauf der Magdeburger. Die Mannschaft wisse entsprechend, was sie erwartet. "Wir müssen kämpferischen Einsatz und eine gesunde Aggressivität auf den Platz bringen." Bei diesem Unterfangen außen vor ist Simon Rhein, der nach seiner fünften gelben Karte gesperrt fehlen wird. Ansonsten sind alle Akteure bis auf die Langzeitverletzten Maurice Litka und Ben Voll fit, was Härtel erneut vor die Qual der Wahl stellt. Gegen Dresden standen Spieler wie Nils Butzen und Korbinian Vollmann erst gar nicht im Kader. Auch am Samstag wird der Rostocker Übungsleiter gleich sieben Feldspieler nicht für das Aufgebot nominieren können.
Rother erkennt Parallele
Ein Luxusproblem, das in der entscheidenden Phase der Saison aber gerade Recht kommt. "Wir wollen den Platz behalten, den wir aktuell haben", unterstrich die Härtel die Ambitionen der Kogge. "Je weniger Spiele es werden, desto öfter geht der Blick Richtung Tabelle." Auch Rother, nach einer Zahn-OP wieder dabei ist, hat die Rangliste im Hinterkopf: "Es gibt aktuell keine größere Motivation als die Tabelle für das Spiel." Schließlich würde Hansa mit einem Sieg mindestens bis Sonntag an die Tabellenspitze springen, da Dynamo Dresden erst am Sonntag bei Schlusslicht Unterhaching spielt – und dementsprechend unter Druck stünde.
Führt Härtel nach Magdeburg einen weiteren Klub in die 2. Bundesliga? Rother erkennt zumindest einige Gemeinsamkeiten, wenn er die aktuelle Situation bei Hansa mit der in Magdeburg vor drei Jahren vergleicht: "Die größte Parallele zur Magdeburg-Zeit ist, dass wir alle ein gutes Herz haben und die Mannschaft charakterlich perfekt zueinander passt." Doch Vergangenheit hin oder her: "Mein Fokus liegt nicht auf der Vergangenheit in Magdeburg, sondern auf Hansa. Entsprechend können wir auf den FCM keine Rücksicht nehmen", betonte Härtel. Mit Rostock will er am Samstag drei Punkte holen – um der 2. Liga ein weiteres Stück näher zu kommen.