Härtel nach 0:0: "Wir wissen, dass wir uns steigern müssen"

Nach dem 0:0 beim 1. FC Kaiserslautern ist der F.C. Hansa Rostock erstmals seit Februar 2011 alleiniger Tabellenführer der 3. Liga. Der Punkt ging für die Kogge somit in Ordnung, Trainer Jens Härtel wusste die Leistung aber einzuordnen.

Ärger um abgepfiffenen Angriff

Als Pascal Breier in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einem langen Ball frei durch war, wäre sie da gewesen: die große Chance auf den Sieg. Doch weil Schiedsrichter Tobias Schultes die Partie genau in diesem Moment abpfiff, wurde nichts aus der Chance. Entsprechend sauer war Breier nach Spielende, auch Trainer Jens Härtel war bei "MagentaSport" bedient: "Da wurde uns eine richtig gute Situation weggepfiffen." Die genaue Nachspielzeit war zuvor nicht angezeigt worden. Sollten es zwei Minuten gewesen sein, pfiff Schultes ganze 50 Sekunden zu spät ab. Bei drei Minuten wären es 10 Sekunden zu früh gewesen. liga3-online.de-Experte Babak Rafati meint: "Hier hätte der Schiedsrichter den Angriff noch laufen lassen sollen. Denn anders als beim Handball liegt es im Ermessen des Schiedsrichters die Zeit "sinnvoll" zu variieren. Sehr unglücklich und unprofessionell, frühzeitig abzupfeifen."

Auch in Minute 85 wurde Hansa um eine gute Chance gebracht, als Korbinian Vollmann frei durch war, dann jedoch von Marius Kleinsorge gefoult wurde. Während der Lautrer völlig unstrittig mit Rot vom Platz gestellt wurde, gab es für Rostock nur einen Freistoß. "Mir wäre es lieber gewesen, wenn es zur 1-gegen-1 Situation mit dem Torwart gekommen wäre", sagte Härtel.

"Scheiß drauf – den Punkt nehmen wir mit!"

Mit dem Punkt konnte der Hansa-Coach am Ende aber leben: "In der ersten Halbzeit hatten wir große Probleme, zu Abschlüssen zu kommen. Zudem mussten wir auch hinten aufpassen. Nach der Pause hatten wir dann mehr Zugriff auf das Spiel. Am Ende nehmen wir den Punkt mit." Jan Löhmannsröben hätte an seiner alten Wirkungsstätte gerne alle drei Zähler mitgenommen: "Wir fahren ja nicht umsonst elf Stunden hierher", meinte er am "Telekom"-Mikrofon, schob aber schnell hinterher: "Scheiß drauf – den Punkt nehmen wir mit!"

Als Tabellenführer trifft die Kogge am Samstag auf Türkgücü München. Für Härtel steht fest: "Wir wissen, dass wir uns steigern müssen – sonst wird es schwierig." Doch insgesamt wird Hansa mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden sein. 15 Punkte nach acht Spieltagen hätte wohl jeder vor der Spielzeit unterschrieben. Nun befindet sich die Kogge in der Rolle des Gejagten – ein ungewohntes Gefühl für die Rostocker, nachdem sie der Musik in den letzten Jahren oft nur hinterher gelaufen waren. Wie die Härtel-Elf damit umgeht, wird sich am Samstag zeigen.

   

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