Unterhaching reist mit Rumpfkader nach Karlsruhe
Für die SpVgg Unterhaching steht die Rückrunde unter keinem guten Stern. Sportlich ohnehin schon arg gebeutelt, müssen die Münchner Vorstädter am Samstag bei Aufstiegsaspirant Karlsruher SC angesichts von gleich neun Ausfällen mit einem Rumpfkader antreten. Zuletzt meldete sich auch Abwehrspieler Christoph Greger mit einem Infekt krank.
"Personalsituation ist noch enger geworden"
"Leider haben wir zurzeit in jeder Woche eine Hiobsbotschaft zu vermelden“, kommentierte Hachings Trainer Claus Schromm auf der Pressekonferenz des Klubs den nächsten Ausfall beinahe schon fatalistisch und verwies auf das schon zuvor gefüllte Vereins-Lazarett: "Unsere Personalsituation ist also noch etwas enger geworden." Neben Top-Torjäger Stephan Hain (Bänderverletzung) fehlen auch Josef Welzmüller (Reha nach Kreuzband-OP), Dominik Stahl (Zehenbruch), Luca Marseiler (Aufbautraining nach muskulären Problemen), Niclas Anspach (Syndesmoseriss), Marc Endres (Knieprellung), Christoph Greger, Lukas Königshofer und Lucas Hufnagel (alle krank).
Keine guten Voraussetzungen für die herbeigesehnte Trendwende nach einer erstaunlichen Schwächephase seit Ende der Winterpause ausgerechnet bei einem der stärksten Drittliga-Teams. Dabei befindet sich Schromms Mannschaft nach dem Sturz aus dem Kreis der Aufstiegskandidaten allmählich in Zugzwang. Aufgrund von zuletzt sechs Begegnungen ohne Sieg und sogar auch ohne Tor nacheinander droht den Blau-Roten auf der Zielgeraden der Saison sogar nochmals unerwartet eine Verwicklung in den Abstiegskampf: "Wir sind auf der Hut", meinte Präsident Manfred Schwabl denn auch schon jüngst im Interview mit dem Fachmagazin Kicker.
Schwabl stützt Schromm
Erhöhte Aufmerksamkeit erscheint auch angebracht. Gerade einmal nur sieben Zähler beträgt das Polster des Ex-Bundesligisten auf die Gefahrenzone. Entsprechend will Schromms wenigstens nicht mit leeren Händen aus Karlsruhe zurückkehren: "Wir werden wie gewohnt frech an die Sache herangehen und wollen beim KSC trotz unserer angespannten Situation punkten“, sagte Schromm zu seinen Vorgaben.
Doch angesichts der dünnen Spielerdecke muss sich der Trainer auch im Falle eines weiteren Rückschlages trotz der beängstigenden Talfahrt offenbar keine Sorgen um seinen Posten machen. Schwabl schätzt die Probleme der Mannschaft im zweiten Saisonabschnitt jedenfalls realistisch ein: "Dass die ersten Spiele ausgefallen und wir dann nur englische Wochen hatte, lasse ich auf keinen Fall gelten. Was ich als einen Grund zählen kann, auch wenn es keine Ausrede sein darf, sind die vielen Verletzungen. Das hat uns schon brutal getroffen."