Härtel: "Nicht nach unten zu schauen, ist brandgefährlich"
15 Spiele, 22 Punkte und Tabellenplatz 7: Der F.C. Hansa Rostock blickt bisher auf eine solide Saison zurück. Ganz zufrieden ist Trainer Jens Härtel allerdings nicht. Zeitgleich warnt der 50-Jährige.
"Wir brauchen Ergebnisse"
Hätte die Kogge am Samstag gegen Tabellenführer MSV Duisburg die zahlreichen Torchancen besser genutzt und das Spiel gewonnen, würde der Rückstand auf die Spitzenplätze jetzt nur drei Punkte betragen. Durch die Niederlage jedoch – die zweite in Folge – sind die vorderen Ränge nun wieder sechs Zähler entfernt. "Wir haben gegen Duisburg gesehen: Wir sind gut. Aber du musst halt sehr gut sein", analysiert Trainer Jens Härtel im Interview mit der "Bild"-Zeitung. Insgesamt habe es Hansa gegen den Tabellenführer "gar nicht so schlecht gemacht", sei aber eben "nicht gut genug" gewesen, so Härtel.
Eine Aussage, die auch insgesamt zur bisherigen Saison passt: "Wir hatten eine Phase, in der das Momentum auf unserer Seite war, in Magdeburg, gegen 1860." Doch jetzt "müssen wir wieder etwas länger arbeiten, damit die Effizienz und auch das Glück zurückkommen", betont der Hansa-Coach und macht klar: "Wir brauchen Ergebnisse. Und die brauchen wir schnell." Auch, um nicht wieder unten reinzurutschen: "Wir sehen gerade, wie schnell das geht: Hinten haben alle gepunktet, wir haben Federn gelassen. Nicht nach unten zu schauen, ist brandgefährlich", warnt Härtel. Noch beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze aber sieben Punkte. Dennoch verdeutlicht der Rostocker Trainer: "Du musst zusehen, dass du Punkte holst." Die Art sei dabei nicht so entscheidend: "Das muss nicht immer schön aussehen, gegen Duisburg sind wir vielleicht auch in Schönheit gestorben."
Härtel will an der Physis arbeiten
Vom Etat und den Bedingungen sieht Härtel den F.C. – wie auch in der Tabelle – im Mittelfeld. "Das muss aber nicht bedeuten, dass du nicht aufsteigen kannst. Das hat Osnabrück gezeigt." Dass das Umfeld den Aufstieg wartet, sei aber klar.
In der nun anstehenden Länderspielpause will der Hansa-Coach unter anderem an der Physis arbeiten, "damit wir nicht nur eine Halbzeit so eine Intensität wie gegen Duisburg an den Tag legen, sondern Situation erzwingen, in unsere Richtung drücken." Auch die letzten Pässe und Abschlüsse sollen trainiert werden. Wichtig sei auch, dass Spieler wie Julian Riedel, Adam Straith, Marco Königs und John Verhoek, die derzeit etwas außen vor sind, "Biss entwickeln, uns im Training zeigen, was sie für eine Qualität haben. Das muss schon von den Spielern kommen." Die Tür sei offen, "man muss nur durchgehen." Eine Chance, sich zu zeigen, bietet das Landespokal-Spiel beim TSV Bützow am Samstag (13 Uhr).